Ansichtsbild: |
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Identifikation |
Signatur: | INV-HEL919 |
Signatur Archivplan: | HEL919 |
Titel: | Hauptstrasse 19 |
Bezirk: | Rheinfelden |
Gemeinde: | Hellikon |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Unterdorf |
Adresse: | Hauptstrasse 19 |
Versicherungs-Nr.: | 6 |
Parzellen-Nr.: | 96 |
Koordinate E: | 2636446 |
Koordinate N: | 1262428 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1785 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (ehemals am Jochbalken des Tenntors) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Teil einer Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | HEL912, 913, 915, 917, 918 |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Inschriften: | "1785" (ehemals am Jochbalken des Tenntors) |
Würdigung: | Heute stark veränderter bäuerlicher Vielzweckbau, der gemäss einer nicht mehr bestehenden Inschrift am Jochbalken des Tenntors 1785 errichtet wurde. Die weitgehende Umgestaltung des ehemaligen Ökonomieteils im Rahmen eines Wohnungseinbaus hat den Zeugenwert des Gebäudes empfindlich geschmälert. Erhalten geblieben sind der gemauerte Wohnteil mit einer hölzernen Rechteckbefensterung sowie die wertvolle Dachkonstruktion, deren Russschwärzung auf die Existenz einer einstmals offenen Rauchküche verweist. Als nördlichem Auftakt zur eindrücklichen, kompakten Häuserzeile auf der Ostseite der Hauptstrasse, die sich aus traufständig aufgereihten Juragiebelhäusern zusammensetzt (Bauinventarobjekte HEL912-919), kommt dem Gebäude insbesondere ein erheblicher Situationswert für das gut erhaltene Ortsbild von Hellikon zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das Gebäude wurde gemäss einer Jahrzahl auf dem heute nicht mehr bestehenden Jochbalken des Tenntors im Jahr 1785 errichtet. Der erste verfügbare Brandkatastereintrag von 1850 lautet auf ein «Wohnhaus mit 2 Wohnungen samt Scheune und Stall, 2 Stock hoch mit Trämkeller; von Stein und Holz, unter Ziegeldach». Die Liegenschaft war damals unter zwei Parteien aufgeteilt, wobei der untere Stock samt 1/2 Keller, 1/2 Scheune und Stall Johann Haslers Erben gehörte, der obere, wiederum samt 1/2 Keller, 1/2 Scheune und Stall Franz und Josef Waldmeier [1]. 2002 erfolgte ein Umbau des Ökonomieteils zu Wohnzwecken, wobei das Innere des Gebäudetrakts samt der Vorderfront vollständig neu ausgebaut wurde [2]. |
Beschreibung: | Der räumlich etwas abgesetzte Vielzweckbau bildet den Auftakt zur eindrücklichen, rund 250 Meter langen traufständigen Häuserreihe, die, nur von einigen schmalen Lücken unterbrochen, die Hauptstrasse auf der Ostseite säumt (Bauinventarobjekte HEL912-919). Durchwegs handelt es sich um gemauerte Juragiebelhäuser, die zwischen dem ausgehenden 18. und dem mittleren 19. Jh. neu errichtet oder aber durchgreifend erneuert wurden. Durch die Staffelung der Fassaden und Dachflächen ergibt sich eine lebhafte zeilenartige Bebauung von ortsbildprägendem Charakter. Dass sich die Bebauung auf die Ostseite der Hauptstrasse konzentriert, dürfte in erster Linie daher rühren, dass diese Lage den Vorteil einer guten Besonnung der nach Südwesten auf die Strasse gerichteten Stubenfronten mit sich brachte. Das hier beschriebene Gebäude gehört zusammen mit den beiden südlich benachbarten Häusern (Bauinventarobjekte HEL917/918) zu den ältesten Bauernhäusern von Hellikon. Es setzt sich aus einem südseitig angelegten Wohnteil sowie einem stark umgestalteten ehemaligen Ökonomieteil auf der Nordseite zusammen und liegt unter einem durchgehenden Satteldach mit markantem Knick, das auf der Rückseite nachträglich angehoben wurde. Der massiv aufgemauerte und verputzte zweigeschossige Wohnteil ist an der Strassenfront mit vier Fensterachsen regelmässig gegliedert und zeigt rechteckige Holzeinfassungen mit Ladenfalz. Die Fensterläden sind in jüngerer Zeit verschwunden. Der ebenfalls holzgerahmte Eingang liegt in üblicher Disposition neben dem Tenn; die Freitreppe wurde bereits vor geraumer Zeit erneuert. Die südliche Stirnseite zeigt eine Befensterung aus dem 20. Jh. mit schmalen Zementgussgewänden. Die Trennwand zwischen Tenn und Wohnteil besteht aus Fachwerk. Der Wohnteil ist im Inneren modernisiert und durch Einbezug der einstigen Laubenfront vergrössert (Inneres gemäss Bauernhausforschung 1997). Der Ökonomieteil war ehemals in der Nutzungsabfolge Tenn-Stall (Mittertennhaus) disponiert und hatte im mittleren 20. Jh. eine Modernisierung erfahren. Strassenseitig war das Dach über einen laubenartig ausgebauten Vorschermen herabgeschleppt. Erhalten geblieben war bis 2002 der Jochbalken des Tenntors mit der Jahrzahl 1785 und den Initialen «IE». Zu diesem Zeitpunkt erfolgte ein Wohnungseinbau, bei dem das Innere im Erdgeschoss mit Nebenräumen und im Obergeschoss mit einer Wohnung vollständig neu ausgebaut und auch die Strassenfront unpassend erneuert wurde. Erhalten geblieben sind gemäss Umbauplänen die Stirnmauer und die rückwärtige Aussenwand Ökonomieteils sowie die baugeschichtlich wertvolle Dachkonstruktion [3]. Es handelt sich um eine Sparrenkonstruktion auf liegendem Stuhl mit strebengestützter Firstpfette. Die durchgehende Russschwärzung weist auf die frühere Existenz einer offenen Rauchküche. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Brandkataster gemäss Bauernhausforschung 1997. [2] Umbaupläne im Baugesuchsarchiv der Gemeinde. [3] Umbaupläne im Baugesuchsarchiv der Gemeinde. |
Literatur: | - Edith Hunziker / Peter Hoegger, Der Bezirk Rheinfelden (Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. IX), Basel 2011, S. 287. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau, Kunstdenkmäler-Archiv: ungekürztes Typoskript Kdm AG IX 2008. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Hellikon IX-1/4 (1997). - Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0543-0545, Brandkataster Gemeinde Hellikon, 1850-1938. - Gemeinde Hellikon, Baugesuchsarchiv: Umbau 2002. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=36588 |
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