Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1850 |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Wirtschaft, Restaurant |
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Dokumentation |
Würdigung: | Das nach dem Dorfbrand von 1848 erbaute Restaurant "Rössli" ist ein symmetrisch gegliederter Biedermeierbau, der ein zeittypisch nüchternes Erscheinungsbild zeigt. Der traufständige Baukörper nimmt gegenüber der Einmündung der Dorfstrasse in die Badenerstrasse eine wichtige, ortsbildprägende Stellung ein. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Der Gasthof zum Rössli entstand nach dem verheerenden Dorfbrand von 1848 am ehemaligen Standort der vom Dorfbach angetriebenen Getreidemühle. Damaliger Besitzer war Kaspar Leonz Schibli, alt Ammann. 1908 installierte man im Gasthaus das erste elektrische Licht im Dorf, gespeist von einer kleinen, im Keller montierten Wasserturbine, an die über einen Riemenantrieb ein Gleichstromdynamo angekoppelt war [1]. Der quergestellte, leicht abgesetzte Saalanbau auf der Rückseite wurde nach 1983 abgebrochen und durch einen Quergiebelanbau mit Hintereingang ersetzt. Auf der Südseite entstand ein weiterer Ausgang für den Betrieb der Gartenwirtschaft. Zwischen 1899 und 1935 erlebte das "Rössli" eine turbulente Zeit: Mindestens sieben Mal wechselten die Eigentümer und verschiedene Wirte übernahmen den Betrieb. Die Zunahme des Versicherungswertes von 15'900 auf 45'000 (unabhängig vom Tanzsaal) deutet auf grössere bauliche Veränderungen zwischen 1917 und 1921 hin [2]. |
Beschreibung: | Der gegenüber der Einmündung der Dorfstrasse in die Badenerstrasse stehende Gasthof zum Rössli ist ein zweigeschossiger traufständiger Mauerbau mit Satteldach. Die gleichmässig befensterten Fassaden zählen drei auf fünf Achsen. In der mittleren befindet sich strassenseitig der von einem Kranzgesims bekrönte und mit einem profilierten Steingewände gefasste Haupteingang, der über eine doppelläufige Freitreppe erreichbar ist. Gestützt auf eine gusseiserne Rankenkonsole, ist darüber das vollplastische Wirtshausschild in Form eines steigenden Pferdes angebracht (vgl. Postkartenansicht aus der Zeit um 1900, Bilddokumentation). Der Biedermeierbau erscheint heute banaler als zu seiner Bauzeit, da die ehemals rundbogigen Dachgeschossfenster im Giebelfeld zu gewöhnlichen Rechtecklichtern verkleinert wurden. Lukarnen durchbrechen seit dem Ausbau des Dachraums die ehemals geschlossenen, ruhigen Dachflächen. Inneres modernisiert. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Fislisbach 1984, S. 23. - Koller 1948, S. 35 (Nr. 15). [2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0044: Brandkataster Gemeinde Fislisbach 1899-1938. |
Literatur: | - Fislisbach – ein historischer Überblick 1184-1984, hg. v. OK 800 Jahre Fislisbach, Kulturkommission, Fislisbach 1984, S. 23, S. 57 (Abb.), 60 (Abb.), 61 (Abb.), S. 95 (Abb.). - Ernst Koller, Vor 100 Jahren. Geschichtliches zum Brand und Aufbau unseres Dorfes, in: Gedenkschrift mit Festführer, hg. v. Vereinigung der Heimatfreunde Fislisbach, Mellingen 1948, S. 5-35 (mit Plan "Der neu eingeteilte und aufgebaute Dorfkern von Fislisbach, Zustand 1850", von Beat Peterhans, 1948). |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0044: Brandkataster Gemeinde Fislisbach 1899-1938. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=34284 |
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