Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 17th cent. |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | Fachwerkhaus, das mit seiner Giebelfront unmittelbar hinter der Agatha-Kapelle (Kantonales Denkmalschutzobjekt UND001) aufragt und mit dieser ein wertvolles Ensemble im Dorfkern von Unterehrendingen bildet. Das in zwei Etappen entstandene, langgestreckte Gebäude zeigt an dem ins 17./18. Jahrhundert zu datierenden Kernbau mit seinem vorkragenden Obergeschoss landzürcherischen Einfluss. Mit dem im Verlauf des 19. Jahrhunderts unter durchgehendem First ergänzten ostseitigen Hausteil an der Ostseite bildet es die östliche Hälfte einer Häuserzeile, deren äusseres Erscheinungsbild weitgehend intakt erhalten ist; die westliche Hälfte der Zeile (Unterdorf 3b) hingegen wurde in den 1990er Jahren historisierend erneuert. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der in der Mitte der bestehenden Häuserzeile gelegene, dreigeschossige Fachwerkbau dürfte nach seinen Bauformen im 17. oder 18. Jh. entstanden sein. Im Verlauf des 19. Jh. wurde er auf beiden Seiten zweigeschossig angebaut, womit die Zeile ihre heutigen Ausmasse erhielt [1]. Ein für das Haus überlieferter Name „Klösterli“ lässt sich weder näher verifizieren, noch datieren [2]. In den 1990er Jahren wurden der mittige und der östliche Hausteil schonend instandgestellt, während man den westlichen Hausteil durch einen historisierenden Neubau ersetzte. |
Beschreibung: | Der in zwei Etappen entstandene Fachwerkbau Unterdorf 9 ragt unmittelbar hinter der parallel zur Strasse gestellten Agatha-Kapelle [3] auf und bildet zusammen mit deren Chor das markanteste Ensemble im Dorfkern von Unterehrendingen. Die langgestreckte zweigeschossige Zeile gliedert sich in einen innenliegenden Trakt aus dem 17./18. Jh. und einen im Erdgeschoss gemauerten äusseren Hausteil aus dem 19. Jh., der in der Ostansicht mit einer markanten Giebelfront in Erscheinung tritt. Über beide Hausteile erstreckt sich ein gerades Pfettenrafendach des 19. Jh. Der deutlich längerer, gleichfalls zweigeschossige Hausteil auf der Westseite wurde in den 1990er Jahren durch eine historisierende Rekonstruktion ersetzt (nicht Teil des Schutzumfangs). Der schmale, ältere Hausteil erhebt sich über einem halbgeschossig freiliegenden gemauerten Sockelgeschoss, welches den Eingangsbereich und die Kellerräume umfasst. Die darüber aufsetzenden Fachwerkwände sind geschossweise abgebunden und unregelmässig befenstert. Für ländliche Verhältnisse im Aargau sehr ungewöhnlich ist der Fachwerkvorkrag im Obergeschoss, der auf landzürcherischen Einfluss schliessen lässt [4]. Der östlich unter durchlaufendem First anschliessende Hausteil aus dem 19. Jh. ist im Erdgeschoss aus verputztem Bruchsteinmauerwerk errichtet. Er ragt nordseitig um ca. 1 m über die Flucht des Kernbaus vor, wobei die abgeschrägte Übergangszone massiv aufgeführt und mit breiten, steingefassten Fensteröffnungen versehen ist. Die grössere Geschosshöhe bei gleichzeitig niedrigerem Kellersockel wird durch einen Kniestock ausgeglichen. Stirnseitig ist das Haus in den beiden Hauptgeschossen zweiachsig befenstert, während sich im Giebelfeld zwei jüngere Fenster öffnen. An der zur Flanke der Kapelle gerichteten südlichen Traufseite liegt unter abgeschlepptem Dach eine grossflächig verglaste Laube wohl des späteren 19. Jh. Der Hauseingang befindet sich wie beim Kernbau auf der nördlichen Traufseite. Inneres nicht begangen. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Hoegger Kdm AG VII 1995, S.160. [2] Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Unterehrendingen II-22/5. [3] Vgl. zu dieser ausführlich Hoegger Kdm AG VII 1995, S.156-158. [4] Hoegger Kdm AG VII 1995, S.160. |
Literatur: | - Peter Hoegger, Die Landgemeinden des Limmattals, des Surbtals, des Aaretals und des Unteren Reusstals sowie das Kloster Fahr (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII), Basel 1995 |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Unterehrendingen II-22/5. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=33540 |
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