Ansichtsbild: |
|
|
Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1913 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
|
Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Hotel, Badhotel, Kurhaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Heimatstil |
|
Dokumentation |
Würdigung: | Repräsentativer Heimatstilbau, der 1913 als letztes Badhotel von Ennetbaden errichtet wurde. Zu seiner Entstehungszeit gehörte der Bau zur durchgehenden Hotelzeile der Kleinen Bäder und erweiterte diese in den als „heimatlich“ empfundenen neobarocken Formen, die wenige Jahre zuvor schon am Hotel „Jura“ (Bauinventarobjekt ENN911) Verwendung gefunden hatten. Seit 1954 als Alters- und Pflegeheim genutzt, hat das ehemalige Hotel „National“ seine ursprüngliche Erscheinung mit dem charakteristischen Kunststeindekor weitgehend bewahrt. Nach dem rechtsgültigen Sondernutzungsplan „Goldwand“ (genehmigt 2012) ist das Gebäude zum Abbruch vorgesehen. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | 1913 entstand nördlich der alteingesessenen Badhotels „Hirschen“ und „Rebstock“ als letzter Bau dieser Gattung das Hotel „National“, nachdem 1908 limmatseits der Badstrasse das Hotel „Jura“ errichtet worden war [1]. Das Thermalwasser für seine 16 Badezellen erhielt das neue Hotel vom „Rebstock“ zugeteilt [2]. Bereits 1954 wurde angesichts der allgemeinen Krise des Bädertourismus und der Verkehrsbelastung in den Kleinen Bädern der Hotelbetrieb aufgegeben [3]. Seither dient das Gebäude als Alters- und Pflegeheim. Nach einer längeren Planung für die Kleinen Bäder wurde 2012 ein Sondernutzungsplan genehmigt, gemäss dem das Gebäude zum Abbruch vorgesehen ist. |
Beschreibung: | Das ehemalige Badhotel ist ein repräsentativer Heimatstilbau, der mit seinem wuchtig-kompakten Baukörper dreigeschossig aufragt und von einem hohen, zweigeschossig ausgebauten Mansardwalmdach abgeschlossen wird. Die zur Limmat gewandte Hauptfassade ist streng regelmässig mit sieben Achsen gegliedert, während die Schmalseiten je drei Fensterachsen zählen. Ein umlaufendes Gurtgesimse trennt das Hochparterre von den beiden Obergeschossen, deren Fensterachsen durch eine Lisenengliederung und durch Brüstungsfelder zusammengebunden werden. Diese vertikalen Streifen treten dabei leicht hinter die Fassadenflächen zurück und evozieren so im Wechsel mit den dazwischenliegenden, schmucklos gelassenen Putzflächen den Eindruck einer Kolossalordnung. Die von Putzpilastern gefasste mittlere und die äussersten Fensterachsen sind mit kleinen polygonalen Balkonen ausgestattet, die ebenso aus Kunststein bestehen wie die Brüstungen der übrigen Fenster. Eine üppige Kunststeininstrumentierung zeigt auch der Portalvorbau, der auf zwei gedrungenen Säulenpaaren abgestützt ist und von einem geschweiften Kupferdächlein geschützt wird (nachträglich verglast und einseitig verschlossen). Unter dem von beiden Seiten zugänglichen Treppenpodest befindet sich der ebenerdige Zugang in das hohe Sockelgeschoss, das die Badezellen umfasst. Zwischen den beiden grossen Zwerchhäusern, welche die Strassenfassade in symmetrischer Anordnung überragen und von Schweifgiebeln abgeschlossen werden, wurde der ehemalige Dachausbau zusätzlich aufgestockt; über den Schmalseiten erhielt das obere Dachgeschoss blechverkleidete Schleppgauben. Im Hausinneren diverse bauliche Veränderungen u.a. Lifteinbau. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. - Gemeinde Ennetbaden. Inventar schützenswerter Bauten, bearbeitet von Claudio Affolter, 1996, Nr. 11. |
Anmerkungen: | [1] Hartmann / Seiler / Steigmeier 1994, S. 67. [2] Münzel 1947, S. 8. [3] Hartmann / Seiler / Steigmeier 1994, S. 76. |
Literatur: | - Uli Münzel: Die Kleinen Bäder (Neujahrsblatt der Apotheke F.X. Münzel), Baden 1947, S. 8. |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=33954 |
|
Social Media |
Share | |
|