INV-HEL913 Hauptstrasse 41, 1811 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HEL913
Signatur Archivplan:HEL913
Titel:Hauptstrasse 41
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Hellikon
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mitteldorf
Adresse:Hauptstrasse 41
Versicherungs-Nr.:19
Parzellen-Nr.:178
Koordinate E:2636561
Koordinate N:1262292

Chronologie

Entstehungszeitraum:1811
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:HEL912, 915, 917, 918, 919
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Inschriften:"18 IH 11" (Türgewände Hauseingang)
Würdigung:Noch spätbarock geprägter bäuerlicher Vielzweckbau, der gemäss Bauinschrift im Jahr 1811 errichtet wurde. Das seit längerem vollständig zu Wohnzwecken ausgebaute Gebäude bewahrt Teile seines früheren Erscheinungsbilds. Es besticht durch seine hübschen spätbarocken Hausteinarbeiten wie Türgewände und Stichbogenlichter, die nach den unverwechselbaren Zierformen von Hemmiker Steinmetzen angefertigt worden sein müssen. Als Teil der eindrücklichen, kompakten Häuserzeile auf der Ostseite der Hauptstrasse, die sich aus traufständigen Juragiebelhäusern zusammensetzt (Bauinventarobjekte HEL912-919), kommt dem Gebäude ein erheblicher Situationswert für das gut erhaltene Ortsbild von Hellikon zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude wurde gemäss Bauinschrift am Türsturz des Hauseingangs 1811 errichtet; auf die Bauherrschaft verweisen die Initialen «IH».
Um 1980/90 erfolgte ein Ausbau des Ökonomieteils sowie des Daches zu Wohnzwecken.
Beschreibung:Der bäuerliche Vielzweckbau ist ein Bestandteil der eindrücklichen, rund 250 Meter langen traufständigen Häuserreihe, die, nur von einigen schmalen Lücken unterbrochen, die Hauptstrasse auf der Ostseite säumt (Bauinventarobjekte HEL912-919). Als ältestes von drei Häusern bildet er das Mittelglied einer Gruppe von drei zusammengebauten Häusern. Durchwegs handelt es sich um gemauerte Juragiebelhäuser, die zwischen dem ausgehenden 18. und dem mittleren 19. Jh. Jahrhundert neu errichtet oder aber durchgreifend erneuert wurden. Durch die Staffelung der Fassaden und Dachflächen ergibt sich eine lebhafte zeilenartige Bebauung von ortsbildprägendem Charakter.
Das hier beschriebene Gebäude fällt durch seine noch spätbarock geprägten Formen auf. Es teilt sich in einen südseitig angelegten Wohnteil und eine in der Nutzungsabfolge Tenn-Stall disponierte ehemalige Ökonomie, die beide ungefähr gleich viel Platz einnehmen und unter einem geraden (beim Dachausbau erneuerten?) Satteldach liegen. Der dreiachsig gegliederte Wohnteil ist mit Stichbogenfenstern besetzt, die mit Ladenfalz, akzentuiertem Schlussstein und gerundet profiliertem Sims sorgfältig gestaltet sind. Der aufwendig zugehauene, gleichfalls stichbogig ausgeschnittene Hauseingang zeigt am skulptierten Schlussstein das Baudatum 1811 und die Initialen «IH». Die für die Steinmetzen aus dem nahen Baselbieter Dorf Hemmiken typische Machart des Türgewändes, insbesondere der verzierte Türsturz mit den sogenannten «Änisbrötlireliefs», lässt darauf schliessen, dass die Hausteinarbeiten für dieses Gebäude dort in Auftrag gegeben wurden [1]. Die Stubenfenster neben dem Hauseingang wurden durch eine das Gleichgewicht der Fassade störende breitrechteckige Fensteröffnung ersetzt.
Der Ökonomieteil besitzt ein annähernd rundbogiges Tenntor. Darüber bilden in der Heubühnenwand zwei gegeneinander schräg abgekippte ovale Lüftungsöffnungen einen Blickfang. Über dem Stall wurde die Fassade beim Umbau durch ein breitrechteckiges Fenster stark verändert. Die Geschlossenheit des Daches wird durch grosse Dachflächenfenster beeinträchtigt.
(Hausinneres nicht gesehen.)
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Zu den Hemmiker Steinmetzen vgl. Hans-Rudolf Heyer, Der Bezirk Sissach (Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Bd. III), Basel 1986, S. 85f. Von Hemmiker Steinmetzen stammt höchstwahrscheinlich auch das 1815 datierte Türgewände der damals umgebauten Helliker Mühle (Kantonales Denkmalschutzobjekt HEL003).
Literatur:- Edith Hunziker / Peter Hoegger, Der Bezirk Rheinfelden (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. IX), Basel 2011, S. 287.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Kunstdenkmäler-Archiv: ungekürztes Typoskript Kdm AG IX 2008.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=36552
 

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