INV-FRE907 Speicher zu Dorfstrasse 7, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context

Kanton Aargau (Archiv)
- Denkmalpflege (Institution)
  - Wissenschaftliche Denkmalpflege (Abteilung)
    - INV-900 Bauinventar, 2010- (Bestand)
      - INV-F F (Teilserie Bestand (Alphabet))
        
        INV-FRE Freienwil (Teilserie Bestand (Gemeinde))
        
        INV-FRE906 Stallscheune zu Dorfstrasse 8, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))
        INV-FRE907 Speicher zu Dorfstrasse 7, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))
        INV-FRE908 Husenstrasse 31 (entlassen), 18. Jh. (Dossier (Platzhalter))

Ansichtsbild:


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Identifikation
Signatur:	INV-FRE907
Signatur Archivplan:	FRE907
Titel:	Speicher zu Dorfstrasse 7
Bezirk:	Baden
Gemeinde:	Freienwil
Ortsteil / Weiler / Flurname:	Dorf
Adresse:	Bei Dorfstrasse 7
Versicherungs-Nr.:	45A
Parzellen-Nr.:	101
Koordinate E:	2666913
Koordinate N:	1261712

Chronologie
Entstehungszeitraum:	18th cent.
Grundlage Datierung:	Schätzung

Typologie
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):	Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:	Dorfstrasse 7 ( FRE915)
Nutzung (Stufe 1):	Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):	Speicher

Dokumentation
Würdigung:	In Fachwerk- und Steinbauweise errichteter Speicher wohl aus dem späten 18. Jahrhundert, der abgesehen von einer südseitigen Erweiterung seine ursprüngliche Erscheinung und einen Grossteil der originalen Bausubstanz bewahrt hat. Mit den noch weitgehend vorhandenen lehmverputzten Flechtwerkfüllungen hat der Kleinbau als authentisches, handwerksgeschichtliches Zeugnis Seltenheitswert. Er bildet mit dem in derselben Mischbautechnik erstellten Bauernhaus Dorfstrasse 7 (Bauinventarobjekt FRE915) eine ländliche Baugruppe, der aufgrund ihrer zentralen Lage neben der Kapelle und dem Schulhausplatz ein erheblicher Situationswert zukommt. Eine Entfernung des südlichen Anbaus zugunsten des schmucken Speichers wäre bei künftigen Baumassnahmen prüfenswert.
Bau- und Nutzungsgeschichte:	Der östlich der Kapelle stehende Speicher gehört zum benachbarten, längs zur Dorfstrasse errichteten bäuerlichen Vielzweckbau Dorfstrasse 7 (Bauinventarobjekt FRE915), der bis ins spätere 20. Jh. ein Tenntor mit der Jahrzahl "1797" bewahrte [1], möglicherweise aber noch Teile eines älteren Vorgängerbaus enthält. Der vermutlich aus dem späten 18. Jh. stammende Kleinbau ersetzte dem nicht unterkellerten Hauptbau mit seinem Tremkeller (Keller mit Balkendecke) auch den kühlen Obst- und Gemüselagerraum. Wohl gegen 1900 wurde durch die Gemeinde an den Speicher unter Anhebung der südlichen Sparren ein Feuerspritzenhaus angebaut, wodurch er seine ursprüngliche Volumetrie einbüsste. Er gehörte damals Thomas Burger, Reginen, von dem der Hof 1915 an Johann Burger überging [2].
Beschreibung:	Der hinter dem Wohnteil des Bauernhauses Dorfstrasse 7 (Bauinventarobjekt FRE915) gelegene Speicher ist über eine Zufahrt von der zwischen Kapelle (kantonales Denkmalschutzobjekt FRE001) und Hof durchführenden Schulstrasse her erschlossen. Die der Strasse zugewandte, der Witterung am stärksten ausgesetzte westliche Stirnfront des einstöckigen Kleinbaus ist zusammen mit dem halb eingetieften Keller in Bruchstein aufgeführt. Die anderen drei Fassaden sind aus kräftigen Balken in solider Fachwerkbauweise errichtet und bewahren noch weitgehend die ursprünglichen Gefachfüllungen aus Rutenflechtwerk und mit Stroh armiertem Lehm. In die – aussenseitig heute durchwegs unverputzten – Lehmoberflächen ist in schwungvollen Bewegungen ein Rautenmuster eingeritzt, um die Haftung des Kalkverputzes zu verbessern. Dieser hat sich fragmentarisch im Innern des Gebäudes erhalten. Der Bau ist unter einem geknickten Satteldach geborgen, einer einfachen Sparrenkonstruktion mit strebengestützter Firstpfette, das südseitig mit einem Kniestock erweitert ist. Der über eine jüngere gemauerte Treppe erreichbare Eingang liegt auf der zum Hauptbau blickenden Traufseite und war damit immer gut zu überwachen. Das zugehörige Türblatt aus Brettern mit aufgedoppeltem Rahmen dürfte im 19. Jh. erneuert worden sein, besitzt innenseitig aber noch Beschläge aus dem 18. Jh. (Kastenschloss jünger). Der Belichtung des Speichers dienen westseitig zwei schmalrechteckige Aussparungen in der Mauer und in der östlichen Giebelseite zwei holzgerahmte Rechteckfenster. Darunter befindet sich der Zugang zum Keller, dessen Balkendecke wohl im frühen 20. Jh. durch eine Betondecke mit Eisenträgern ersetzt worden ist.
Erwähnung in anderen Inventaren:	- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:	[1] Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Freienwil II-7/3. [2] Brandkataster Gemeinde Freienwil 1899-1938 (Vers.-Nr. 45A, B)
Quellen:	- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Freienwil II-7/13. - Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0045: Brandkataster Gemeinde Freienwil 1899-1938 (Vers.-Nr. 45A, B)