INV-HAB904 Dorfstrasse 17, 1829 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HAB904
Signatur Archivplan:HAB904
Titel:Dorfstrasse 17
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Habsburg
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:Dorfstrasse 17
Versicherungs-Nr.:17
Parzellen-Nr.:72
Koordinate E:2656130
Koordinate N:1257090
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2656130&y=1257090

Chronologie

Entstehungszeitraum:1829
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Inschriften:"AB RI / 1829" (Haustürsturz)
Würdigung:Spätklassizistisch-biedermeierliches Bauernhaus von 1829, das sein äusseres Erscheinungsbild und seine Grundanlage als Mittertennhaus in wesentlichen Teilen bewahrt hat. Der gemauerte Wohnteil zeigt eine zeittypische axiale Gliederung, der grösstenteils hölzerne Scheunentrakt ist in regionaltypischer Bauweise mit eine massiven Giebelmauer ausgestattet. Unmittelbar an der Dorfstrasse stehend, kommt dem Gebäude auch eine wichtige Bedeutung im Ortsbild zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Inschrift an der Haustür wurde das Haus 1829 erstellt; die beigefügten Initialen "AB RI" lassen Abraham Riniker als Bauherrn vermuten [1]. Im Brandkataster von 1850 wird die Liegenschaft als "zweistöckiges Wohnhaus mit gewölbtem Keller und Scheune mit Futtertenn, von Stein und Holz unter Ziegeldach" beschrieben [2]. Damaliger Eigentümer war Hans Jacob Werder, Gemeindeschreiber; 1856 folgte Samuel Werder, Lehrer, und 1883 Hans Werder, wiederum Gemeindeschreiber. 1877 und 1886 sind Schopfanbauten verzeichnet, bei denen es sich um die südwestlichen Pultdachanbauten handeln dürfte.
Im Verlauf des 19. und 20. Jh. wurden diverse bauliche Veränderungen vorgenommen. Dazu gehören eine Veränderung der Erdgeschossfenster auf der Strassenseite, die Schaffung eines rückwärtigen Aussenaufgangs zu einer separaten Wohnung im Obergeschoss, einen Aufmauerung des Stallbereichs mit Backsteinen sowie eine weitgehende Modernisierung des Hausinnern.
Beschreibung:Der langgestreckte Baukörper erhebt sich in traufständiger Ausrichtung unmittelbar an der leicht gekrümmten Dorfstrasse. Unter steilem Satteldach ist er als bäuerlicher Vielzweckbau mit zweigeschossigem gemauertem Wohnteil und grösstenteils hölzernem Scheunentrakt aufgeführt. Letzterer ist in Ständerbauweise mit schlichter vertikaler Bretterschalung konstruiert, den stirnseitigen Abschluss bildet wiederum eine massive Giebelmauer. Strassenseitig ist die ursprünglich streng axiale Fassadengliederung des Wohnteils durch eine nachträgliche Veränderung der Fensterformate im Erdgeschoss etwas beeinträchtigt. Erhalten geblieben sind die alten Fensteröffnungen mit Muschelkalkeinfassungen im Obergeschoss, ebenso das schlichte klassizistische Türgewände mit Rosettenmotiven und skulpiertem Schlussstein mit dem Baujahr 1829 und den Initialen „AB RI“ (= Abraham Riniker) des Bauherrn (Türflügel unschön erneuert). Weitgehend im ursprünglichen Zustand präsentiert sich die Südfassade mit vier Achsen gefalzter Rechteckfenster (hölzerner Türflügel durch gläserne Fenstertür ersetzt).
Hausinneres unter teilweiser Wahrung des ursprünglichen vierteiligen Grundrisses weitgehend modernisiert. An historischer Ausstattung erwähnenswert ist ein hellblauer Biedermeier-Kachelofen mit weissem Kranz, wohl aus der zweiten Hälfte des 19. Jh.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Nach den handschriftlichen Aufzeichnungen von Samuel Werder-Seeberger (1818-1909) baute 1829 Abraham Riniker, Metzgers, "das grosse Ziegelhaus westlich von der Scheune seines Vaters" (Werder-Seeberger 1897/1993, S. 16). Etwas befremdlich mutet die Tatsache an, dass auf der Michaeliskarte von 1840 an dieser Stelle kein Gebäude eingezeichnet ist.
[2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0135-0137: Brandkataster Habsburg 1850-1938.
Literatur:- Samuel Werder-Seeberger (1818-1909), Heimatkunde für die Gemeinde Habsburg (Manuskript von 1897/Typoskript 1993 in der Aargauischen Kantonsbibliothek).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0135-0137: Brandkataster Habsburg 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=35874
 

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