INV-BUS911 Altes Spritzenhaus, 1871 (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-BUS911
Signatur Archivplan:BUS911
Titel:Altes Spritzenhaus
Bezirk:Aarau
Gemeinde:Buchs (AG)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberdorf
Adresse:Oberdorfstrasse
Versicherungs-Nr.:38
Parzellen-Nr.:353
Koordinate E:2648123
Koordinate N:1248664

Chronologie

Entstehungszeitraum:1871
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Spritzenhaus, Feuerwehrmagazin
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätklassizismus

Dokumentation

Würdigung:Wohl 1871 entstandener Kleinbau an der Oberdorfstrasse, der als Remise für den Leichenwagen und die Feuerwehrspritze diente. Der ursprünglich durchgehend verputzte Baukörper ist in giebelständiger Ausrichtung mit der Einfahrt an die Strasse gestellt und trägt ein gerades Giebeldach. Bei einer historisierenden Renovation legte man 1981 den in Fachwerk erstellten Kniestock und die Jurakalk-Eckquader des aus Bruchsteinen gemauerten Sockels frei; die Gefache fasste man in Analogie zu Sichtfachwerkbauten mit Filets. Ursprünglich trug das Dach einen hölzernen Schlauchturm (vgl. Bilddokumentation). Als Zeuge einer heute weitgehend verschwunden Gattung von Kleinbauten dokumentiert das Spritzenhaus anschaulich die Anstrengungen zur Brandbekämpfung in den um 1900 noch stark von Strohdachhäusern geprägten Dörfern.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der Kleinbau muss nach der Höhe der Versicherungsnummer um 1870 entstanden sein und wird im ersten verfügbaren Brandkatastereintrag von 1875 als «Remise für den Leichenwagen» beschrieben [1]. Als Baujahr ist wohl 1871 anzunehmen, als Bezirksrichter Gottlieb Gysi der Gemeinde im Andenken an seine verstorbene Frau den ersten Leichenwagen schenkte. So wurden die Verstorbenen noch bis 1927 auf dem weit entfernten Friedhof von Suhr bestattet, wohin man die Särge bis dahin zu Fuss getragen hatte [2]. Im nachfolgenden Brandkatastereintrag von 1900 kam zur «Leichenhalle» noch die Funktion als «Spritzenhaus» hinzu, welche die Remise vielleicht von Anfang an ebenfalls erfüllte [3].
1981 wurde das Bauwerk renoviert und dient seither dem Ortsmuseum als Magazin [4].
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
- Gemeinde Buchs, Inventar der geschützten Kulturobjekte, 2018, Inv.-Nr. 146.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau: ZwA 1936.0001/0200-0202; CA.0001/0009-0010, Brandkataster Gemeinde Buchs, 1805-1847, 1875-1938.
[2] Max Byland, Die Gemeinde Buchs. Vom Bauerndorf zur Industriegemeinde, Buchs 1982, S. 87.
[3] Staatsarchiv Aargau: ZwA 1936.0001/0200-0202; CA.0001/0009-0010, Brandkataster Gemeinde Buchs, 1805-1847, 1875-1938.
[4] Buchser Bote 1998.
Literatur:- Buchser Bote , 4/1998, S. 27f.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau: ZwA 1936.0001/0200-0202; CA.0001/0009-0010, Brandkataster Gemeinde Buchs, 1805-1847, 1875-1938.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=32430
 

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