INV-HEL902 Obere Strasse 37, 1829 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HEL902
Signatur Archivplan:HEL902
Titel:Obere Strasse 37
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Hellikon
Ortsteil / Weiler / Flurname:Ausserdorf
Adresse:Obere Strasse 37
Versicherungs-Nr.:96
Parzellen-Nr.:245
Koordinate E:2636854
Koordinate N:1261900

Chronologie

Entstehungszeitraum:1829
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Inschriften:"I 1829 M" (Türsturz Hauseingang)
Würdigung:Als Doppelbauernhaus eingerichteter, grosszügig dimensionierter Vielzweckbau, der 1829 südlich vor dem alten Dorfkern an der Oberen Strasse errichtet wurde. Das durchgehend gemauerte Gebäude, das dem Typus des biedermeierlichen Juragiebelhauses entspricht, hat sich in seiner äusseren Erscheinung im wesentlichen intakt erhalten. Es besitzt einen südseitig angelegten, zweigeschossigen Wohnteil mit streng regelmässiger vierachsiger Stubenfront. Daran schliesst eine axialsymmetrisch organisierte Doppelscheune an, die ein korbbogiges, noch mit einer Holzeinfassung versehenes Tenntor, ansonsten aber sandsteingerahmte Öffnungen aufweist.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Jahrzahl und Initialen «IM» am Türsturz wurde der bäuerliche Vielzweckbau 1829 wohl für einen Vorfahren der später dokumentierten Besitzerfamilie Meier errichtet. Der erste verfügbare Brandkatastereintrag von 1850 lautet auf ein «Wohnhaus samt Scheune mit 2 Ställen und Schopf; von Stein, Laube von Holz; 2 Stock hoch mit 2 gewölbten Kellern, unter Ziegeldach», im Eigentum der Gebrüder Meier [1].
Um 1990 wurde ein leicht zurückgesetzter Wohnhausanbau an die südliche Stirnfront angefügt.
Beschreibung:Der grosszügig dimensionierte bäuerliche Vielzweckbau erhebt sich etwa 250 Meter ausserhalb des alten Dorfkerns an der Hangseite der Alten Strasse, wo er oberhalb der ins 16. Jh. zurückgehenden St. Wendelins-Kapelle (Kantonales Denkmalschutzobjekt HEL001) ehemals weitgehend allein auf dem damals noch unbebauten Gelände stand. Das biedermeierlich geprägte Juragiebelhaus ist durchgehend aus verputztem Bruchsteinmauerwerk errichtet und trägt über dem Wohnteil ein gerades, über der Scheune ein geknicktes Satteldach. Der südseitig angelegte, zweigeschossig aufgeführte Wohnteil zählt an der zur Strasse gerichteten Stubenfront vier Achsen rechteckiger Fenster mit gefalzten Sandsteinrahmungen und kantig profilierten Simsen (frühere Brettläden durch Jalousieläden in Metall ersetzt). Der Hauseingang wird von einem Reckteckgewände mit schlichtem vertikalem Streifenmuster gerahmt; der Sturz zeigt in erhabenem Relief eine Kartusche mit der Jahrzahl 1829, gerahmt von den Initialen «IM» für den Bauherrn. Das zuvor noch erhaltene Türblatt aus der Erbauungszeit und das dreiseitige Treppenpodest wurden vor einigen Jahren ersetzt. Von der südlichen Stirnseite sind aufgrund des jüngeren Wohnhausanbaus nur noch zwei schmale Rechteckfenster zu sehen.
Die langgestreckte Ökonomie ist entsprechend dem geschossweise aufgeteilten Wohnhaus ebenfalls für zwei Parteien angelegt und zeigt eine Nutzungskonstellation mit zwei Ställen zu beiden Seiten des Tenns, von dem aus auch die Einfütterung erfolgt. In der Scheunenfront öffnet sich mittig das grosse Tenntor, das bereits eine korbbogenförmige, aber noch in Holz ausgeführte Rahmung zeigt. Beidseitig schliessen die mit liegenden Fensterchen und Türen ursprünglich genau gegengleich gestalteten Stallfronten an. Die nördliche Stalltür wurde in den letzten Jahren verändert. Die Heubühnenwand ist mit vier hohen, schartenförmigen Lüftungsöffnungen mit schlanken Sandsteingewänden besetzt. Wohnteil und Ökonomie tragen einen Besenwurfverputz wohl aus der Zeit um 1900. An die nördliche Stirnseite schliesst eine hölzerne Pultdach-Remise an (nicht Bestandteil des Schutzumfangs).
(Hausinneres nicht gesehen.)
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Zit. nach Bauernhausforschung 1997.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Hellikon IX-1/9 (1997).
- Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0543-0545, Brandkataster Gemeinde Hellikon, 1850-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien, Bestandesaufnahmen 1965, Mappe 73 b-1.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Kunstdenkmäler-Archiv: ungekürztes Typoskript Kdm AG IX 2008.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=36486
 

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