INV-HEL905 Hauptstrasse 64, 1850 (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HEL905
Signatur Archivplan:HEL905
Titel:Hauptstrasse 64
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Hellikon
Ortsteil / Weiler / Flurname:Ausserdorf
Adresse:Hauptstrasse 64
Versicherungs-Nr.:88
Parzellen-Nr.:16
Koordinate E:2636672
Koordinate N:1262073

Chronologie

Entstehungszeitraum:1850
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Inschriften:"MH U / HIL H / 1850" (Schlussstein Hauseingang)
Würdigung:In biedermeierlich nüchternen Formen gehaltener bäuerlicher Vielzweckbau, der gemäss Bauinschrift im Jahr 1850 errichtet wurde. Zusammen mit einem allerdings stark veränderten Pendant auf der gegenüberliegenden Strassenseite bildet das Gebäude eine torartige Situation am südlichen Eingang zum kompakten Dorfkern und besitzt damit einen hohen Situationswert für das Ortsbild von Hellikon. Es bewahrt abgesehen von der Scheunenfront noch sein ursprüngliches Erscheinungsbild mit einer strassenseitigen hölzernen Eingangslaube sowie einer südgerichteten und somit von der Strasse abgewandten Stubenfront.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude ist gemäss Jahrzahl auf dem Schlussstein des Hauseingangs 1850 entstanden; auf die Bauherrschaft verweisen die an gleicher Stelle eingemeisselten Initialen «MH U / HIL H». Erst 1867 kam das Haus an die Hauptstrasse zu liegen, als man diese im Zug des Talstrassenausbaus Wegenstetten-Möhlin von der «Oberen Strasse» auf das heutige Trassee verlegte [1]. Im mittleren 20. Jh. wurde die Ökonomie modernisiert.
Beschreibung:Der bäuerliche Vielzweckbau auf der Westseite der Hauptstrasse bildet zusammen mit einem ebenfalls um 1850 errichteten, quer in den Hang gestellten, in jüngerer Zeit aber stark veränderten Pendant auf der gegenüberliegenden Strassenseite (Hauptstrasse 55) eine torartige Situation am südlichen Eingang zum kompakten Dorfkern von Hellikon. Er ist als zweigeschossiger Mauerbau über einem hohen Kellergeschoss errichtet, welches an der von der Strasse abgewandten Talseite geschosshoch freiliegt, und wird von einem durchlaufenden geknickten Satteldach abgeschlossen. Mit dem Verzicht auf eine repräsentative Strassenfront entspricht das Gebäude nicht der üblichen Disposition des Juragiebelhauses, was sich damit erklären lässt, dass es zur Entstehungszeit noch nicht an der erst später hierher verlegten Hauptstrasse lag. Auf diese richtet sich die mit einer durchgehenden Laube versehene eigentliche Rückfront. Hier liegt auch der Hauseingang, der über eine dreiseitige Freitreppe erreichbar ist. Er weist ein fein gestuftes rechteckiges Sandsteingewände auf, welches am akzentuierten Schlussstein das Baudatum 1850 und die Initialen «MH U / HIL H» (obere Zeile fast verdeckt) trägt. Das mit dem charakteristischen Rautendekor geschmückte Biedermeier-Türblatt wurde vor wenigen Jahren ersetzt. Seitlich versetzt vom Hauseingang befindet sich der Kellerabgang. Die Wohnung im Obergeschoss ist über die Laube zugänglich. Erhalten hat sich bis heute das alte Holzwerk der Laube samt profilierter Brüstung. Die regelmässig gegliederte, biedermeierlich nüchtern gehaltene Stubenfront wendet sich auf der strassenabgewandten Seite talwärts nach Südwesten. Ihre Rechteckfenster werden von gefalzten Sandsteingewänden mit Blockbänken gerahmt. Auffallend schmal proportioniert sind demgegenüber die Fensteröffnungen an der südöstlichen Stirnseite, die im Verlauf der Hauptstrasse mit ihrem geknickten Giebel prominent in Erscheinung tritt.
Die strassenseitige Trauffront der Scheune wurde unter der Laube im mittleren 20. Jh. in Sichtbackstein erneuert. Talseitig ist die Scheune um einen gemauerten Schopfanbau unter abgeschleppter Dachfläche erweitert.
(Hausinneres nicht gesehen.)
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung, Erhaltungsziel A.
Anmerkungen:[1] Johannes Müller, Der Aargau. Seine politische, Rechts-, Kultur- und Sittengeschichte, Bd. 1, Zürich 1870, S. 578.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Kunstdenkmäler-Archiv: ungekürztes Typoskript Kdm AG IX 2008.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=36504
 

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