INV-GON906 Löwenscheune, 1800 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-GON906
Signatur Archivplan:GON906
Titel:Löwenscheune
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Gontenschwil
Ortsteil / Weiler / Flurname:Unterdorf
Adresse:Oberkulmerstrasse 8
Versicherungs-Nr.:8
Parzellen-Nr.:1956
Koordinate E:2653296
Koordinate N:1236811
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2653296&y=1236811

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1800
Grundlage Datierung:Schriftliche Quelle

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:GON005, GON928F
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Scheune

Dokumentation

Würdigung:Zum Gasthof "Löwen" (Kantonales Denkmalschutzobjekt GON005) gehörende freistehende Scheune aus der Zeit um 1800. Der imposante spätbarocke Mauerbau mit den mächtigen Korbbogenportalen und der grossen geschlossenen Dachfläche steht rechtwinklig zum Gasthof und definiert mit diesem eine spannungsvolle Platzsituation mit ehemaliger Gartenwirtschaft und noch bestehendem Muschelkalkbrunnen (Bauinventarobjekt GON928F). Das ländlich-gewerbliche Ensemble bildet den nördlichen Auftakt zum historischen Ortskern von Gontenschwil-Unterdorf.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Seit Beginn des 18. Jh. existierte der Gasthof "Löwen" im Gontenschwiler Unterdorf an mehrfach wechselnden Standorten [1]. Längere Zeit war die die Gastwirtschaft im Bauernhaus Spyrstrasse 11 (Kantonales Denkmalschutzobjekt GON004) eingerichtet, welches denn auch als "Alter Löwen" bekannt ist. 1844 konnte das damalige Wirtepaar Hans Rudolf Steiner und Rosina Häfeli ein östlich gelegenes stattliches Wohnhaus erwerben, welches um 1800 durch Kirchmeier und Kantonsrat Hans Rudolf Bolliger errichtet worden war (Kantonales Denkmalschutzobjekt GON005). Die Gastwirtschaft wurde in der Folge hierher verlegt und befindet sich heute noch an diesem Standort.
Zum Wohnhaus gehörte seit jeher ein freistehendes grossvolumiges Ökonomiegebäude, welches im Brandkataster von 1829 als "abgesonderte doppelte Scheune mit Waschhaus, von Stein mit Ziegeldach" bezeichnet wird [2]. Mit Ausnahme der später entfernten stirnseitigen Hocheinfahrten und eines jüngeren westseitigen Anbaus ist sie bis heute in der ursprünglichen Form erhalten.
Beschreibung:Die Löwenscheune erhebt sich rechtwinklig zum Gasthof als grossvolumiger Mauerbau unter Teilwalmdach, dessen ausladende Dachfläche noch mit alten, handgemachten Biberschwanzziegeln eingedeckt und von zwei auffälligen Blitzableitern bekrönt ist. Beide Trauffassaden zeigen eine identische rhythmische Abfolge mit drei imposanten korbbogigen Tennportalen aus Muschelkalk sowie zwei dazwischen gesetzten Ställen mit Rechtecktüren und kleinen, breitrechteckigen Fenstern. Die darüber liegenden Heubühnenwände sind vergleichsweise spärlich mit Ochsenaugen belichtet.
Stirnseitig sind die grossflächigen Tore der ehemaligen Hocheinfahrten noch vorhanden; einst waren diese über riesige Rampen aus Bruchsteinmauerwerk erschlossen, welche beim Bau der Wynental-Suhrental-Bahn abgetragen wurden.
Die inneren Trennwände zwischen Tennen und Ställen sind eingeschossig in massivem Bruchsteinmauerwerk aufgeführt. Darüber erheben sich zwei Reihen von Innenständern, welche durch Büge in den Spannbalken verankert sind. Die Innenständer bilden auch das konstruktive Gerüst der aus Balkenlagen und Brettern gefügten Brücke, auf welcher man mit den Erntefuhrwerken in den Heuraum einfahren konnte.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), Einzelelement, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Zur Geschichte des Gasthofs "Löwen" vgl. Bolliger/Widmer-Dean 2012, S. 305-306.
[2] Staatsarchiv Aargau, BA.05.0070: Brandkataster Gontenschwil 1829-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0238-0241: Brandkataster Gontenschwil 1850-1938.
Literatur:- Rolf Bolliger/Markus Widmer-Dean, Ortsgeschichte Gontenschwil, Gontenschwil 2012.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 50.
- Michael Stettler, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 1, Basel 1948, S. 198.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, BA.05.0070: Brandkataster Gontenschwil 1829-1850; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0238-0241: Brandkataster Gontenschwil 1850-1938.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=35538
 

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