Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1908 - 1911 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Profane Wohnbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Mehrfamilienhaus |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Adolf Natterer |
Würdigung: | Das 1910/15 nach Plänen des Baumeisters Adolf Natterer errichtete Doppelmehrfamilienhaus ist ein origineller historistischer Putzbau mit zwei Ziergiebeln und reicher Kunststeingliederung. Stuckaturen, farbige Zementplattenbeläge und gestemmte Türblätter, wie sie zur Ausstattung damaliger Miethäuser gehörten, sind im Innern erhalten. Zwei Gartenpavillons bereichern die abwechslungsreich bepflanzte Gartenanlage. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das längs der Mühlegasse stehende Mehrfamilienhaus wurde gemäss Brandkataster 1908-10 von Baumeister Adolf Natterer in zwei kurz aufeinanderfolgenden Etappen erbaut. Natterer, der 1928 für seine Familie die benachbarte Villa Natterer errichtete (Bauinventarobjekt KAU912), betrieb damals in Kaiseraugst ein florierendes Baugeschäft [1]. |
Beschreibung: | Der historistische Putzbau, der Anleihen bei der norddeutschen Backsteinrenaissance nimmt, ist zweigeschossig aufgeführt, enthält aber im steilen Walmdach ein weiteres Wohngeschoss, welches über Dachhäuschen und die Zwillingsfenster der Giebel belichtet wird. Der langgestreckte Baukörper besteht symmetrisch aus zwei Haushälften mit an den Schmalseiten angeordneten Treppenhäusern, denen Loggien vorgelagert sind. Während die Hausrückseite schmucklos gehalten ist, zeigt die Schauseite zur Strasse hin eine reiche Fassadengliederung aus horizontalen Gesimsbändern und einer breiten Gipshohlkehle unter dem Dach. Hauptakzent der zwei symmetrischen Haushälften sind die zwei mit gekuppelten Fenstern besetzten Risalite, welche mit ihren gezahnten Ecklisenen und den geschweiften Ziergiebeln kraftvolle Akzente in der Vertikalen setzen. Die Fenstergewände, Verdachungen und Zierelemente sind aus rötlichem Kunststein gefertigt. Für die Verkleidung des Gebäudesockels, die diamantförmig geschnittenen Brüstungsplatten, die Freitreppen sowie die Kapitelle und Schlusssteine der Verandenarkaden kam granitfarbener Kunststein zur Anwendung. Das Obergeschoss ist durch die Bekrönungen der paarweise angeordneten Fenster als Hauptgeschoss ausgezeichnet. Von den integrierten, durch Bogenfenster belichteten Veranden ist die nördliche in Sichtbackstein belassen. Die Friesscheiben der Verandaverglasung gehören ebenso zum ursprünglichen Bestand wie die beschnitzten Haustüren, die farbigen Zementfliesen und die hölzernen Treppenaufgänge mit Antrittspfosten. Die Wohnungserschliessung erfolgt von den periferen Treppenhäusern aus in die längsgerichteten Mittelkorridore. Die Stuben blicken nach Osten auf die Strasse. Küche, Badezimmer und ein weiterer Raum sind nach Westen orientiert. Die Hauptwohnräume bewahren teilweise noch Gipsdecken mit Stuckspiegeln und Mittelmotiven aus der Bauzeit. Zu jeder Haushälfte gehört ein Pavillon unter Pyramidendach nahe des Eingangs. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. - ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz, Kanton Aargau, 4252-06. |
Anmerkungen: | [1] Adolf Natterer baute u.a. 1891/92 das heute nicht mehr bestehende Gasthaus "Löwen" und 1920/21 nach Plänen von Albert Froelich das Aufnahmegebäude des Bahnhofs Kaiseraugst (Bauinventarobjekt KAU919). Sehr wahrscheinlich war er auch beim Bau des späteren röm.-kath. Pfarrhauses beteiligt (Bauinventarobjekt KAU907). |
Literatur: | - Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band IX, Der Bezirk Rheinfelden, S. 310 (Abb.), 311. |
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Related units of description |
Related units of description: | DOK-KAU839.003 Mühlegasse 15/17 (=KAU911) (Dossier (Dokumentationsobjekte))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=38070 |
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