INV-GEB920 Villa Pachtinger, 1924 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-GEB920
Signatur Archivplan:GEB920
Titel:Villa Pachtinger
Bezirk:Baden
Gemeinde:Gebenstorf
Ortsteil / Weiler / Flurname:Sand
Adresse:Sandstrasse 49
Versicherungs-Nr.:261
Parzellen-Nr.:361
Koordinate E:2660746
Koordinate N:1259410
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2660746&y=1259410

Chronologie

Entstehungszeitraum:1924
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Repräsentatives Wohnhaus, Villa
Epoche / Baustil (Stufe 3):Heimatstil

Dokumentation

Autorschaft:Hans Loepfe (1887-1977), Architekt, Baden
Würdigung:1924 vom Badener Architekten Hans Loepfe für Charlotte Pachtinger erbaute Villa, die als einer der ersten Bauten den steilen Hang unterhalb des Gebenstorfer Horns besetzte. Das stattliche Wohngebäude ist in einer gepflegten konservativen Architektursprache der 1920er Jahre gehalten, die sich an einem klassizistisch strengen Neobarock orientiert. Dazu passen ebenso einige moderne Gestaltungselemente wie auch die zeittypischen Zackenformen der Details. Ursprünglich in herrschaftlicher Situierung über einem geometrisch angelegten Garten plaziert, wird die Villa Pachtinger heute im Blick von der Strasse durch einen jüngeren Neubau grösstenteils verdeckt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Villa wurde 1924 vom bekannten Badener Architekten Hans Loepfe (1887-1977) für Charlotte Pachtinger erbaut [1]. Nach dem Tod der Erbauerin ging die Villa 1973 als Legat an die Gemeinde über. Diese beschloss 2002 in Übereinstimmung mit der testamentarischen Verfügung den Verkauf des Gebäudes in private Hand, um stattdessen den Erlös gemäss dem Schenkungszweck zum Bau von Alterswohnungen zu verwenden [2]. Nach dem Verkauf wurde die Villa renoviert, während der untere Teil der ursprünglichen Gartenanlage zur Strasse hin überbaut wurde.
Beschreibung:Die Villa ist an den steilen Westabhang des Gebenstorfer Horns gesetzt, der durch ein tief eingeschnittenes Bachtal vom Dorf getrennt ist und zur Entstehungszeit des Gebäudes noch weitgehend unbebaut war. Das Gebäude thronte ursprünglich über einem grossen Garten, der sich im steil abfallenden Terrain bis zur Sandstrasse erstreckte. Er diente mit Vorfahrt und axialsymmetrisch angelegten Kieswegen auch als Zugang zum Gebäude; erst später erhielt dieses auch eine Erschliessung von der hangseitigen Staldenstrasse (vgl. Baupläne). Nachdem der Garten vor einigen Jahren überbaut wurde, ist das Gebäude heute talseitig nur noch beschränkt einsehbar.
Das gepflegt gestaltete, herrschaftliche Wohngebäude ist in klassizistisch strengen, formal reduzierten Neobarockformen gehalten, wie sie für die konservative Architektur der 1920er Jahre typisch sind. Die Grundform des Hauses wie auch die Situierung über einem steil abfallenden Garten ähneln dabei anderen Villen, die Loepfe in den gleichen Jahren in Baden und Ennetbaden realisierte [3]. Der kubisch geschlossene, streng axialsymmetrisch gegliederte zweigeschossige Baukörper erhebt sich über einem wuchtigen Sockelgeschoss mit breitem Terrassenvorbau und wird von einem steilen Walmdach mit tiefliegendem, geschweiftem Knick abgeschlossen. Die zum Tal gewandte dreiachsige Hauptfassade ist seitlich mit Rechteckfenstern in schlichten Gewänden besetzt. In der Mittelachse besitzt sie als Blickfang einen weit ausbauchende Veranda auf exakt halbkreisförmigem Grundriss, der eine Etage tiefer die segmentbogige Ausbuchtung des Terrassenvorbaus antwortet. Erker wie Gartenterrasse besitzen ein Schmiedeeisengeländer, dessen Staketen in zeittypischer Vorliebe zackenförmig angeordnet sind. Unter der erdgeschossigen Terrasse liegt eine offene Gartenhalle, deren streng geometrische Betonkonstruktion deutlich moderne Züge zeigt.
Einfacher gestaltet sind die zweiachsig mit Einzelfenstern besetzten Seitenfassaden. Die bergseitige Rückfront nimmt in ihrer Mittelachse den Hauseingang auf, der von einem Rundbogenportal mit markantem Schlussstein gerahmt wird. Er wird von einem Portalbalkon mit verdoppelten Konsolen und wiederum zackenförmigem Geländer überhöht, während die seitlichen Wandstücke abgesehen von kleinen vergitterten Fensterchen im Erdgeschoss gänzlich geschlossen sind und so die Massivität des Baukörpers betonen. Sämtliche Gliederungselemente bestehen aus schlicht, aber sorgfältig gestaltetem Kunststein. Fenster und Läden sind erneuert. Das Dach ist mit Biberschwanzziegeln gedeckt.
Das Innere besass ursprünglich ein zentrales Vestibül, das den Durchblick vom Entrée bis zum Aussichtserker gewährleistete und dem sich beidseitig Salon und Wohnzimmer angliederten. Im Obergeschoss lag hinter der axialen Terrasse bemerkenswerterweise das Badezimmer. (Inneres gemäss Bauplänen; heutigen Zustand nicht gesehen.)
Anmerkungen:[1] Baueingabepläne im Gemeindearchiv.
[2] Protokoll der Gemeindeversammlung Gebenstorf, 22.11.2002.
[3] Vgl. Stadt Baden. Baudenkmäler, S. 45, Stadt Baden. Inventarobjekte, S. 176 sowie Bauinventarobjekte ENN921/922.
Literatur:- Stadt Baden. Verzeichnis der Baudenkmäler [bearbeitet von Fabian Furter und Patrick Schoeck, 2013], S. 45 (Vergleichsobjekt).
- Stadt Baden. Verzeichnis der Inventarobjekte [bearbeitet von Fabian Furter und Patrick Schoeck, 2013], S. 176 (Vergleichsobjekt).
Quellen:- Gemeinde Gebenstorf, Baugesuchsarchiv; Baueingabepläne 1924.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=35202
 

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