INV-FRI919 Geissgasse 4, 1700 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-FRI919
Signatur Archivplan:FRI919
Titel:Geissgasse 4
Bezirk:Laufenburg
Gemeinde:Frick
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberdorf
Adresse:Geissgasse 4
Versicherungs-Nr.:88
Parzellen-Nr.:204
Koordinate E:2644077
Koordinate N:1261795
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2644077&y=1261795

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1700
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Markanter gemauerter Vielzweckbau unter steilem, mit alten Biberschwanzziegeln gedecktem Satteldach. Das hohe Rundbogentenntor, der mittige Hauseingang an der dreiachsigen Trauffront und die breitformatigen Fenster im Obergeschoss tragen deutlich vorklassizistische Züge. Mit einem vermuteten Baudatum des russgeschwärzten doppelten Dachstuhls im 17./18. Jahrhundert gehört das Haus zu einer Gruppe gemauerter Steildachbauten beidseits der Geissgasse (Bauinventarobjekte FRI917, FRI918, FRI905), welche den ältesten Siedlungskern von Frick repräsentieren.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das vermutlich aus dem 17. Jh. / 18. Jh. stammende Bauernhaus ist Bestandteil des alten Ortskerns, der sich zwischen der Landstrasse - mit Spital und Gasthof Adler (Bauinventar FRI907) - und dem nordseitigen Fuss des Kirchhügels ausdehnte. Ältester Bauteil ist die südwestliche Hälfte des Wohnteils mit erhaltenem rückwärtigem Schwellenschloss. Der Wohnteil wurde schon früh gegen Nordosten zum Bach hin erweitert und mit dem bis heute bestehenden Dach überfangen. Als letztes Element wurde wohl im 18./19.Jh. in südwestlicher Richtung der Ökonomieteil angebaut. 1850 eigentumsrechtlich noch in eine untere und eine obere Wohnung geteilt, wurde das Haus 1862 für Gregor Fricker für eine bedeutende Summe erneuert und zu einem Haushalt vereinigt [1]. Die Strassenfassade des Wohnteils erhielt an der Wende zum 20. Jh. teils neue Gewände in Kunststein. Der Estrich über dem Wohnteil wurde nach 1999 ausgebaut und wird über zwei mal drei Dachflächenfenster belichtet.
Beschreibung:Der traufständige, gemauerte Vielzweckbau ist unter einem mächtigen Steildach mit Aufschieblingen geborgen. Die Dachflächen sind zum grossen Teil noch mit alten Biberschwanzziegeln eingedeckt. Die Dachkonstruktion besteht aus einem russgeschwärzten doppelten Dachstuhl. Die untere Partie ist als liegender Dachstuhl mit grossen Holzquerschnitten konstruiert und mit Abbundzeichen versehen. Darauf aufbauend zeigt der obere Teil einen leichter dimensionierten stehenden Dachstuhl mit überblatteten Kopfhölzern. Der aus Tenn, Stall und Remise bestehende Scheunenteil orientiert sich gegen Südwesten und weist eine jüngere Dachkonstruktion auf. Er wird von einem Halbwalm geborgen und schliesst mit einer in den Vordachbereich vorgezogenen Giebelmauer, die aber nur bis auf die Höhe der Fusspfetten reicht. Der Wohnteil ist gegen das Areal des ehemaligen Spitals gerichtet. Zwischen der im rückwärtigen Teil befensterten Giebelmauer und dem Spital verlief der offene Freihalterbach. An der dreiachsigen Vorderfront haben sich am Obergeschoss Stein-, teils Mörtelrahmungen mit fast quadratischen Proportionen erhalten, wie sie im 18.Jh. üblich waren. Die Fenstergewände im Erdgeschoss sind erneuert und bestehen aus Kunststein, die Türrahmung des zentralen Hauseingangs ist flach profiliert. Zusammen mit der in den Putz gezeichneten Eckquaderung könnten sie auf eine Renovation um 1900 zurückgehen. Die Form des rundbogigen Tenntors war im 18. Jh. üblich. Die grau gestrichene Rahmung mit Fase deutet ein Steingewände an, der Bogen ist jedoch mehrheitlich in den Putz gearbeitet.
Die rückwärtige Laubenfront wurde nachträglich teilweise ummauert. Der anschliessende Schopfanbau ist wegen dem Bachlauf gegenüber dem Hauptgebäude abgewinkelt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Der Versicherungswert stieg um 6950.- von 4050.- auf 11'000.- Franken. Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0298, 1850: Brandkataster Gemeinde Frick.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0298 - 0300 1850 - 1938: Brandkataster Gemeinde Frick.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=34806
 

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