INV-HIK908 Lindenhof, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HIK908
Signatur Archivplan:HIK908
Titel:Lindenhof
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Villmergen
Ehem. Gemeinde:Hilfikon (bis 31.12.2009)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Hilfikon
Adresse:Im Lindenhof 38
Versicherungs-Nr.:38
Parzellen-Nr.:262
Koordinate E:2660922
Koordinate N:1242403
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2660922&y=1242403

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Ländlicher Oberschichtbau

Dokumentation

Würdigung:Der zur ehemaligen Schlossdomäne gehörende „Lindenhof“ ist ein stattlicher, spätbarock geprägter Mauerbau unter behäbigem Halbwalmdach. Als bäuerlicher Vielzweckbau mit Wohn- und grosszügigem Scheunentrakt konzipiert, ist er mit Blickkontakt zum Schloss (Denkmalschutzobjekt HIK001) harmonisch in die unverbaute Kulturlandschaft am Ostabhang des Oberbergs eingebettet. Das Gebäude hat sein äusseres Erscheinungsbild und die innere Raumstruktur sowie Teile der historischen Ausstattung bewahrt. Zur Hofanlage gehört ein 1762 datierter Speicher (Denkmalschutzobjekt HIK005), welcher 1966 von Bettwil hierher versetzt und fachgerecht restauriert wurde.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Aufgrund des spätbarocken Erscheinungsbildes und von Resten der historischen Innenausstattung ist die Entstehung des „Lindenhofs“ in der zweiten Hälfte des 18. Jh. zu vermuten. Ursprünglich handelte es sich um ein Eigengut von Schloss Hilfikon, welches später vom Schlossbesitzer verpachtet wurde. Langjährige Pächter waren die Familie Dahinden (seit 1921) und danach Walter Meyer-Wyss. Heute wird die Liegenschaft von der Familie Schultheiss-Schellenberg als Wohnhaus und Pferdegestüt genutzt [1]. Im Laufe der Zeit haben vereinzelte bauliche Veränderungen stattgefunden (Vermauerung Stalleingänge, Vergrösserung Giebelfenster, Teilmodernisierung Hausinneres mit Wohnraumerweiterung), welche sich aber nicht allzu störend auf das Erscheinungsbild des Hauses ausgewirkt haben.
Beschreibung:Der grossvolumige längliche Baukörper ist firstparallel ins leicht abfallende Gelände gestellt. Der südseitige Wohnteil wie auch der nördlich anschliessende Scheunentrakt besitzen massive Bruchsteinmauern mit kräftigen, sorgfältig gefügten Hausteinen im Eckverband. Darüber erstreckt sich ein behäbiges Halbalmdach, dessen weit auskragender hofseitiger Vorschermen auf kunstvoll gezopften Bügen abgestützt ist.
Der zweigeschossige Wohnteil zeigt an der nach Süden gerichteten Stirnfront dreiachsig angelegte Rechteckfenster mit gefalzten Sandsteingewänden und in ursprünglicher Form erhaltenen kleinteiligen Sprossen. Zwei schmale Giebellichter sind durch grösser proportionierte Öffnungen ersetzt worden. Traufseitig verfügt der Wohnteil über lediglich eine Fensterachse und eine seitlich anschliessende Erschliessungsachse mit ebenerdiger Haustür. Der Scheunentrakt besteht aus einem zentralen Tenn und zwei flankierenden Ställen (Eingänge heute vermauert). Über der Tenntoröffnung spannt sich ein kräftiger stichbogiger Jochbalken aus Eichenholz. Die mit schartenartigen, teils gewändelosen Lüftungsöffnungen versehene Heubühne kann hangseitig über eine wohl nachträglich angefügte Hocheinfahrt befahren werden. Die nach Norden gerichtete, im Gelände gut sichtbare Stirnseite tritt als nahezu geschlossene Mauerfläche in Erscheinung, die lediglich durch kleine Lüftungsschlitze durchbrochen wird.
Vom traufseitigen Hauseingang gelangt man in einen kleinen Stichgang, welcher sich im Hinterhaus auf die Küche öffnet. Stube und Nebenstube (heute zusammengelegt) sind stirnseitig nach Süden ausgerichtet. Die Stube bewahrt eine zweifeldrige Füllungstür aus Nussbaumholz, mit Rosettenschnitzereien in den Zwickeln, geschweiften Beschlägen und hübschem Kastenschloss aus der Bauzeit des Hauses. Das Einbaubuffet wurde zugekauft, ebenso der aus der Werkstatt der Boswiler Hafner Notter stammende Kachelofen mit buntfarbigen Blumen- und Vogelmotiven am Fries (gemäss Kurzinventar 1998).
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Vgl. Kuhn 2010, S. 38.
Literatur:- Dieter Kuhn, Hilfikon, Geschichte von Dorf und Schloss am Rietenberg, Hilfikon 2010, S. 38.
- Peter Felder, Die Kunstdenkmäler des des Kantons Aargau, Bd. 4, Basel 1967, 268.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 89.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar Hilfikon III-10/18.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
DOK-HIK839.002 Lindenhof (= HIK908), Keine Angabe (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=36996
 

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