INV-HAB903 Mitteldorfstrasse 5, 1867 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HAB903
Signatur Archivplan:HAB903
Titel:Mitteldorfstrasse 5
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Habsburg
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:Mitteldorfstrasse 5
Versicherungs-Nr.:5
Parzellen-Nr.:48
Koordinate E:2656378
Koordinate N:1257148
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2656378&y=1257148

Chronologie

Entstehungszeitraum:1867
Grundlage Datierung:Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Würdigung:An der Stelle eines strohgedeckten Vorgängerbaus errichtetes spätklassizistisch-biedermeierliches Bauernhaus von 1867, das in seinem äusseren Erscheinungsbild intakt erhalten ist. Mit dem massiv gemauerten, axial gegliederten Wohnteil, dem grösstenteils hölzernen Scheunentrakt mit massiver Giebelmauer und dem auf Ziegeleindeckung ausgelegten Giebeldach bezeugt es eine regionaltypische ländliche Bauform des 19. Jahrhunderts, welche in der Nachfolge einer älteren Generation von Strohdachhäusern mit abgewalmten Dächern steht (vgl. Bauinventarobjekt HAB906).
Bau- und Nutzungsgeschichte:An gleicher Stelle stand früher ein strohgedeckter Vorgängerbau, welcher auf der Michaeliskarte (1840) als stattlicher Baukörper in prominenter Lage an einer alten Wegkreuzung eingezeichnet ist. Im Brandkataster von 1850 wird jenes Gebäude als "zweistöckiges Wohnhaus mit zwei Wohnungen und zwei gewölbten Kellern, Stall, Scheune und Futtertenn, zwei Anbauten mit Wagen- und Schweinestallschopf, von Stein, Rieg und Holz, mit Strohdach" aufgeführt [1]. Damalige Eigentümer waren die Erben von Jos. Friedrich Riniker. 1859 ging die Liegenschaft an Jos. Jakob Riniker über, welcher 1867 eine umfassende Erneuerung der Bausubstanz vornahm. Obschon im Brandkataster lediglich von einem "Neubau der Scheune mit Ziegeldach" die Rede ist, dürfte das gesamte heutige Gebäude aus dieser Zeit stammen. Bis heute hat es sein äusseres Erscheinungsbild weitgehend bewahrt; als einzige grössere Veränderung wurde der Stallbereich im 20. Jh. mit Backsteinen aufgemauert.
Beschreibung:Zusammen mit der etwa gleichaltrigen, inzwischen stärker veränderten Liegenschaft Mitteldorfstrasse 7 (dat. 1883) steht das Haus prominent an einer schon auf der Michaeliskarte von 1840 ausgewiesenen Wegkreuzung (Mitteldorfstrasse/Rebgässli). Unter durchlaufendem, geradem Satteldach gliedert sich der längliche Baukörper in einen westseitigen gemauerten Wohnteil und einen östlichen, mehrheitlich hölzernen Scheunentrakt mit Tenn, Futtertenn und Stall (Mittertennhaus). Rückseitig ist die Ökonomie unter einem wohl jüngeren Schleppdachanbau verbreitert. An die östliche Giebelmauer schliesst ein Schopfanbau unter Pultdach an.
Der zweigeschossige Wohnteil zählt nach Süden fünf Achsen mit regelmässig angeordneten Rechteckfenstern, während eine Teillaube mit Aussentreppe zum oberen Wohnungseingang die rückwärtige Trauffassade einnimmt. Die zweiachsige, rückseitig bis zur Dachtraufe vorgezogene Stirnmauer weist im Giebelfeld ein für diese Bauzeit typisches Halbkreisfensterchen (Lünette) auf. Das Motiv wiederholt sich an der ebenfalls massiv gemauerten Stirnfront des Scheunentrakts. Sämtliche Fenstergewände bestehen aus Muschelkalk, desgleichen die Einfassungen der Hauseingänge und die sorgfältig gearbeitete Freitreppe zum vorderen Hauseingang. Inneres nicht gesehen.

Aktennotiz Innenbesichtigung vom 28. Februar 2019 (PR)
In der unteren Wohnung (Erdgeschoss) ist der ursprüngliche Grundriss mit längs dem Tenn verlaufendem Hausgang und Viererteilung mit Stube/Nebenstube im Vorderhaus und Küche/Kammer im Hinterhaus noch vorhanden. In der Stube hat sich bauzeitliche Ausstattung in Form eines grünen, glatten Kachelofens mit Sitzkunst, eines schlichten Einbauschranks sowie von Feldertäfer an Decke und Wänden erhalten. Wohnung im Obergeschoss in der Anlage und Ausstattung modernisiert; zusätzlich eingebaute Räume im Dachgeschoss. Die bauzeitliche Dachkonstruktion, ein Sparrendach mit liegenden Stuhljochen, ist im Wohn- und Scheunenteil noch vorhanden (in der Scheune zum Teil verändert). Der Ökonomieteil ist in zeittypischer Bauweise als Ständerkonstruktion mit vertikaler Bretterschalung (Heuraum) aufgeführt; Giebelwand aus Kalkbruchsteinen massiv gemauert. Die Stallwände sind mit Backsteinen gemauert. Als bauzeitliche Einrichtung hat sich hier eine hölzerne Futterkrippe mit Holzgitter erhalten. Das Läger besteht teilweise noch aus originalen Ziegelsteinen. In die massive Stirnmauer eingelassen ist ein Wandbrunnen aus Muschelkalk.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
- ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, Habsburg, 4099-2.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0135-0137: Brandkataster Habsburg 1850-1938.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0135-0137: Brandkataster Habsburg 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=35868
 

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