INV-KAU915 Dorfstrasse 50, 1800 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-KAU915
Signatur Archivplan:KAU915
Titel:Dorfstrasse 50
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Kaiseraugst
Adresse:Dorfstrasse 50
Versicherungs-Nr.:95
Parzellen-Nr.:92
Koordinate E:2621611
Koordinate N:1265570
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2621611&y=1265570

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1800
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Das 1813 errichtete Bauernhaus ist ein langgestreckter Mauerbau unter durchlaufendem, geknicktem Satteldach. Das Gebäude liegt mit seinem bescheidenen zweiachsigen Wohnteil im Bereich der östlichen Flankenmauer des castrum rauracense. Der quergestellte Gewölbekeller mit überwölbtem Kellerhals weist ein gefastes Rundbogengewände aus Tuffstein auf und dürfte von einem Vorgängerbau stammen. Im Übrigen stellt das in seinem äusseren Erscheinungsbild intakte Haus ein anschauliches Beispiel lokaler bäuerlicher Bautradition dar.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Wie aufgrund seiner Position innerhalb des Gebäudes und seiner Ausgestaltung mit Tuffsteinrundbogen und Fase zu vermuten ist, scheint der Gewölbekeller bereits vor dem Neubau des Bauernhauses im Jahr 1813 bestanden zu haben, ist also als älstester Teil des Gebäudes anzusprechen [1]. Im Bereich des Wohnteils verläuft zudem die Ostflanke der römischen Kastellmauer, von der Teile vermutlich in den Bereich des Gewölbekellers hineinragen. Das gemäss Kunstdenkmälerband 1813 errichtete Haus wurde spätestens seit dem letzten Viertel des 19. Jh. von zwei Parteien bewohnt, wie der Brandkatastereintrag von 1876 belegt. In diese Zeit dürfte die traufseitige Laube zu datieren sein.
Beschreibung:Das Bauernhaus steht in der zweiten Reihe der Dorfstrassenbebauung hinter dem Gasthaus "Sonne" (Bauinventarobjekt KAU909). Das aus Bruchsteinmauern aufgeführte Vielzweckgebäude ruht unter einem durchlaufenden, leicht geknickten Sparrendach mit Aufschieblingen auf liegenden Stuhljochen.
Der zweigeschossige Wohnteil zeigt im Bereich der südlichen Stubenfront zwei Achsen holzgefasster Rechteckfenster mit Ladenfalz. Giebelseitig sind die Fenstergewände in Zementguss erneuert worden. Über die nördliche, hofseitige Trauffassade erstreckt sich am Obergeschoss eine Laube auf hölzernen Pfosten. Die zugehörige Aussentreppe erlaubt eine separate Erschliessung des Obergeschosses. Der nordseitige Hauseingang öffnet sich auf einen Stichgang. Die Küche, eine Kammer (später Badezimmer) und der Korridor nehmen das Hinterhaus ein. Stube und Nebenstube besetzen das südseitige Vorderhaus. Die untere Stube bewahrt einen hellblauen Kastenofen mit Sitzkunst auf hübsch skulptierten Ofenfüssen wohl aus der Mitte des 19. Jh. Die Türe zur oberen Wohnung, die nicht besichtigt werden konnte, zeigt eine waagrechte Aufdoppelung. Neben dem Hauseingang liegt der Abgang zu einem tonnengewölbten Keller. Ein segmentbogiges Sturzholz fasst die Öffnung des langgestreckten gewölbten Kellerhalses. Das gefaste Rundbogengewände am Kellereingang ist aus Tuffstein gehauen. Das Kellergewölbe liegt quer zum First.
An den Wohnteil schliesst östlich der Wirtschaftstrakt mit Remise/Wagenschopf, Tenn und Stall an. Die breite Dreschtenn-Einfahrt der Scheune ist mit einer eichenen Einfassung und einem stichbogig geformten Jochbalken versehen. Das Tor zur danebenliegenden Remise war wohl ähnlich konstruiert. Drei schartenartige Schlitze in der Heubühnenwand dienen der Belüftung des Heuraums. Südseitig schliesst ein Schopfanbau unter Dachabschleppung an. Er enthiet den Schweinestall und den Holzschopf.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Baudatum Bauernhaus gemäss Hunziker 2011, S. 309.
Literatur:- Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band IX, Der Bezirk Rheinfelden, S. 309.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Materialien, Mappe AG 86 b1-3.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, IX-2/3.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=38094
 

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