Ansichtsbild: |
|
|
Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1874 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Hauseingang) |
|
Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Repräsentatives Wohnhaus, Villa |
|
Dokumentation |
Inschriften: | "R. 1874 M." (Hauseingang) |
Würdigung: | Villenartiges Wohnhaus von 1874, das mit seiner symmetrischen Fassadengestaltung und dem schwach geneigten Walmdach spätklassizistische Züge aufweist. Der äusserlich intakte kubische Mauerbau nimmt eine exponierte Stellung an einer historischen Wegkreuzung im alten Ortskern von Hirschthal ein. Mit dem gegenüberliegenden stattlichen Bauernhaus Holzikerstrasse 1 (Bauinventarobjekt HIR902) und dem ehemaligen Strohdachhaus Holzikerstrasse 2 (Bauinventarobjekt HIR904) bildet es eine kleine Baugruppe, welche die ländlich-dörfliche Vergangenheit der heutigen Agglomerationsgemeinde bezeugt. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss der Inschrift „R.1874 M.“ über dem Hauseingang wurde das Haus 1874 für Rudolf Müller-Steiner, den Wirt des südlich benachbarten Gasthofs "Hirschen" erstellt. Nach verschiedenen Handänderungen gelangte es 1911 an die Textilfabrikanten Fehlmann u. Söhne in Schöftland, welche hier angeblich eine Nähwerkstätte betrieben. 1928 wurde die Liegenschaft von Albert Müller erworben, 1933 ging sie an seinen Sohn Otto Müller, Schuhmacher, über. Um 1945 wurde das Gebäude rückwärtig um ein Zimmer erweitert und im Untergeschoss mit einer Schuhmacher-Werkstatt ausgestattet [1]. |
Beschreibung: | Das mit der Hauptfassade nach Westen zur Hauptstrasse gerichtete Wohnhaus ist ein kubischer Mauerbau unter schwach geneigtem Walmdach. Ein kleiner strassenseitiger Vorgarten musste vor einigen Jahren einer Strassenkorrektur weichen. Den über einem niedrigen Gebäudesockel errichteten Baukubus umgibt dreiseitig eine niedrige Terrasse. Als Gliederungselemente der zeittypisch schlichten Fassaden dienen gefugte Ecklisenen aus Sandstein und ein hölzernes, profiliertes Kranzgesims. An der fünfachsigen Strassenfront sind die beiden äusseren Achsen zu Zwillingsfenstern zusammengefasst. Zum zentral gelegenen Eingang führt eine zweiläufige Freitreppe. Das aus Muschelkalk gearbeitete Türgewände zeigt eine klassizistisch profilierte Gesimsbekrönung und die Bauinschrift "R.1874 M." [= Rudolf Müller] am Sturz. Ebenso aus der Bauzeit stammt die zweiflügelige Füllungstür mit vergittertem Oblicht. Über die gesamte Rückfront erstreckte sich ehemals eine doppelgeschossige Holzlaube, die später ummauert und erdgeschossig mit Anbauten versehen wurde. Die Erschliessung des ursprünglich als Einfamilienhaus konzipierten und später geschossweise aufgeteilten Gebäudes erfolgte früher über einen mittigen Stichgang mit Treppen ins Obergeschoss und in die beiden gewölbten Kellerräume. Auf der Rückseite führte ein Nebeneingang direkt in die Küche. Mit dem Ausbau der Laube wurde der ursprüngliche Grundriss vollständig verändert. Von der originalen Ausstattung ist in der unteren, nordwestlichen Stube noch eine Gipsdecke mit profiliertem Spiegel und stuckiertem Mittelmotiv erhalten (Inneres gemäss Kurzinventar 1992). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Staatsarchiv Aargau, Zw 1936.0001/0212-0215: Brandkataster Gemeinde Hirschthal 1807-1898; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0020: Brandkataster Gemeinde Hirschthal 1899-1938; mündliche Auskünfte Hauseigentümer 1992. |
Literatur: | - Heinz Baumann, Paul Steffen, Walter Widmer, Weisch no? alte Photographien aus dem Uerker-, Suhren- und Ruedertal, Schöftland 1991. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau, Zw 1936.0001/0212-0215: Brandkataster Gemeinde Hirschthal 1807-1898; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0020: Brandkataster Gemeinde Hirschthal 1899-1938. |
|
|
URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=37062 |
|
Social Media |
Share | |
|