INV-GEB922 Ökonomiegebäude Petersberg, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context

Kanton Aargau (Archiv)
- Denkmalpflege (Institution)
  - Wissenschaftliche Denkmalpflege (Abteilung)
    - INV-900 Bauinventar, 2010- (Bestand)
      - INV-G G (Teilserie Bestand (Alphabet))
        
        INV-GEB Gebenstorf (Teilserie Bestand (Gemeinde))
        
        INV-GEB921 Petersberg Vers.-Nr. 149, 1809 (Dossier (Bauinventar))
        INV-GEB922 Ökonomiegebäude Petersberg, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))
        INV-GEB923 Eisenbahnbrücke über die Reuss, 1855 (Dossier (Bauinventar))

Ansichtsbild:


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Identifikation
Signatur:	INV-GEB922
Signatur Archivplan:	GEB922
Titel:	Ökonomiegebäude Petersberg
Bezirk:	Baden
Gemeinde:	Gebenstorf
Ortsteil / Weiler / Flurname:	Petersberg
Adresse:	Petersberg 153
Versicherungs-Nr.:	153 A, B, C
Parzellen-Nr.:	884, 885
Koordinate E:	2662062
Koordinate N:	1257833
Situationsplan (AGIS):	http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2662062&y=1257833

Chronologie
Entstehungszeitraum:	18th cent.
Grundlage Datierung:	Schätzung

Typologie
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):	Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):	Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):	Speicher

Dokumentation
Würdigung:	Ökonomiebau mit Speicherräumen und ehemaligem Scheunenteil, der wohl noch im 18. Jahrhundert aus einem zunächst freistehenden Speichergebäude hervorgegangen ist. Das massiv gemauerte Gebäude ist mit der Vereinigung der beiden üblicherweise getrennten Funktionen in typologischer Hinsicht sehr bemerkenswert. Mit den von hölzernen Vergitterungen verschlossenen Fenstern und mit einer Flechtwerkwand im Dachgeschoss dokumentiert der Nebenbau zwei einst verbreitete, konstruktionsgeschichtlich interessante Elemente. Zusammen mit den beiden benachbarten Vielzweckbauten, auf die er auch anteilsmässig aufgeteilt ist, kommt ihm erheblicher Situationswert für den Weiler Petersberg zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:	Das Nebengebäude Vers.-Nr. 153 entstand wohl noch im 18. Jh., wobei man vermuten kann, dass an einen zunächst freistehenden Speicher in einer zweiten Bauphase ein Scheunentrakt angebaut wurde [1]. Es gehört zu den beiden Nachbarhäusern Vers.-Nr. 149 (Bauinventarobjekt GEB921) und Vers.-Nr. 154 (Bauinventarobjekt GEB927). 1990 wurde das Dach erneuert und mit Falzziegeln eingedeckt [2]. 1995 erfolgte ein Ausbau des ehemaligen Scheunenteils zu Wohnzwecken [3].
Beschreibung:	Das Ökonomiegebäude steht zwischen den beiden grossen Vielzweckbauten der Hofgruppe Petersberg, zu denen es anteilsmässig gehört. Es handelt sich um einen Mauerbau unter knappem Giebeldach mit Aufschieblingen, dessen Firstrichtung etwa die Winkelhalbierende zwischen den beiden benachbarten Bauernhäusern hält. Typologisch stellt das Gebäude eine seltene Kombination mehrerer, sonst meist räumlich getrennter Nutzungsfunktionen dar. Der schmalere, nordöstliche Gebäudeteil (Vers.-Nr.153 A, B), der vielleicht als freistehender Baukörper entstanden ist, enthält unter dem Speicherraum erdgeschossig einen Wagenschopf. Der etwa doppelt so grosse restliche Teil ist als Stallscheune mit Futtergang, Stall und aussenliegendem Tenn konzipiert. Der Speichertrakt bewahrt holzgerahmte Fensteröffnungen, teilweise noch mit den über Eck eingelassenen Staken (Holzstäben), welche den wertvollen Inhalt des Speichers vor Eindringlingen zu schützen hatten. Die erdgeschossige Wagenremise ist an der südöstlichen Traufseite über eine breite, gemauerte Stichbogenöffnung zugänglich. Der Eingang zum darüber gelegenen Vorratsraum liegt auf einer Teillaube mit aussenliegender Holztreppe (beide erneuert); die Brettläden sind jüngeren Datums. Der ehemalige Scheunenteil bewahrt noch den geschweiften Jochbalken der Tenneinfahrt sowie vermauerte, gleichfalls holzgerahmte Türen an der Südostseite. Im übrigen wurde dieser Gebäudeteil durch den Einbau einer Wohnung mit Ersatz der hölzernen Fensterfassungen durch Kunststein und beidseitigen Schleppgauben stärker verändert. Das ehemals mit Biberschwanzziegeln eingedeckte und nur äusserst knapp über die Stirnseiten vorspringende Dach ist über dem ganzen Gebäude erneuert und mit Falzziegeln eingedeckt. An der Südwestseite schliesst ein jüngerer hölzerner Schopfanbau unter Pultdach an. Im Dachgeschoss war noch 1990 eine lehmverstrichene Flechtwerkwand erhalten, welche den Vorratsraum des Speichertrakts von der Heubühne der angrenzenden Scheune trennte [4].
Anmerkungen:	[1] Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Gebenstorf II-8/4. [2] Vgl. die Aufnahmen in: Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Gebenstorf II-8/4. [3] Pläne im Gemeindearchiv. [4] Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Gebenstorf II-8/4.
Literatur:	- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1996, S. 104 (Abb. 116), 173 (Abb. 288), 372f. (Abb. 686).
Quellen:	- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Gebenstorf II-8/2 (1990). - Gemeinde Gebenstorf, Baugesuchsarchiv; Umbau 1995.