Ansichtsbild: |
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Identifikation |
Signatur: | INV-DIN906 |
Signatur Archivplan: | DIN906 |
Titel: | Ammerswilerstrasse 13 |
Bezirk: | Lenzburg |
Gemeinde: | Dintikon |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Unterdorf |
Adresse: | Ammerswilerstrasse 13 |
Versicherungs-Nr.: | 25 |
Parzellen-Nr.: | 80 |
Koordinate E: | 2659593 |
Koordinate N: | 1246321 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1850 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | An der Stelle eines strohgedeckten Vorgängerbaus errichteter bäuerlicher Vielzweckbau aus der Zeit um 1850. Namentlich der massiv gemauerte Wohnteil mitsamt dem winkelförmig anschliessenden Waschhaustrakt zeigt noch ein intaktes, biedermeierlich geprägtes Erscheinungsbild. Daran schliesst ein mehrfach erweiterter Ökonomietrakt aus Holz und Backstein an, dessen verwinkelte Form von diversen betrieblichen Veränderungen im 20. Jahrhundert zeugt. Deutlich zurückversetzt von der Strasse, ist der vielgliedrige, hofartig wirkende Baukörper harmonisch ins aufsteigende Gelände eingebettet. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Brandkataster befand sich an gleicher Stelle ein strohgedeckter Vorgängerbau aus Holz und Fachwerk, welcher 1850 abgetragen wurde. Als Ersatz hierfür wurde ein "2-stöckiges Wohnhaus mit 2 gewölbten Kellern, nebst Scheuerwerk und Waschhaus, von Stein und Holz" errichtet [1]. Damaliger Eigentümer war Philipp Meier, Ammann, von dem die Liegenschaft 1865 an Kaspar Humbel, Lehrer von Stetten, überging. Ab 2001 erfolgte eine schrittweise Sanierung des renovationsbedürftigen Gebäudes, bei der eine Erneuerung samt Isolation des Dachs, räumliche Veränderungen in den beiden Vollgeschossen sowie im Waschhausanbau eine Umnutzung des Dachgeschosses zu Wohnzwecken vorgenommen wurde. Zur Belichtung des Dachraums wurden einzelne Dachflächenfenster eingesetzt, und das Giebelfeld des Waschhausanbaus erhielt eine flächige Verglasung [2]. |
Beschreibung: | Das auf einer Geländeerhöhung westlich der Ammerswilerstrasse situierte Gebäude ist hinter der traufständigen Strassenbebauung den öffentlichen Blicken weitgehend entzogen. Mit dem rechtwinklig angefügten Waschhaustrakt aus der Bauzeit und den jüngeren Quergiebelerweiterungen am Ökonomietrakt ergibt sich ein idyllisch verwinkelter Baukörper, der nicht auf den ersten Blick als biedermeierlicher Vielzweckbau zu erkennen ist. Tatsächlich aber handelt es sich um ein quer zum Hang gestelltes Mittertennhaus, dessen strassenabgewandter, westseitiger Wohnteil seine Stubenfront nach Süden ausgerichtet hat. Über Wohnteil und Scheunentrakt erstreckt sich ein ungebrochenes Satteldach, das durch den nördlichen Quergiebel des Waschhauses und die beidseitigen Quergiebelerweiterungen des Ökonomieteils seine auffällige, vielgliedrige Form erhält. Der zweigeschossige Wohnteil ist als massives Mauerwerk aus Bruchsteinen, Bollensteinen sowie behauenen Steinquadern im Eckverband aufgeführt. Die südgerichtete Stubenfront zählt vier regelmässig angeordnete Fensterachsen, die westliche Giebelfront deren zwei, ergänzt durch zwei zusätzliche Achsen am Waschhausanbau. Sämtliche Fensteröffnungen weisen sorgfältig behauene Sandsteingewände mit Falz und Blockgesimsen auf. Ein typisches Gestaltungselement des biedermeierlichen Bauens stellt die halbkreisförmige Lüftungsöffnung (Lünette) im westlichen Giebelfeld dar. Der östlich an den gemauerten Wohnteil anschliessende Scheunentrakt mit Tenn und Stall sowie den seitlichen Erweiterungen zeigt eine einheitliche Formensprache wohl aus dem frühen 20. Jh.: Die Stallbereiche sind mit Backsteinen aufgemauert, darauf gesetzt ist ein Ständergerüst mit zeittypischer vertikaler Bretterschalung. Bis zum Umbau von 2001 wies der Wohnteil ein verbreitetes Grundrissmuster mit entlang dem Tenn verlaufendem Hausgang sowie vierteiliger Raumanordnung auf. Das südgerichtete Vorderhaus nahmen dabei Stube und Nebenstube ein, nordseitig schlossen die Küche und eine zusätzliche Kammer an. Das über eine Treppe im Hausgang erschlossene Obergeschoss zeigte einen ähnlichen Grundriss mit Schlafzimmern und später eingebautem Sanitärraum. Ebenfalls vom Hausgang aus erreichbar sind zwei firstparallel angeordnete Gewölbekeller. Der nördliche Quergiebelanbau diente im Erdgeschoss als Waschhaus, während im eigenständig über eine traufseitige Aussentreppe zugänglichen Obergeschoss eine kleine Stube eingerichtet war (Inneres gemäss Kurzinventar und Umbauplänen von 2001; Wohnräume heute modernisiert und teilweise zusammengelegt). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0387-0389, Brandkataster Gemeinde Dintikon, 1850-1938. – Laut Brandkataster war die Hälfte des Gebäudes bis ins frühe 20. Jh. noch mit Stroh eingedeckt, was aber bei einem Neubau von 1850 als sehr unwahrscheinlich einzuschätzen ist. Am bestehenden, biedermeierlich geprägten Gebäude sind denn auch keine konstruktiven Hinweise auf eine ehemalige Stroheindeckung auszumachen. [2] Umbaupläne im Bauarchiv der Gemeinde Dintikon. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau; CA.0001/0387-0389, Brandkataster Gemeinde Dintikon, 1850-1938. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=32694 |
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