INV-HES906 Dorfstrasse 20 Hermetschwil, 1842 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context

Kanton Aargau (Archiv)
- Denkmalpflege (Institution)
  - Wissenschaftliche Denkmalpflege (Abteilung)
    - INV-900 Bauinventar, 2010- (Bestand)
      - INV-B B (Teilserie Bestand (Alphabet))
        
        INV-BRG Bremgarten (inkl. HES) (Teilserie Bestand (Gemeinde))
        
        INV-HES905 Dorfstrasse 2 Hermetschwil, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))
        INV-HES906 Dorfstrasse 20 Hermetschwil, 1842 (Dossier (Bauinventar))
        INV-HES907 Bünzerstrasse 8 Staffeln, 1694 (Dossier (Bauinventar))

Ansichtsbild:


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Identifikation
Signatur:	INV-HES906
Signatur Archivplan:	HES906
Titel:	Dorfstrasse 20 Hermetschwil
Bezirk:	Bremgarten
Gemeinde:	Bremgarten (AG)
Ehem. Gemeinde:	Hermetschwil-Staffeln (bis 31.12.2013)
Ortsteil / Weiler / Flurname:	Hermetschwil-Staffeln
Adresse:	Dorfstrasse 20
Versicherungs-Nr.:	2044 (alt 44)
Parzellen-Nr.:	6108
Koordinate E:	2668568
Koordinate N:	1242633

Chronologie
Entstehungszeitraum:	1842
Grundlage Datierung:	Inschrift (Hauseingang)

Typologie
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):	Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):	Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):	Bäuerliches Wohnhaus
Epoche / Baustil (Stufe 3):	Biedermeier

Dokumentation
Inschriften:	"18 JJK 42" (Türsturz Hauseingang)
Würdigung:	Biedermeierliches Wohnhaus, das 1842 für Johann Joseph Keusch erbaut wurde. Der verputzte Mauerbau, der sich durch eine zeittypisch nüchterne Fassadengestaltung und streng axialsymmetrisch verteilte Fensterachsen auszeichnet, bildet den stattlichsten und besterhaltenen Vertreter dieses Haustypus im Dorf und prägt als Bestandteil einer kleinen Gebäudegruppe der Zeit um 1840 den südlichen Ortseingang.
Bau- und Nutzungsgeschichte:	Gemäss Bauinschrift am Hauseingang wurde das Wohnhaus 1842 erbaut. Bauherr war wohl Johann Joseph Keusch, der mit den Initialen JJB genannt wird und dessen Erben 1876 im ersten verfügbaren Brandkatastereintrag als damalige Eigentümer genannt werden; die zugehörige Beschreibung lautete auf ein «Wohnhaus v. Stein & Rieg, 3 gew[ölbte] Keller, Harte Bedachung» [1]. 2014 erfolgte eine Renovation.
Beschreibung:	Das Wohnhaus ist Teil einer Gruppe von drei Biedermeierbauten, die beidseits der alten Dorfstrasse den südlichen Ortseingang von Hermetschwil markieren. Als deren stattlichstes Element bildet es einen charakteristischen Vertreter der spätklassizistisch-biedermeierlichen Architektursprache, die sich durch eine strenge, oft ausgesprochen symmetrische Fassadengliederung und eine zeittypisch nüchterne, ja sparsame Gestaltung auszeichnet. Der kompakte, würfelhafte Baukörper aus verputztem Bruchsteinmauerwerk trägt ein ungebrochenes Satteldach. Die mit einem Ladenfalz versehenen, streng axial angeordneten Rechteckfenster und die Türgewände bestehen aus Muschelkalk. Nur die wohl in Fachwerk erstellten Giebel mit ihren zeittypischen Lünetten (Halbkreisfensterchen) zeigen Fenster mit hölzernen Einfassungen. Die Mittelachse der vorderen, nach Osten gerichteten Trauffassade wird vom Hauseingang betont, der als einziges Schmuckelement eine Gesimsbekrönung mit dem Baudatum 1842 und den Initialen des Bauherrn JJK aufweist. Das bauzeitliche Türblatt, eine vierteilige Feldertür mit hübschem, diagonal gesprosstem Oberlicht, wurde 2014 ersetzt. Die einseitige sandsteinerne Freitreppe besitzt noch das alte Eisengeländer. Das Dach ist seit der Renovation mit Falzziegeln eingedeckt; die Vertäferung der Dachuntersichten ist verschwunden. Rückwärtig schliessen jüngere Ökonomiegebäude an, von denen eines mit dem Wohnhaus verbunden ist (Ökonomiegebäude nicht Teil des Schutzumfangs). Die innere Erschliessung erfolgt über einen durchlaufenden Mittelgang. Das Vorderhaus nehmen zwei getäferte Stuben ein, dahinter schliessen die Küche resp. ein Zimmer an. In der linken Stube steht ein grüner Kastenofen, signiert von «Josef Notter Hafner in Boswil 1844», in der rechten ein späthistoristischer Kastenofen mit Sitzkunst, aus grauen Reliefkachel aufgesetzt; die 1843 datierten Ofenfüsse wurden vom Vorgänger übernommen. Der Gebäudesockel beherbergt zwei kleine und einen grossen, in Firstrichtung angelegten Gewölbekeller (Hausinneres gemäss Kurzinventar 2001).
Erwähnung in anderen Inventaren:	- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:	[1] Stadtarchiv Bremgarten: ehem. Gemeindearchiv Hermetschwil-Staffeln, Nr. 27, Brandkataster Gemeinde Hermetschwil, 1876-1898; Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0090, Brandkataster Gemeinde Hermetschwil, 1899-1937.
Literatur:	- AZ, 25.4.2014.
Quellen:	- Stadtarchiv Bremgarten: ehem. Gemeindearchiv Hermetschwil-Staffeln, Nr. 27, Brandkataster Gemeinde Hermetschwil, 1876-1898; Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0090, Brandkataster Gemeinde Hermetschwil, 1899-1937. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Hermetschwil-Staffeln II-9/7 (1988).