Ansichtsbild: |
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Identifikation |
Signatur: | INV-HEL917 |
Signatur Archivplan: | HEL917 |
Titel: | Hauptstrasse 23 |
Bezirk: | Rheinfelden |
Gemeinde: | Hellikon |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Unterdorf |
Adresse: | Hauptstrasse 23 |
Versicherungs-Nr.: | 8 |
Parzellen-Nr.: | 98 |
Koordinate E: | 2636481 |
Koordinate N: | 1262396 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | approx. 1800 |
Grundlage Datierung: | Schätzung |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Weitere Teile der Baugruppe: | HEL912, 913, 915, 918, 919 |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | Aus einem Wohnteil und zwei flankierenden Scheunenteilen bestehendes, gemauertes Doppelbauernhaus, das nach seinen Bauformen in der Zeit um 1800 entstanden sein muss. Der Wohnteil bewahrt im Erdgeschoss noch die spätbarock geprägte Befensterung mit aussen stichbogig ausgeschnittenen hölzernen Einfassungen, deren unregelmässige Anordnung die innere Raumteilung spiegelt. Von den beiden gegengleich disponierten Ökonomieteilen besitzt der nördliche ein Tenntor mit altertümlichen Kopfhölzern. Als Teil der eindrücklichen, kompakten Häuserzeile auf der Ostseite der Hauptstrasse, die sich aus traufständig aufgereihten Juragiebelhäusern zusammensetzt (Bauinventarobjekte HEL912-919), kommt dem Gebäude ein erheblicher Situationswert für das gut erhaltene Ortsbild von Hellikon zu. Zusammen mit dem talabwärts angebauten, 1808 datierten Haus Hauptstrasse 21 (Bauinventarobjekt HEL918) bildet es zudem eine wertvolle kleinere Baugruppe, die in ihrem weitgehend intakten Bestand die ländliche Bautradition um 1800 sehr anschaulich dokumentiert. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Doppelbauernhaus dürfte nach seinen Bauformen um 1800 entstanden sein und damit aus dem gleichen Zeitraum stammen wie die beiden ähnlichen, auf 1808 resp. 1785 datierten nördlichen Nachbarhäuser Hauptstrasse 21 und 19 (Bauinventarobjekte HEL918/919). Vielleicht etwas jünger ist der südliche Ökonomieteil, der insbesondere am Tenntor eine andere Machart zeigt. |
Beschreibung: | Das Doppelbauernhaus ist ein Bestandteil der eindrücklichen, rund 250 Meter langen traufständigen Häuserreihe, die, nur von einigen schmalen Lücken unterbrochen, die Hauptstrasse auf der Ostseite säumt (Bauinventarobjekte HEL912-919). Durchwegs handelt es sich um gemauerte Juragiebelhäuser, die zwischen dem ausgehenden 18. und dem mittleren 19. Jh. neu errichtet oder aber durchgreifend erneuert wurden. Durch die Staffelung der Fassaden und Dachflächen ergibt sich eine lebhafte zeilenartige Bebauung von ortsbildprägendem Charakter. Dass sich die Bebauung auf die Ostseite der Hauptstrasse konzentriert, dürfte in erster Linie daher rühren, dass diese Lage den Vorteil einer guten Besonnung der nach Südwesten auf die Strasse gerichteten Stubenfronten mit sich brachte. Das hier beschriebene Gebäude gehört zusammen mit dem nördlich angebauten Haus Hauptstrasse 21 und dem etwas abgesetzten, allerdings stärker veränderten Haus Hauptstrasse 19 (Bauinventarobjekte HEL918/919) zu den ältesten Bauernhäusern von Hellikon. Es setzt sich unter einem durchlaufenden Knickdach (Sparrendach mit Aufschieblingen) aus einem zweigeschossigen Wohnteil und zwei beidseits anstossenden Ökonomieteilen zusammen, vor denen das Dach jeweils zu einem ausladenden Vorschermen ausgebildet ist. Die Umfassungsmauern des zweigeschossigen Wohnteils sind aus verputztem Bruchsteinmauerwerk aufgeführt. Die Stubenfront spiegelt mit den rhythmisch angeordneten Fenstern in der Art des ausgehenden 18. Jh. noch die innere Raumteilung. Die unteren Fenster haben sich dabei in der originalen spätbarocken Gestalt erhalten und zeigen holzgerahmte, aussen stichbogig ausgeschnittene Rechtecköffnungen in einer ähnlichen Form wie jene am 1808 errichteten Nachbarhaus Hauptstrasse 21. Die Einfassungen der oberen Fenster wurden im Lauf des 20. Jh. in Zementguss erneuert, desgleichen der über eine frontale Treppe erreichbare Hauseingang. Die beiden gegengleich disponierten Ökonomieteile stossen jeweils mit dem Tenn an den Wohnteil. Beim nördlichen Tenntor, das noch seine alten Torflügel mit horizontaler Aufdoppelung bewahrt, ist der Jochbalken, wiederum ähnlich wie am Nachbarhaus Hauptstrasse 21, in einer älteren Konstruktionsform durch über Eck gestellte Kopfhölzer in den Tennpfosten verankert. Das ebenfalls rechteckige südliche Tenntor verfügt über keine Eckverstrebungen. Am nördlichen Ökonomieteil ist der Dachvorschermen auf eine Laube abgestützt, am nördlichen kragt die Heubühne in Form eines Vorbaus (in jüngster Zeit erneuert) über die Stallfront vor (Hausinneres nicht gesehen.) |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Literatur: | - Edith Hunziker / Peter Hoegger, Der Bezirk Rheinfelden (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. IX), Basel 2011, S. 287. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau, Kunstdenkmäler-Archiv: ungekürztes Typoskript Kdm AG IX 2008. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=36576 |
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