INV-DIN901 Altes Schulhaus, 1802 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-DIN901
Signatur Archivplan:DIN901
Titel:Altes Schulhaus
Bezirk:Lenzburg
Gemeinde:Dintikon
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mitteldorf
Adresse:Hinterdorfstrasse 3
Versicherungs-Nr.:51
Parzellen-Nr.:49
Koordinate E:2659550
Koordinate N:1245960

Chronologie

Entstehungszeitraum:1802
Grundlage Datierung:Literatur

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Öffentliche Bauten und Anlagen
Nutzungstyp (Stufe 2):Schul- und Gemeindehaus

Dokumentation

Würdigung:An prominenter Stelle im Mitteldorf, in der Nähe der alten Linde stehendes Gebäude, das 1802 als erstes Schulhaus der Gemeinde errichtet wurde. Der zweigeschossige Mauerbau, der einen sorgfältig gestalteten Dachreiter mit Zwiebelhelm trägt, diente bis 1912 seinem eigentlichen Zweck. Zusätzlich wurde die Liegenschaft auch als Gemeindehaus und zum Abhalten von Gottesdiensten genutzt. 1942 erfolgte eine Umnutzung zu Wohnzwecken. Insgesamt handelt es sich um einen wichtigen lokalgeschichtlichen Zeitzeugen mit prägender Stellung im Ortsbild.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Alte Schulhaus wurde 1802 durch die Kirchenverwaltung erbaut [1]. Anlässlich einer Ausscheidung des Kirchenguts ging das Gebäude 1811 an die politische Gemeinde Dintikon über. Bis zur Eröffnung des neuen Schulhauses am Altweg im Jahre 1912 (Bauinventarobjekt DIN902) diente das Gebäude in erster Linie zu Schulzwecken. Einmal im Monat rief die Glocke im Dachreiter die Gläubigen, welche der reformierten Kirchgemeinde Ammerswil-Dintikon angehörten, zum Gottesdienst auf. Bis 1942 war im Alten Schulhaus auch die Gemeindeverwaltung eingerichtet. Das Obergeschoss beherbergte neben einem grossen Unterrichtszimmer mit Kachelofen auch eine Arrestzelle. Im Erdgeschoss waren die Kanzlei, ein Archiv und ein Vereinssaal untergebracht. Seit 1942 sind im Alten Schulhaus geschossweise aufgeteilte Wohnungen untergebracht. 2010 hat die Gemeinde eine Umbaustudie zur besseren Nutzung des Gebäudes in Auftrag gegeben, welche bislang aber nicht realisiert wurde [2].
Beschreibung:Das Alte Schulhaus ist ein zweigeschossiger Mauerbau unter einem leicht geknickten Gehrschilddach, mit mehrfach gebrochener, auf zierbeschnitzten Bügen abgestützter Giebelründe. Auf dem First thront ein achtseitiger Dachreiter mit Schindelschirm und blechverkleidetem Zwiebelhelm. Die nach Südosten zur Strasse gerichtete Schaufassade ist mit sechs Fensterachsen regelmässig gegliedert, während die beiden Stirnseiten jeweils zwei seitlich versetzte Achsen aufweisen. Über Teile der rückwärtigen Trauffront zieht sich eine Obergeschosslaube, die den unabhängigen Zugang ins obere Wohngeschoss gewährleistet. Die sorgfältig aus Muschelkalk gearbeiteten Fenstergewände sind mit Ladenfalz und profilierten Gesimsen ausgestattet. Das mit doppelt verlegten Biberschwanzziegeln eingedeckte Sparrendach ruht auf einem liegenden Stuhl mit gekreuzten Windstreben. Der Glockenträger, bestehend aus zwei über Eck gestellten Quadraten, liegt der Kehlbalkenebene auf. Acht darin eingezäpfte Eckstützen aus solidem Eichenholz bilden ein kräftiges Gerüst, an dem die Glocke hängt. Diese wurde in Zofingen gegossen, wobei das Kloster Muri einen Beitrag von 250 Gulden leistete [3].
Hausinneres seit 1942 zu Geschosswohnungen umgebaut. Zu den beiden Wohnungen gehört je ein Tremkeller, welcher die südwestliche bzw. nordöstliche Ecke des Gebäudes einnimmt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
- ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Dintikon, 4194-1.
Anmerkungen:[1] Zur Geschichte des Schulhauses vgl. Dintikon gestern, heute morgen1993, S. 13.
[2] Pläne im Gemeindearchiv Dintikon.
[3] "1805 I 27 der Gemeinde Dintikon für Uhr und Glöcklein auf ihr Schulhaus 250 fl." (StiA Gries [=Muriarchiv im Stift Muri-Gries bei Bozen], Rech.B. Abt 1805, fol 13v.-14).
Literatur:- Dintikon, gestern, heute, morgen, Dintikon 1993.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0387-0389: Brandkataster Gemeinde Dintikon 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=32664
 

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