INV-DEN903 Dorfstrasse 40, 17. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-DEN903
Signatur Archivplan:DEN903
Titel:Dorfstrasse 40
Bezirk:Aarau
Gemeinde:Densbüren
Ortsteil / Weiler / Flurname:Asp
Adresse:Dorfstrasse 40
Versicherungs-Nr.:145
Parzellen-Nr.:72
Koordinate E:2646007
Koordinate N:1254902
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646007&y=1254902

Chronologie

Entstehungszeitraum:17th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):Spätgotik

Dokumentation

Würdigung:Wohl ins 17. Jahrhundert datierendes Wohnhaus spätgotischer Prägung, das ein weitgehend intaktes Äusseres besitzt. Der dreigeschossige Mauerbau trägt ein steiles Satteldach und bewahrt teilweise die bauzeitlichen gekehlten Fenstergewände sowie eine rauchgeschwärzte Sparrendachkonstruktion auf liegendem Stuhl mit überblatteten, gezahnten und mehrfach genagelten Kopfhölzern. Der stattliche Baukörper ist ein prägendes Element des Ortsbildes. Aufgrund seines Alters kommt ihm eine hohe baugeschichtliche und lokalhistorische Bedeutung zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das spätgotisch geprägte Wohnhaus datiert wohl aus dem 17. Jh. und stellt somit das älteste noch erhaltene Haus von Asp dar. Da es sich um einen stattlichen dreistöckigen, schon immer ziegelgedeckten Mauerbau handelt, lässt einen obrigkeitlichen Entstehungszusammenhang vermuten. Beispielsweise könnte der Bau als Untervogtei gedient haben. Gemäss mündlicher Überlieferung wurde darin bis zur Errichtung des Schulgebäudes (Bauinventarobjekt DEN902) der Schulunterricht abgehalten. Im ersten erhaltenen Brandkatastereintrag von 1809 wird das Gebäude als «ein dreistöckiges steinernes Haus mit Ziegeln gedeckt; eine angebaute Scheune mit Stall mit Ziegeln gedeckt» beschrieben. Damaliger Eigentümer war der Gemeinderat Rudolf Wehrli. Spätestens seit dem 19. Jh. ist das Gebäude geschossweise in zwei Wohneinheiten aufgeteilt. Zur Erdgeschosswohnung gehörte eine Hälfte des zweiten Obergeschosses und ein Tremkeller; zur Wohnung im ersten Obergeschoss gehörte die andere Hälfte des zweiten Obergeschosses, der Anbau und ein gewölbter Keller. Da die Obergeschosswohnung im frühen 19. Jh. im Besitz der Gemeinde Densbüren war, könnte dort der Schulunterricht stattgefunden haben. In den 1980er-Jahren fand eine Aussenrenovation statt, bei der die Rechteckfenstergewände im Erdgeschoss erneuert wurden. Um 1990 erfolgte eine Innenrenovation unter vollständiger Modernisierung der Wohnung im ersten Obergeschoss, wobei die Raumaufteilung verändert wurde.
Beschreibung:Das Wohnhaus liegt in erhöhter Stellung am westlichen Hangfuss und ist von der Dorfstrasse zurückversetzt. Der hochaufragende, dreigeschossige Baukörper besteht aus verputzten Bruchsteinmauern und trägt ein steiles, leicht geknicktes Satteldach, dessen Firstrichtung rechtwinklig zur Falllinie des Hangs verläuft. Die nordwestliche Dachfläche ist über einen hangseitigen Anbau hinabgezogen. Zwei weitere Anbauten schliessen an den Stirnseiten an das Gebäude an. Die nach Südosten ausgerichtete Hauptfassade bewahrt im zweiten Obergeschoss zwei kleine Zwillingsfenster mit Ladenfalz und spätgotisch anmutender Fase. Der Erbauungszeit gehören auch die kleinen gefasten Gewände der Giebelfenster an. Unterhalb der vier Fenster des ersten Obergeschosses verläuft ein durchgehendes Brüstungsgesims um die Vorderfront und einen Teil der nordöstlichen Stirnseite als horizontale Gliederung. Das mit einem Ladenfalz versehene Stichbogenfenster in der südlichen Erdgeschosshälfte zeugt von einer Umbauphase um 1800. Die Erschliessung des Hauses erfolgt giebelseitig. Durch einen ebenerdigen Zugang betritt man das Erdgeschoss und über eine erneuerte Laubenfront, die von einem Klebdach geschützt wird, gelangt man ins erste Obergeschoss. Neben dem ebenerdigen Hauseingang befindet sich in einem separaten Anbau ein tonnengewölbter Keller, dessen Türeinfassung am Sturzbalken die nicht mehr gut lesbare Jahreszahl 1884 [?] trägt.
Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss, die ehemals zwei Parteien Wohnraum boten, besitzen ungewöhnlicherweise auch im Innern massiv aufgeführte Binnenwände. Im Erdgeschoss kann die ursprüngliche Grundrisseinteilung noch nachvollzogen werden. Stube und Nebenstube bilden das südöstliche Vorderhaus. Die Küche und ein Kellerraum (heute Bad) befinden sich im äusserst spärlich belichteten hangseitigen Hinterhaus. An älteren Ausstattungsteilen sind in der Stube kräftige, längsgerichtete Deckenbalken mit gerillten Zierfasen zu nennen. Die Nebenstube bewahrt eine Gipsdecke mit Stuckrosette als Mittelmotiv. Das erste Obergeschoss wird über die mit einer Aussentreppe versehene Giebellaube erschlossen. Die Küche verfügt hier über einen zusätzlichen rückwärtigen Zugang vom hangseitigen Schopfanbau her. Das zweite Obergeschoss hingegen war nie zu Wohnzwecken ausgebaut, sondern dürfte als Lagerraum genutzt worden sein. Das ganze Vorderhaus nimmt hier ein grosser, nicht unterteilter Raum mit russgeschwärzter Balkendecken und verrusstem, unverkleidetem Mauerwerk ein. Rückwärtig befinden sich zwei Kammern, wovon jene über der Küche einen Stampflehmboden und zwei alte rauchgeschwärzte Türgerichte aufweist. Eine Wangentreppe mit eingeschobenen Brettstufen aus der Erbauungszeit führt in den Dachraum. Dieser beeindruckt mit seiner mächtigen, russgeschwärzten Sparrendachkonstruktion, die fast vollständig intakt erhalten ist. Erneuert sind lediglich die Dachhaut und einige Sparrenteile. Die liegende Stuhlkonstruktion ist dreijochig, wobei an den einzelnen Stuhljochen zur Versteifung gezahnte und mittels Holznägeln fixierte Kopfhölzer überblattet sind. Als Windverband dienen gekreuzte Streben (Andreaskreuze). (Hauinneres nicht gesehen; Angaben gemäss Kurzinventar 1997.)
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): Kataster Densbüren und Asp, ZwA 1936.0001/0203, 1805–1824; ZwA 1936.0001/0204, 1828–1845; ZwA 1936.0001/0205, 1875–1899; Brandkataster Gemeinde Densbüren, CA.0001/0012, 1899–1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=32598
 

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