INV-HES905 Dorfstrasse 2 Hermetschwil, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HES905
Signatur Archivplan:HES905
Titel:Dorfstrasse 2 Hermetschwil
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Bremgarten (AG)
Ehem. Gemeinde:Hermetschwil-Staffeln (bis 31.12.2013)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Hermetschwil
Adresse:Dorfstrasse 2
Versicherungs-Nr.:2023 (alt 23)
Parzellen-Nr.:6103
Koordinate E:2668377
Koordinate N:1242852

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Würdigung:Sicherlich noch im 18. Jahrhundert entstandenes Wohnhaus, das als Fachwerkbau mit durchgehendem geknickten Satteldach in Erscheinung tritt. Das schlicht gehaltene Riegelwerk ist mehrheitlich symmetrisch angelegt und besitzt zweigeschossige durchlaufende Wand- und Eckständer. Vielleicht von Anfang an und bis zu einem durchgreifenden Umbau im Jahr 1983 war der stattlich dimensionierte, langgestreckte Baukörper quer zum First in zwei Hausteile getrennt. Seitlich an die alte Dorfstrasse von Hermetschwil gelagert, bildet das Gebäude einen wichtigen Bestandteil der in der Umgebung des Klosters entstandenen Siedlung.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Wohnhaus dürfte nach seinen Bauformen (Knickdach, unregelmässige Befensterung, teilweise mit Doppelfenstern) jedenfalls noch auf das 18. Jh. zurückgehen. Vielleicht war es mit seinen stattlichen Dimensionen von Anfang an als Zweifamilienhaus ausgelegt. Der erste verfügbare Brandkatastereintrag von 1876 lautet auf ein «Wohnhaus v. Stein & Riegel & Wikel, 2 Tremkeller, Harte Bed[achung]». Das Gebäude war damals schon zweigeteilt, wobei Hausteil A mit einer Wohnung und einem Keller – wohl die nördliche Haushälfte – Familie Heimhofer, Wagners, gehörte; der ebenfalls eine Wohnung und einen Keller umfassende Hausteil befand sich in den Händen von Josef Stöckli [1].
1983 erfuhr das Gebäude eine durchgreifende Gesamtrenovation mit Dachausbau.
Beschreibung:Das stattlich dimensionierte Wohnhaus steht in einer Biegung westlich der Dorfstrasse, die in ihrem Verlauf durch das Dorf mit der alten Hauptstrasse identisch ist. Es handelt sich um einen länglichen, zweigeschossigen Fachwerkbau, der von einem geknickten Satteldach abgeschlossen wird. Vor dem Umbau von 1983 war das Haus quer zum First in zwei Haushälften aufgeteilt. Das schlichte Fachwerk ist über einem eichenen Schwellenkranz rein konstruktiv ausgebildet und besitzt durchgehende Wand- und Eckständer. Die Befensterung und die Gefachbilder sind mehrheitlich symmetrisch anlegt, wobei die Betonung auf den beiden vierachsigen, leicht unterschiedlich gestalteten Stirnfronten liegt. Das Giebelfeld der nördlichen, der Witterung stärker ausgesetzten, ist in regionaltypischer Weise mit einem Klebdach auf zierbeschnitzten Bügen ausgeschieden; die südliche Stirnseite schliesst in einem spitzen Giebel und besass vor dem Umbau kein Klebdach.
Die alten Hauseingänge besetzen die Mitte der Trauffassaden, was auf die frühere Längsaufteilung des Wohnraums hinweist (vgl. Grundrissskizze); der Eingang in der nördlichen Giebelfassade ist eine Zutat vom Umbau von 1983 sein. Die beidseitigen grossen Lukarnen datieren vom selben Umbau, desgleichen die verdoppelten Giebelfenster und das südseitige Klebdach. Die teilweise mit Bollensteinen, teilweise mit lehmverstrichenem Flechtwerk gefüllten Gefache (1983 partiell erneuert) waren ursprünglich bündig zum Riegelwerk verputzt und wiesen dünne Begleitlinien auf; seit dem Umbau sind sie kissenartig erhöht. Zwei Keller mit Balkendecken sind rückwärtig von aussen zugänglich. Das Dach ist mit Biberschwanzziegeln eingedeckt. (Hausinneres nicht gesehen.)
Auf der Westseite erhebt sich die zum Haus gehörende, in der Firstlinie gegenüber diesem leicht abgewinkelte, freistehende Stallscheune (Vers.-Nr. 2024, alt 24).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Stadtarchiv Bremgarten: ehem. Gemeindearchiv Hermetschwil-Staffeln, Nr. 27, Brandkataster Gemeinde Hermetschwil, 1876-1898; Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0090, Brandkataster Gemeinde Hermetschwil, 1899-1937. Im 17 Jh. sollen Mitglieder der Familie Heimhofer als als Bäcker im Kloster Hermetschwil tätig gewesen sein (mündl. Mitteilung gemäss Bauernhausforschnung 1988).
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Hermetschwil-Staffeln III-9/6 (1988).
- Stadtarchiv Bremgarten: ehem. Gemeindearchiv Hermetschwil-Staffeln, Nr. 27, Brandkataster Gemeinde Hermetschwil, 1876-1898; Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0090, Brandkataster Gemeinde Hermetschwil, 1899-1937.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=36888
 

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