INV-FIB904 Alte Birmenstorferstrasse 13, 1838 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-FIB904
Signatur Archivplan:FIB904
Titel:Alte Birmenstorferstrasse 13
Bezirk:Baden
Gemeinde:Fislisbach
Adresse:Alte Birmenstorferstrasse 13
Versicherungs-Nr.:23
Parzellen-Nr.:1296
Koordinate E:2664315
Koordinate N:1254489
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2664315&y=1254489

Chronologie

Entstehungszeitraum:1838
Grundlage Datierung:Auskunft Eigentümer

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Das 1838 als Mittertennhaus an der Alten Birmenstorferstrasse errichtete Bauernhaus, dessen einstige Scheune seit ca. 2000 eine zweite Wohnung beherbergt, ist im Bereich des alten gemauerten Wohnteils aussen weitgehend erhalten. Es besticht hier durch eine aussergewöhnliche axialsymmetrische Fassadengestaltung im spätklassizistisch-biedermeierlichen Stil, mit Rundbogeneingang und dekorativen rundbogigen Zwillingslichtern. Aus der Zeit vor dem Dorfbrand von 1848 stammend, zeichnet das Gebäude wie das ehemalige Schulhaus (Bauinventarobjekt FIB902) noch die alte, später begradigte Wegführung durch den Dorfkern nach und ist somit ein wichtiger siedlungsgeschichtlicher Zeuge.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der bäuerliche Vielzweckbau stammt laut Auskunft des Eigentümers aus dem Jahr 1838. Das gegen Süden anschliessende Wohnhaus wurde zu einem späteren Zeitpunkt ohne Brandmauer angebaut [1]. Die gesamte Häuserzeile gehörte 1899 der Familie von Gottfried und Marie Peterhans, die im südlichen Gebäude (Vers.Nr. 24) eine Schmiede betrieb. 1918 wurden die Liegenschaften an die Söhne übertragen: Landwirt Christian übernahm die Birmenstorferstrasse 13, Schneidermeister Stefan die ehemalige Schmiede [2]. Im Estrich scheint bis ins 20. Jh. in der Giebelmauer ein interner Durchgang zwischen den beiden Häusern bestanden zu haben (vgl. Bilddokumentation).
Der Wirtschaftstrakt des als Mittertennhaus angelegten Bauernhauses wurde vor wenigen Jahren zu Wohnzwecken ausgebaut, wobei der ursprüngliche Scheunencharakter in der Materialisierung und der zurückhaltenden Befensterung seinen entsprechenden Ausdruck fand. Das 2001 noch vorhandene alte Tenntor wurde unterdessen durch eine moderne Torwand ersetzt. Vor kurzem erfuhr auch das Innere des alten Wohnteils unter Entfernung einiger Binnenwände eine Modernisierung; neue Holzstützen markieren seither den Verlauf des früheren Mittelgangs. Das originale Biedermeier-Türblatt, die filigranen, radialen Gusseisensprossen des Oberlichts und die hölzernen Sprossenfenster sind in jüngerer Zeit bedauerlicherweise verloren gegangen.
Beschreibung:Das einst an der alten Hauptverkehrsachse gelegene Bauernhaus befindet sich seit der Strassenkorrektur nach dem Dorfbrand etwas abseits, hinter einem Garten auf der westlichen Seite der Alten Birmenstorferstrasse. Das unter einem Satteldach mit durchlaufendem First geborgene Mittertennhaus bildet die nördliche Hälfte einer zweiteiligen Zeile. Der alte Wohnteil ist aus verputztem Bruchsteinmauerwerk mit Fachwerkgiebel erstellt. Die Strassenfront überrascht durch eine axialsymmetrische Gestaltung mit zentralem Rundbogeneingang und flankierenden rundbogigen Zwillingslichtern am Erdgeschoss, welche mit Hausteingewänden gefasst sind [3]. Am Obergeschoss besitzen die Rechtecklichter aus Holz gefertigte Rahmen. Der erhöhte Vordereingang ist über eine doppelläufige Muschelkalktreppe mit Radabweisern zugänglich. Anstelle des Biedermeier-Türblatt befindet sich heute eine nüchterne weisse Tür. Diese führt direkt in einen grossen Wohn- und Essraum, der im strassenseitigen Teil durch die Aufhebung der Korridorwände gebildet wurde. Nach hinten schliessen beidseits des Gangs eine Nasszelle und die Küche an, welche durch einen Durchbruch mit dem Essraum verbunden wurde. Letztere befand sich ehemals auf der anderen Seite des Mittelgangs. Die alte Ofenwand mit der Einfeuerung blieb als Teil der tragenden Längsmauer bestehen. Neben dem Hinterausgang führt eine Treppe hinter der Küche ins Obergeschoss, welches über eine rückwärtige Laube verfügt. Die Dachkonstruktion mit liegendem Stuhl stammt noch aus der Bauzeit des Hauses.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] vgl. Bilddokumentation: zugemauerte Fenster in der Giebelmauer des Hauses Alte Birmenstorferstrasse 13.
[2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0044: Brandkataster Gemeinde Fislisbach 1899-1938.
[3] Diese spätklassizistisch-biedermeierliche Fensterform tritt um die Mitte des 19. Jh. gewöhnlich als Gestaltungselement von Giebeldreiecken auf wie am Bauernhaus Dorfstr. 5 (Bauinventarobjekt FIB907).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0044: Brandkataster Gemeinde Fislisbach 1899-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, II-6/17 (1988).
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=34278
 

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