Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1792 |
Grundlage Datierung: | Inschrift (Kellereingang) |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Landwirtschaftliches Nebengebäude |
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Dokumentation |
Inschriften: | "1792" (Kellereiengang) |
Würdigung: | Aus Speicher, Trotte, Keller und seitlichen Schopfanbauten bestehendes bäuerliches Nebengebäude, das den betriebswirtschaftlichen Stellenwert von Ackerbau und Rebbau als Ergänzung zur vorherrschenden Viehwirtschaft bezeugt. Der hart an der Strasse stehende Ständerbau von 1792 ist nutzungsgeschichtlich eng mit dem westlich benachbarten Bauernhaus Litzi 10-16 (Bauinventarobjekt JON928) verknüpft, welches gemeinhin als Stammhaus des Litzihofs gilt.In der bäuerlich geprägten Kleinsiedlung entfaltet der schlichte und dennoch vielschichtige Baukörper eine erhebliche ortsbauliche Wirkung. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Eine am Sturz des Kellerportals eingekerbte Jahreszahl1792 dürfte auf das Entstehungsdatum des polyvalent genutzten landwirtschaftlichen Nebengebäudes verweisen. Im ersten Brandkataster von 1812 wird es als Weintrotte mit Wagenschopf und angebautem Speicher aufgeführt, an dessen Nutzung Angehörige der Familien Rüttimann und Widler, welche damals das westlich gelegene Bauernhaus Litzi 10-16 (Bauinventarobjekt JON928) bewohnten, beteiligt waren [1]. Mit Ausnahme einer jüngeren Bretterverschalung an der westseitigen Speicherfassade hat der schlichte landwirtschaftliche Zweckbau im Laufe der Zeit nur geringfügige bauliche Veränderungen erfahren. |
Beschreibung: | Der längsrechteckige Baukörper steht mit Firstrichtung West-Ost in leicht abgewinkelter Position hart an der Strasse. Der westliche Speicherteil verfügt über einen massiven Mauersockel aus Bruchsteinen, worin ein kleiner Kellerraum eingerichtet ist. Darüber erhebt sich mit nahezu quadratischer Grundfläche das zweigeschossige hölzerne Speichergehäuse. Strassenaufwärts gegen Osten schliesst das ebenfalls hölzerne Trottengebäude an. Speicher und Trotte sind unter einem ausladenden, leicht geknickten Satteldach geborgen, das als Sparrenkonstruktion mit Aufschieblingen ausgebildet ist. Unter den weit abgeschleppten Dachflächen schliessen rückwärtig eine halboffene Wagenremise (nachträglich partiell ummauert) und strassenseitig ein jüngerer Schopfanbau an. Der Wandaufbau besteht aus einem zweigeschossig hochgeführten Ständergerüst, welches in einen eichenen Schwellenkranz eingelassen und auf Höhe der Dachtraufe durch einen Kranz von Bundbalken zusammengehalten wird. Über Eck angeblattete Kopfhölzer dienen zur Aussteifung des Gefüges. Die Wandfüllungen bestehen in den Hauptgeschossen aus liegend eingenuteten Bohlen (westliche Stirnfront mit jüngerer Bretterverschalung), während die Giebelfelder mit einer vertikalen Bretterschalung versehen sind. Im Gegensatz zu den dicht geschlossenen Wänden des Speicherteils sind die Wandfüllungen bei der Trotte locker eingefügt, um eine bessere Luftzirkulation zu ermöglichen. Beide Stirnseiten zeigen Fluggespärre und dazwischen gespannte Klebdächlein, welche auf schlichte, unverzierte Büge abgestützt sind. Der Zugang zum westseitigen Speicher befindet sich auf der Rückseite, wo eine aus Steinplatten gefügte Treppe zum leicht erhöhten Eingang führt. Dieser zeigt ein schlichtes eichenes Gewände und eine mit Gratleisten zusammengehaltene Brettertür. Das obere Speichergeschoss wird stirnseitig über ein Zwillingsfensterchen belichtet, an dem noch die alten Brettläden erhalten sind. Der halb eingetiefte Kellereingang besitzt ein kräftiges Gewände aus Eichenholz, an dessen segmentbogig ausgeschnittenem Sturz das Baudatum 1792 eingekerbt ist. Der Trottenteil verfügt über mehrere stirnseitige und traufseitige Eingänge. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Gemeindearchiv Jonen: Brandkataster Gemeinde Jonen 1812-1828; 1829-1849; 1876-1898; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0092: Brandkataster Gemeinde Jonen 1899-1938. |
Literatur: | - Max Widler, Es bsonders Volk, Litzi. Mörgeln, Obschlagen – die Aussenhöfe von Jonen, Jonen 1998. |
Quellen: | - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Jonen, III-11/37. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=37782 |
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