INV-HEL908 Ochsengasse 2, 17. Jh. (Dossier (Bauinventar))

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Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HEL908
Signatur Archivplan:HEL908
Titel:Ochsengasse 2
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Hellikon
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mitteldorf
Adresse:Ochsengasse 2
Versicherungs-Nr.:106
Parzellen-Nr.:193
Koordinate E:2636629
Koordinate N:1262232

Chronologie

Entstehungszeitraum:17th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Im 17. oder frühen 18. Jahrhundert entstandener bäuerlicher Vielzweckbau, der insbesondere durch sein auffallend hohes und steiles, stirnseitig fast fassadenbündiges Giebeldach ein altertümliches Gepräge erhält. Zusammen mit dem Nachbarhaus Im Baumgarten 7 sowie dem auf der anderen Gassenseite gelegenen Haus Ochsengasse 3 (Bauinventarobjekte HEL907/911) bildet das weitgehend intakt erhaltene Gebäude eine für das Ortsbild wertvolle Baugruppe rund um den Dorfplatz mit dem Dorfbrunnen (Bauinventarobjekt HEL921).
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die charakteristische Gesamterscheinung und insbesondere das steile, giebelseitig fast fassadenbündige Satteldach lassen darauf schliessen, dass das Gebäude vielleicht noch auf das 17., sicherlich aber noch auf das 18. Jh. zurückgeht. Im ersten verfügbaren Brandkatastereintrag von 1850 wird es als «Wohnhaus mit 2 Wohnungen samt Scheuer und Stall, von Stein u. Holz, 2 Stock hoch, mit 2 Tremkellern und Ziegeldach» beschrieben [1]. Die untere Wohnung gehörte Josef, die obere Johannes Müller, bevor sie 1882 an German Schlienger überging.
Beschreibung:Der bäuerliche Vielzweckbau bildet mit den benachbarten Häusern Im Baumgarten 7 und Ochsengasse 3 (Bauinventarobjekte HEL907/911) eine wertvolle Baugruppe, die im kompakten haufenförmigen Ortskern den Dorfplatz mit dem Dorfbrunnen (Bauinventarobjekt HEL921) umrahmt. Gegenüber dem unmittelbaren Nachbarhaus Im Baumgarten 7 hangseitig zurückversetzt, ist das Gebäude quer zur Ochsengasse ausgerichtet, die hier dem Verlauf der alten Talstrasse entspricht (nach Süden fortgesetzt von der Oberen Strasse). Der zweigeschossige Baukörper ist aus verputztem Bruchsteinmauerwerk massiv aufgeführt und trägt ein ausgesprochen steiles, hoch aufragendes Satteldach, das giebelseitig fast fassadenbündig abschliesst. Es trägt ebenso zum altertümlichen Gepräge des Gebäudes bei wie die eng gestellten Fensterachsen der Stubenfront und die fehlende Fensteröffnung in der Achse des Hauseingangs. Die breit proportionierten Rechteckfenster werden von Holzeinfassungen gerahmt und tragen im Erdgeschoss hölzerne Jalousieläden aus der Zeit um 1900. Ebenfalls aus der Zeit um 1900 stammen das Türblatt des Hauseingangs mit schmiedeeiserner Vergitterung sowie der Besenwurf-Verputz. Die Rückfront zeigt noch im Obergeschoss Fensteröffnungen aus der Entstehungszeit des Hauses; die unteren wurden im Zug eines Küchenumbaus verändert. Wohl erst im 20. Jh. kamen die gewändelosen Öffnungen an der zur Ochsengasse gerichteten nördlichen Stirnseite hinzu. Eine regionaltypische Eigenheit ist die kreisrunde Lüftungsöffnung im Giebel mit radial eingesetzter Ziegelunterteilung, evtl. ein ehemaliges Rauchloch [2]. Zwei S-förmige Maueranker verankern die hochragende Giebelmauer im Dachgebälk. Der Ökonomieteil ist in der Nutzungsabfolge Tenn-Stall gegliedert (Mittertennhaus) und zeigt ein holzgerahmtes, rechteckiges Tenntor. Das Dach ist hier zu einem weiten, auch über den Hauseingang ragenden Vorschermen herabgezogen.
Der neben dem Tenn gelegene Hauseingang erschliesst nach geläufigem Schema einen durchlaufenden Quergang, von dem aus Stube und Nebenstube im Vorderhaus sowie Küche und Kammer im Hinterhaus zugänglich sind (Hausinneres nicht gesehen).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] StAAG, Brandkataster Hellikon.
[2] Vgl. Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, S. 143.
Literatur:- Edith Hunziker / Peter Hoegger, Der Bezirk Rheinfelden (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. IX), Basel 2011, S. 286.
- Dieter Müller, Hellikon. Blick in ein Fricktaler Dorf, Hellikon 1978, S. 12.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0543-0545, Brandkataster Gemeinde Hellikon, 1850-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Kunstdenkmäler-Archiv: ungekürztes Typoskript Kdm AG IX 2008.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=36522
 

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