Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1817 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | Bäuerlicher Vielzweckbau, dessen heutige Erscheinung auf das Jahr 1817 zurückgeht. Der zweigeschossige verputzte Mauerbau trägt ein leicht geknicktes Satteldach, das die grosszügige Sparrendachkonstruktion mit unterem liegendem und oberem stehendem Stuhl bewahrt. Mit den wuchtigen Aussenmauern und den beiden durch einen Gang verbundenen Gewölbekellern umfasst das Gebäude im Sockelbereich aber noch ältere Bausubstanz, die wohl ins 17. Jahrhundert datiert. Der Umbau von 2015 hatte einen erheblichen Verlust an historischer Bausubstanz im Innern zur Folge. Aufgrund seines intakten äusseren Erscheinungsbildes und der sehr prominenten Stellung im Ortsbild bleibt der voluminöse Baukörper trotzdem ein bedeutender historischer und baulicher Zeuge. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | In seiner heutigen Erscheinung geht der bäuerliche Vielzweckbau gemäss Brandkataster sowie der Inschrift am versetzten Jochbalken des ehemaligen Tenntors auf das Jahr 1817 zurück. Im Sockelbereich mit den wuchtigen Aussenmauern und den beiden Gewölbekellern umfasst das Gebäude aber noch ältere Bausubstanz wahrscheinlich aus dem 17. Jh. Darauf deutet auch der erste erhaltene Brandkatastereintrag von 1805, der «ein zweistöckiges Haus, halb hölzern mit Stroh gedeckt» nennt. Damaliger Eigentümer war der Alt-Schulmeister Johannes Senn. Die Initialen, welche die Jahreszahl am Jochbalken flankieren, stehen für «Hans Senn». Unter ihm fand 1817 ein Umbau statt, bei dem das Haus ein Ziegeldach und sein heutiges Erscheinungsbild erhielt. 1986 wurde im Wirtschaftstrakt ein Gewerbebetrieb eingerichtet, wobei die Dachkonstruktion beibehalten wurde und bei der strassenseitigen Fassade darauf geachtet wurde, dass die Nutzungsabfolge von Tenn und Stall nachvollziehbar bleibt. Der Jochbalken des ehemaligen Tenntors wurde oberhalb der Tür zum einstigen Stall in die Mauer eingelassen. Beim Umbau von 2015 wurden im Innern mehrere Zwischenwände entfernt sowie die Decke des Erdgeschosses teilweise geöffnet. Zwischen Ober- und Dachgeschoss blieb die historische Balkenlage erhalten. Die beiden Dachgeschosse wurden zu Wohnzwecken ausgebaut, wobei beide Dachflächen zur Belichtung je mit einem Fenster ausgestattet wurden. Die bestehende Dachkonstruktion blieb erhalten [1]. |
Beschreibung: | Der bäuerliche Vielzweckbau befindet sich am südlichen Ende der Dorfstrasse, der Hauptverkehrsachse von Asp. Er steht äusserst prominent in einer Strassenverzweigung und nimmt daher im Ortsbild eine prägende Stellung ein. Unter einem durchlaufenden, leicht geknickten Satteldach umfasst der Baukörper einen nördlichen Wohnteil und einen südlichen ehemaligen Ökonomieteil. Seine östliche Trauffassade entläuft parallel der Herzbergstrasse; die nördliche Giebelseite stösst hart an die Strasse «Im Winkel» und ist diesem Strassenverlauf entsprechend leicht gekrümmt. Der zweigeschossige, verputzte Mauerbau erhebt sich über einem wuchtigen vorkragenden Sockelbereich, in den an der östlichen Giebelseite der Aussenzugang zum Keller eingelassen ist. Die nach Osten gerichtete Vorderfront zeigt vier regelmässig gesetzte Fensterachsen; die nördliche Giebelfassade weist drei Achsen unterschiedlich grosser Fenster auf. Während die Erdgeschossfenster über gefalzte Rechteckgewände aus Kalkstein verfügen, besitzen die Fenster im Obergeschoss und die kleineren Giebelfenster gefalzte Holzrahmen. Das Innere des Wohnteils war ursprünglich dreiraumtief angelegt und bestand aus einem Vorderhaus mit Stube und Nebenstube, einer mittigen Küche und einem Hinterhaus mit Kammern. Im sehr niedrigen Obergeschoss wurden lediglich die beiden Kammern über dem Vorderhaus zeitweise bewohnt, während die übrigen Räume der Vorratshaltung gedient haben. Im Zuge des Umbaus von 2015 wurden die ursprüngliche Raumdisposition stark verändert und die Zimmer teilweise zusammengefasst. Vor dem Umbau waren die Balkendecke und die Dachkonstruktion leicht rauchgeschwärzt, was vermuten lässt, dass das Haus ursprünglich noch keinen Kamin besass [2]. Das voluminöse Sparrendach bewahrt das originale Gebälk mit einer unteren, liegenden und einer oberen, stehenden Stuhlkonstruktion. Das Kellergeschoss umfasst unter dem Wohnteil zwei tonnengewölbte Keller, die parallel zum First ausgerichtet und durch einen Gang miteinander verbunden sind. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Densbüren Baugesuchsarchiv, Baugesuch Nr. 2015/1132. [2] Kurzinventar 1997. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau (StAAG): Kataster Densbüren und Asp, ZwA 1936.0001/0203, 1805–1824; ZwA 1936.0001/0204, 1828–1845; ZwA 1936.0001/0205, 1875–1899; Brandkataster Gemeinde Densbüren, CA.0001/0012, 1899–1938. - Gemeinde Densbüren Baugesuchsarchiv, Baugesuch Nr. 2015/1132. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=32604 |
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