INV-HEL915 Hauptstrasse 33, 1859 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HEL915
Signatur Archivplan:HEL915
Titel:Hauptstrasse 33
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Hellikon
Ortsteil / Weiler / Flurname:Unterdorf
Adresse:Hauptstrasse 33
Versicherungs-Nr.:13
Parzellen-Nr.:174
Koordinate E:2636524
Koordinate N:1262346

Chronologie

Entstehungszeitraum:1859
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Teil einer Baugruppe
Weitere Teile der Baugruppe:HEL912, 913, 917, 918, 919
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Inschriften:"1859 JO BR" (Türsturz Hauseingang)
Würdigung:Bäuerlicher Vielzweckbau spätklassizistisch-biedermeierlicher Prägung, der 1859 durch Neubau oder weitgehenden Umbau aus einem Strohdachhaus hervorging. Die vierachsige Strassenfront des Wohnteils zeigt die originale, zeittypisch straffe Gliederung mit Hausteingewänden und bewahrt auch noch die alte Eingangssituation mit Freitreppe und einem biedermeierlichen Türblatt. Als Teil der eindrücklichen, kompakten Häuserzeile auf der Ostseite der Hauptstrasse, die sich aus traufständigen Juragiebelhäusern zusammensetzt (Bauinventarobjekte HEL912-919), kommt dem Gebäude ein erheblicher Situationswert für das gut erhaltene Ortsbild von Hellikon zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude steht an der Stelle eines Vorgängerbaus, der im Brandkataster als Strohdachhaus bezeichnet ist und auf der Michaeliskarte um 1840 erscheint. Mit der Jahrzahl 1859 korrespondiert eine 1860 im Brandkataster vermerkte «Verbesserung und gänzliche Umdeckung mit Ziegeln», bei der es sich um einen faktischen Neubau des Gebäudes gehandelte haben dürfte [1].
Im mittleren 20. Jh. wurde der Stallbereich modernisiert. Wohl um 1980/90 wurde das Dachgeschoss über dem Wohnteil ausgebaut.
Beschreibung:Der bäuerliche Vielzweckbau ist ein Bestandteil der eindrücklichen, rund 250 Meter langen traufständigen Häuserreihe, die, nur von einigen schmalen Lücken unterbrochen, die Hauptstrasse auf der gut besonnten Ostseite säumt (Bauinventarobjekte HEL912-919). Durchwegs handelt es sich um gemauerte Juragiebelhäuser, die zwischen dem ausgehenden 18. und dem mittleren 19. Jh. Jahrhundert neu errichtet oder aber durchgreifend erneuert wurden. Durch die Staffelung der Fassaden und Dachflächen ergibt sich eine lebhafte zeilenartige Bebauung von ortsbildprägendem Charakter.
Das hier beschriebene Haus Hauptstrasse 15 ist in zeittypisch nüchternen und strengen spätklassizistisch-biedermeierlichen Bauformen gehalten. Es besteht aus einem südseitigen, zweigeschossigen Wohnteil von vier Fensterachsen, der sich auf einem hohen Kellersockel erhebt, und einer in der Nutzungsabfolge Tenn-Stall (Mittertennhaus) eingerichteten Ökonomie, die unter einem durchgehenden, nur wenig geknickten Satteldach liegen. Die gefalzten rechteckigen Fenstergewände und die dreifach gestufte Türfassung bestehen aus gelb gestrichenem Sandstein, desgleichen die querrechteckigen, vergitterten Kellerfensterchen, die ebenfalls axial angeordnet sind und die straffe Fassadengliederung unterstreichen. In den Türsturz sind die Initialen «JO BR» (für den Bauherrn) und das Baudatum 1859 eingemeisselt. Der Hauseingang besitzt noch das alte biedermeierliche Türblatt mit dem charakteristischen Rautenmuster. Er wird parallel zur Stubenfront von einer hohen, einläufigen Freitreppe erschlossen. Das mit einfachen Motiven verzierte Eisengeländer zeigt die Jahrzahl 1864. Die Brettläden sind Neuanfertigungen nach altem Muster. Stirnseitig ist an den Wohntrakt ein grosser holzverkleideter Schopf mit Pultdach angefügt (nicht Bestandteil des Schutzumfangs). Darüber weist der teilweise ausgebaute Estrich drei kleine rechteckige Lüftungsöffnungen auf.
Das rechteckige Tenntor wird seitlich von einem Hausteingewände mit ausgezeichneten Kämpfersteinen und oben von einem hölzernen Jochbalken gerahmt. Auffallend mächtig ausgebildet sind die steinernen Radabweiser. Die Stallfront wurde um die Mitte des 20. Jh. in Kalksandstein erneuert.
(Hausinneres nicht gesehen.)
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] StAAG, Brandkataster Hellikon.
Literatur:- Edith Hunziker / Peter Hoegger, Der Bezirk Rheinfelden (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. IX), Basel 2011, S. 287.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Kunstdenkmäler-Archiv: ungekürztes Typoskript Kdm AG IX 2008.
- Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0543-0545, Brandkataster Gemeinde Hellikon, 1850-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=36564
 

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