Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1800 |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | In der Gesamtanlage gut erhaltenes Bauernhaus, das mit seiner Querstellung zur Strasse den alten Dorfkern von Unterehrendingen auf der Westseite begrenzt und damit einen wesentlichen ortsbaulichen Akzent setzt. Der sorgfältig renovierte Wohnteil zeigt noch die zeittypische Ausprägung aus der Entstehungszeit um 1800. Mit einem spätbarocken Einbaubuffet aus Nussbaumholz und einem Kachelofen von 1886 bewahrt die Stube bemerkenswerte Ausstattungselemente der bäuerlichen Wohnkultur. Beim Ökonomieteil handelt es sich um einen Ersatzbau von 1928. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der bäuerliche Vielzweckbau dürfte nach den Bauformen des Wohnteils in der Zeit um 1800 entstanden sein. Auf der Michaeliskarte um 1840 ist er bereits eingezeichnet. 1928 wurde der gesamte Wirtschaftstrakt in Mischbauweise aus Backstein und Holz neu erstellt. Der Landwirtschaftsbetrieb bestand bis 1964 [1]. In jüngerer Zeit wurde das Haus schonend renoviert. |
Beschreibung: | Als traufbetontes Mittertennhaus mit ungefähr Nord-Süd verlaufender Firstlinie ist der bäuerliche Vielzweckbau an der westlichen Grenze des alten Siedlungskerns von Unterehrendingen quer zu der über den Gipsbach führenden Strasse gestellt. Der von der Strasse abgewandte Wohnteil hat sich weitgehend in der ursprünglichen Gestalt erhalten. Er liegt unter einem ausladenden, leicht geknickten Satteldach, einer Sparrenkonstruktion auf stehenden Stuhljochen; die Eindeckung ist mit neuen Falzziegeln ersetzt. Während der zweigeschossige Baukörper im Erdgeschoss aus verputztem Mauerwerk errichtet ist, bestehen Obergeschoss und Giebelwände aus Fachwerk. Dieses war an der dorfwärts gerichteten östlichen Trauffassade zur Erzielung eines vornehmeren Eindrucks gewiss schon ursprünglich verputzt, während Giebel und rückwärtige Traufseite das freiliegende Riegelwerk zeigen. Der Grundkonstruktion entsprechend erhielt das gemauerte Parterre gefalzte steinerne Rechteckgewände und Türrahmungen aus Haustein (Muschelkalk), während der Fachwerk-Oberbau mit Holzrahmenfenstern versehen wurde. Am hinteren Hauseingang ist noch das bauzeitliche vierteilige Türblatt erhalten, dasjenige am vorderen Haupteingang datiert aus dem späteren 19. Jh. Der dem Tenn entlang durchlaufende Quergang öffnet sich auf das ostseitige Vorderhaus mit Stube und Nebenstube und das Hinterhaus mit Küche und Kammer. Typisch für dieses verbreitete Grundrissschema ist zudem die Lage des Treppenaufgangs neben der Küche. Die Stube bewahrt Kirschbaumholztüren und ein ausnehmend schmuckes spätbarockes Einbaubuffet aus Nussbaumholz. Kachelofen und Sitzkunst wurden gemäss Inschrift mit den Initialen „I[osef] R[ohner]“ 1886 neu aufgesetzt [2]. An die Stirnseite des Wohnteils ist eine Remise mit Pultdach angebaut. Während sie im äusseren Bereich einen offenen Unterstand bildet, ist der zum Haus gerichtete Teil mit einer Bruchsteinmauer und einer stirnseitigen Bretterverschalung verschlossen, in der sich ein verglastes Flügeltor des frühen 20. Jh. erhalten hat. An der Westseite schliesst der 1928 erneuerte Ökonomieteil an. Im Bereich von Stall und Futtertenn sind die Wände aus gelbem Sichtbackstein gemauert und zeigen stichbogige Öffnungen, während der Oberbau als Ständerkonstruktion mit vertikaler Verbretterung errichtet ist. Das im First leicht versetzte Dach ist rückwärtig über einen Schopf herabgeschleppt. Die vordere Dachfläche bewahrt als einzige am Haus noch die Eindeckung mit alten Biberschwanzziegeln. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Angaben gemäss Bauernhausforschung 1989. [2] Inneres gemäss Bauernhausforschung (Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Unterehrendingen II-22/4) und Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 160. |
Literatur: | - Peter Hoegger, Die Landgemeinden des Limmattals, des Surbtals, des Aaretals und des Unteren Reusstals sowie das Kloster Fahr (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII), Basel 1995, S. 160. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Unterehrendingen II-22/4. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=33546 |
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