INV-HIK907 Klösterli Sandbüelstrasse 40, 1779 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-HIK907
Signatur Archivplan:HIK907
Titel:Klösterli Sandbüelstrasse 40
Bezirk:Bremgarten
Gemeinde:Villmergen
Ehem. Gemeinde:Hilfikon (bis 31.12.2009)
Ortsteil / Weiler / Flurname:Hilfikon
Adresse:Sandbüelstrasse 40
Versicherungs-Nr.:40
Parzellen-Nr.:256
Koordinate E:2660892
Koordinate N:1242174
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2660892&y=1242174

Chronologie

Entstehungszeitraum:1779
Grundlage Datierung:Inschrift (Ofenkachel)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Kleinbauernhaus, Taglöhnerhaus

Dokumentation

Inschriften:"1779" (Ofenkachel)
Würdigung:Aus der Zeit um 1780 stammendes Kleinbauernhaus, das abseits des Dorfes am steilen Abhang oberhalb der Strasse nach Sarmenstorf gelegen ist. Wie bauarchäologische Abklärungen vermuten lassen, könnte das im Volksmund als „Klösterli“ bekannte Gebäude auf den Mauerresten einer mittelalterlichen Kapelle stehen. Der schlichte, nutzungsgeschichtlich interessante Kleinbau hat sein äusseres Erscheinungsbild, die kleinmassstäbliche innere Raumstruktur und auch Teile der historischen Ausstattung bewahrt.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Eine 1937 durch den damaligen Kantonsarchäologen Dr. Reinhold Bosch durchgeführte Untersuchung kommt zum Schluss, dass das als „Klösterli“ bezeichnete Kleinbauernhaus auf den Fundamenten einer abgegangenen mittelalterlichen Kapelle mit Bruderhaus entstanden ist [1]. Die Jahrzahl „1779“ an einer alten Ofenkachel dürfte auf die Erstellung des heute bestehenden Kleinbauernhauses verweisen.
Die bis in die 1950er Jahre landwirtschaftlich genutzte Liegenschaft dient heute als Wohn- und Ferienhaus. In den 1970er Jahren und nochmals in jüngerer Zeit hat ein Umbau des Ökonomieteils zu Wohnzwecken, verbunden mit dem Einbau von Dachflächenfenstern auf der Südseite, stattgefunden.
Beschreibung:Das Kleinbauernhaus erhebt sich als gedrungener, eingeschossiger Baukörper auf einem halbhohen massiven Sockelgeschoss. Die Wände bestehen aus verputztem Fachwerk und sind mit unregelmässig angeordneten, holzgerahmten Rechteckfenstern versehen. Das kleinmassstäbliche Gebäude duckt sich unter einem steilen, einseitig geknickten Satteldach, welches von einer Sparrenkonstruktion mit stehendem Stuhl getragen wird. Auf der talgerichteten Traufseite befindet sich der über eine steinerne Freitreppe zugängliche Hauseingang, welcher in einen kleinen Vorbereich und von dort unmittelbar in die Küche führt. Der Gebäudegrundriss zeigt eine Vierteilung mit Stube und Nebenstube im grösseren südseitigen Vorderhaus sowie Küche und anschliessender Küchenkammer im kleineren Hinterhaus. Neben der Küche führt eine Holzstiege in den Dachraum, welcher zwei kleine Schlafkammern enthält. Auf der nördlichen Giebelseite schliesst ein Aussenabort in Form eines einfachen Bretterverschlags mit Pultdach an.
Eine 1779 datierte Ofenkachel in der Stube trägt den Hafnerspruch „Bin ich Ein Mensch von gott ein Haffner und dem Got gehörth die Ehre“. Eine weitere Inschrift auf einer in die Feuermauer eingelassenen Kachel ist nur noch teilweise zu entziffern: „Der Ofen ist gemacht worden ..Jahr…Christi. Da man … zelt.. im … anderen“.
Der hangseitig als Querfirst angefügte Ökonomieteil ist ein teils mit Bohlen gefüllter, teils bretterverschalter Ständerbau. Er gliedert sich in ein durchlaufendes Tenn und einen aussenseitig anschliessenden kleinen Stall mit Futtergang (heute zu Sanitärraum umgebaut). In der Nordwestecke befindet sich ein jüngerer Flachdachanbau mit einem zusätzlichen Zimmer.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Jahresbericht der historischen Vereinigung Seetal, 1945, S. 8.
Literatur:- Dieter Kuhn, Hilfikon, Geschichte von Dorf und Schloss am Rietenberg, Hilfikon 2010, S. 100.
- Peter Felder, Die Kunstdenkmäler des des Kantons Aargau, Bd. 4, Basel 1967, S. 268.
- Heimatkunde aus dem Seetal, Jahresbericht der historischen Vereinigung Seetal 1945 (19. Jg.), S. 8.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar Hilfikon II-10/16.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
 

Related units of description

Related units of description:siehe auch:
DOK-HIK839.001 Klösterli (= HIK907), Keine Angabe (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=36990
 

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