Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1820 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wohnhaus |
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Dokumentation |
Würdigung: | Aus der Zeit um 1820 stammendes stattliches Wohnhaus mit Mansarddach, das eine wichtige Eckstellung an der Einmündung der Rankstrasse in die Hirschengasse einnimmt. Die regelmässig gestaltete strassenseitige Hauptfassade mit den steinernen Fenster- und Türgewänden, die auffällige Dachform und die interessante Hinterhofsituation mit winkelförmigem Anbau geben dem Gebäude ein individuelles Gepräge und einen besonderen Stellenwert im Ortsbild. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Im Brandkataster wird das Haus erstmals 1823 als "Wohnhaus mit gewölbtem Keller, von Stein mit Ziegeldach" erwähnt. Damaliger Eigentümer und vermutlicher Bauherr war der Lederhändler Samuel Guggenheim, Langschimels [1]. Der rückwärtige Quergiebelanbau mit "Holzschopf und Zimmer" dürfte um die Mitte des 19. Jh. hinzugekommen sein. Bis weit ins 20. Jh. befand sich die Liegenschaft in den Händen der jüdischen Familien Guggenheim, Mengo, Braunschweig und Dreifuss. In den 1950er Jahren kauften die Vorfahren des heutigen Eigentümers das Haus einem Onkel der früheren Bundesrätin Ruth Dreifuss ab [2]. |
Beschreibung: | Das markant an der Einmündung der Rankstrasse in die Hirschengasse stehende Gebäude ist ein zweigeschossiger Mauerbau mit Kellersockel und hoch aufragendem Mansarddach, welches schon in frühen Jahren mit Schleppgauben besetzt war (vgl. historische Aufnahme Bilddokumentation). Die strassenseitige Trauffassade wird durch sechs Fensterachsen regelmässig gegliedert. Die hochrechteckigen Lichtöffnungen wie auch der in die äussere westliche Achse gesetzte, erhöhte Hauseingang weisen gefalzte Hausteingewände aus Sandstein auf. Die zum Dorf gerichtete östliche Stirnfassade tritt als hohe, weitgehend geschlossene Mauerfläche in Erscheinung. Lediglich das Giebelfeld ist durch drei kleine Lichter besetzt, und darunter befindet sich eine etwas grössere, vermutlich nachträglich ausgebrochene Öffnung in exzentrischer Lage. Auf der Hausrückseite zieht sich eine offene hölzerne Obergeschosslaube der Fassade entlang. Ein schmaler Quergiebelanbau aus Fachwerk mit auffallend hohen Fenstern und nachträglich angefügtem Flachdachvorbau (Garage) lässt zusammen mit der steinernen Umfassungsmauer eine kleine Hinterhofsituation entstehen. Das Hausinnere ist unter teilweisem Erhalt der ursprünglichen Raumstruktur vollständig modernisiert. Auch das Dachgeschoss, in dem früher schon vereinzelte Kammern eingebaut waren, ist heute vollständig zu Wohnzwecken ausgebaut. Der in Firstrichtung angelegte Gewölbekeller war ursprünglich von aussen und von innen erschlossen. Heute existiert lediglich noch der Aussenzugang auf der Hausrückseite. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Vgl. Weibel 1995, S. 160, 161; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0732-0735: Brandkataster Gemeinde Endingen 1851-1937. [2] Mündliche Auskunft Hans Müller, Eigentümer (1999). |
Literatur: | - Karl Weibel, Endingen, Bilder aus vergangener Zeit, Endingen 1991. - Karl Weibel, Wohnhäuser, Stockwerke und Nebengebäude in Endingen, Endingen 1995. - Karl Weibel, Endingen 798-1998, Geschichte einer Gemeinde, Endingen 1999. - Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 149. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0732-0735: Brandkataster Gemeinde Endingen 1851-1937. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=33774 |
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