INV-HIK905 Alte Landstrasse 12, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HIK905
Signatur Archivplan:HIK905
Titel:Alte Landstrasse 12
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Villmergen
Ehem. Gemeinde:Hilfikon (bis 31.12.2009)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Hilfikon
Adresse:Alte Landstrasse 12
Versicherungs-Nr.:12
Parzellen-Nr.:187
Koordinate E:2661223
Koordinate N:1242680
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2661223&y=1242680

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Inschriften:"1798" (Kasten)
Würdigung:Exponiert an der Alten Landstrasse gelegenes Bauernhaus wohl aus dem späten 18. Jahrhundert, mit angebauter jüngerer Scheune von 1903. Der zweigeschossige Putzbau zeigt an der nach Südosten zur Strasse gerichteten Stirnfront symmetrisch angelegte Fensterachsen und über dem Schutzdächlein einen Giebel aus Sichtfachwerk. Die Grundrissanlage mit zwei gleichwertigen traufseitigen Eingängen verweist auf eine ehemalige Nutzung als Doppelbauernhaus mit firstparallel aufgeteilten Wohnungen.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Jahrzahl „1798“ an einem Kasten lässt ein Baudatum des Wohnhauses im späten 18. Jh. vermuten. Ursprünglich handelte es sich um einen bäuerlichen Vielzweckbau, dessen alter Ökonomietrakt 1903 durch den heutigen Scheunenanbau ersetzt wurde. Spuren von Rauchschwärze an der Dachkonstruktion weisen auf die frühere Existenz einer offenen Rauchküche hin.
Eine Fotoaufnahme der Bauernhausforschung zeigt das Haus noch mit der alten Biberschwanz-Eindeckung (vgl. Bilddokumentation). 1997 fand unter Beibehaltung des äusseren Erscheinungsbildes eine Renovation des Hauses statt, wobei das Dach neu mit Falzziegeln eingedeckt wurde. Die Scheune von 1903 hat im Laufe der Zeit mehrfache Veränderungen und eine zusätzliche Erweiterung erfahren.
Beschreibung:Das Haus steht an der zum Erusbach abfallenden Hangkante und stösst mit der südwestlichen Giebelfront an die Alte Landstrasse. Der unter einem steilen, nur leicht geknickten Satteldach geborgene Baukörper weist zwei verputzte Wohngeschosse vermutlich aus Fachwerk und einen schmucken Sichtriegel im Giebelfeld auf. Die Stirnfront schützt ein auf Traufhöhe angebrachtes Schutzdächlein („Klebdach“), welches ebenso wie die Dachtraufen auf kurze, zierbeschnitzte Büge abgestützt ist. Die strassenseitige Stubenfront zeichnet sich durch eine nahezu symmetrische Fassadengliederung mit vier Fensterachsen aus, während die beiden Traufseiten mit kleinformatigeren Öffnungen in unregelmässiger, stärker funktionsbetonter Anordnung versehen sind. Sämtliche Fensteröffnungen verfügen über hölzerne Gewände, diejenigen im Obergeschoss sind mit rund profilierten Gesimsen ausgestattet.
In den ursprünglichen Nutzungsverhältnissen enthielt das Haus zwei unter dem First geteilte Wohnungen mit eigenständigen traufseitigen Eingängen. Das Erdgeschoss umfasste zwei rückwärtig angeordnete Küchen sowie zwei strassenseitig anschliessende Stuben, im Obergeschoss waren die Schlaf- und Vorratsräume untergebracht. Bei der Zusammenlegung der beiden Wohnungen wurden Küche und Stube auf der der Südwestseite zu Bad/Treppenaufgang bzw. zu einem Schlafzimmer umgewandelt. Von den drei Tremkellern (Keller mit Balkendecke) wird die nordöstliche heute als Garage genutzt.
An historischer Ausstattung ist ein 1798 datierter Kasten erhalten geblieben. Vom ehemaligen Stubenofen zeugt eine Ofenkachel mit der Hafnerinschrift "Jakob Gehrig Hafnermeister in Amerswil 1861". Die übrige Wohnungsausstattung ist modernisiert. Aus der Entstehungszeit des Hauses stammt indessen noch die rauchgeschwärzte Dachkonstruktion mit stehendem Stuhl, welche Zeugnis für die früher bestehenden, einfachen Wohnverhältnisse mit offener Rauchküche ablegt (Angaben zum Hausinnern gemäss Bauernhausforschung 1988 und Kurzinventar 1998).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Literatur:- Dieter Kuhn, Hilfikon, Geschichte von Dorf und Schloss am Rietenberg, Hilfikon 2010, S. 101.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar Hilfikon III-10/4.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=36978
 

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