Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1809 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Tenntorbogen) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Inschriften: | "1809" (Tenntorbogen) |
Würdigung: | Am Tenntorbogen in das Jahr 1809 datiertes Doppelbauernhaus, das mit seinem stattlichen Volumen den Weiler Petersberg dominiert. Das ehemals unter dem First geteilte Mittertennhaus ist durchgehend massiv gemauert und bewahrt am Wohnteil noch mehrheitlich seine schmucke spätbarocke Befensterung mit stichbogig ausgeschnittenen Holzrahmen. Zusammen mit dem benachbarten, etwas älteren Speicher und Ökonomiegebäude Vers.-Nr. 153 (Bauinventarobjekt GEB922) bildet es eine Baugruppe von erheblichem baugeschichtlichem Zeugenwert. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss einer Inschrift am Bogen des Tenntors wurde der bäuerliche Vielzweckbau im Jahr 1809 errichtet. Es dürfte um die Mitte des 19.Jh. das Heim des wohlhabenden Grossbauern Johann Busslinger gewesen sein [1]. Zu diesem Hauptgebäude gehört auch heute noch ein Anteil am typologisch sehr interessanten, nordwestlich benachbarten Nebengebäude Vers.-Nr.153 (Bauinventarobjekt GEB922). |
Beschreibung: | Der als Mittertennhaus organisierte bäuerliche Vielzweckbau ist das stattlichste Gebäude des Gehöfts Petersberg, das er auf der Südseite begrenzt. Der langgestreckte zweigeschossige Mauerbau trägt ein mächtiges Satteldach mit hochliegendem Knick (Sparrendach über liegendem Stuhl). Als einstiges Doppelbauernhaus war er unter dem First in zwei Wohnungen geteilt, von denen die vordere, talseitige nach Norden, die rückwärtige, bergseitige nach Süden weist. An diese schliesst der Scheunentrakt mit mittig angelegtem, wohl gemeinsam genutztem Tenn sowie zwei aussenseitigen Ställen an. An der Rückseite des Ökonomieteils erhebt sich ein quergiebeliger Schopfanbau. Der Wohnteil ist an beiden Trauffassaden mit Einzelfenstern in vier regelmässigen Achsen versehen. An der Südfassade und im Obergeschoss der Nordfassade haben sich noch die aussen stichbogig ausgeschnittenen hölzernen Fenstergewände erhalten, welche dem Bau sein schmuckes spätbarockes Gepräge verleihen. Jüngeren Datums sind die unteren, am stärksten der Witterung ausgesetzten Fensterfassungen der nördlichen Traufseite. Alle Fenster tragen hölzerne Brettläden (teilweise in jüngerer Zeit ergänzt). Das stichbogig ausgeschnittene hölzerne Türgewände aus der Bauzeit haben die beiden jeweils in der östlichen Fensterachse gelegenen Hauseingänge bewahrt. Den vorderen, talseitigen Eingang erreicht man über eine zweiarmige Vortreppe mit Muschelkalkstufen. Beide Türblätter sind erneuert (das vordere in gestemmter Form, das hintere als verglaste Gartentür). Die Giebelfassade des Wohnteils wurde erst nachträglich befenstert. Die Stube des nordseitigen Wohnteils bewahrt einen grossen, grünen Kachelofen aus der Bauzeit mit neu aufgesetzter Sitzkunst aus dem frühen 20. Jh. [2] Die ebenfalls aus verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführte Ökonomie weist in der Heubühnenwand senkrechte Luftschlitze auf. Über die nordseitige Tenneinfahrt spannt sich ein korbbogiger Jochbalken aus Eichenholz, an dessen Scheitel das Baudatum 1809 eingekerbt ist. Die westliche Stirnfront des Wirtschaftstrakts ist blind. Der rückwärtige Schopfanbau, der unter einem geraden Giebeldach liegt, ist nur traufseitig gemauert, während seine Giebelfassade eine vertikale Verbretterung zeigt. Ein Türblatt aus der Zeit um 1900 wurde wohl nachträglich hierher versetzt. Vor der Nordfassade des Hauses liegt ein Sodbrunnen mit kräftiger Bruchsteinbrüstung (Bauinventarobjekt GEB925C). |
Anmerkungen: | [1] Sauerländer / Steigmeier 1997, S. 70. [2] Hoegger Kdm AG VII 1995, S. 48. |
Literatur: | - Peter Hoegger, Die Landgemeinden des Limmattals, des Surbtals, des Aaretals und des Unteren Reusstals sowie das Kloster Fahr (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band VII), Basel 1995, S. 48. - Dominik Sauerländer / Andreas Steigmeier, „Wohlhabenheit wird nur Wenigen zu Theil“. Aus der Geschichte der Gemeinde Gebenstorf, Gebenstorf 1997, S. 70. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Gebenstorf II-8/2. |
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Related units of description |
Related units of description: | siehe auch: DOK-GEB839.011 Doppelbauernhaus Nr. 149, 1809 (Dossier (Dokumentationsobjekte))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=35208 |
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