Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1921 |
Grundlage Datierung: | Schriftliche Quelle |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Baugruppe |
Weitere Teile der Baugruppe: | Güterstationsgebäude |
Nutzung (Stufe 1): | Verkehrs- und Infrastrukturbauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bahnhof |
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Dokumentation |
Würdigung: | Das 1920/21 nach Plänen des renommierten Brugger Architekten Albert Froelich durch Baumeister Adolf Natterer errichtete Aufnahmegebäude des Bahnhofs Kaiseraugst ist ein kraftvoll instrumentierter Neubarockbau unter geknicktem Walmdach. Begleitet wird der Bau vom ersten Stationsgebäude von 1875, welches gleichzeitig auch als Güterschuppen diente. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | An der 1871 begonnenen und 1875 eröffneten Bözbergbahnlinie erhielt zunächst nur die Stadt Rheinfelden ein repräsentatives Aufnahmegebäude, während man sich bei allen übrigen Haltestellen mit bescheideneren Güterstationsgebäuden begnügte. In Kaiseraugst ist das alte Stationsgebäude als Güterschuppen erhalten (vgl. Bilddokumentation). Es wurde 2012 anlässlich der Bahnhofumgestaltung näher ans Aufnahmegebäude gerückt. Westlich davon liessen die SBB 1920/21 das neue Aufnahmegebäude erstellen. Entwurf und Ausführungspläne stammen vom Architekten Albert Froelich, Brugg u. Charlottenburg, der 1919/22 auch mit dem Umbau des Bahnhofgebäudes Brugg betraut war [1]. Die Bauleitung für den Bahnhof Kaiseraugst oblag dem Hochbaubüro der Kreisdirektion III, die Ausführung besorgte der einheimische Baumeister Adolf Natterer, von dem sich in Kaiseraugst einige Wohnhäuser (Bauinventarobjekte KAU907,911,912) erhalten haben. |
Beschreibung: | Das Aufnahmegebäude von Kaiseraugst ist ein repräsentativer zweigeschossiger Putzbau unter einem ausladenden Walmdach mit symmetrisch angeordneten Walmdachlukarnen. Der ohne störende Veränderungen erhaltene und kürzlich sanierte Bau verrät in seiner Gesamtform mit dem markanten, geknickten Walmdach den Einfluss des Heimatstils. Bauschmuck und Gliederungselemente des breitgelagerten Hauptbaukörpers bestehen aus Kunststein. Das Obergeschoss ist mittels eines profilierten Sohlbankgesimses abgesetzt. Die kräftigen Eckquader sind hier mit Blumenreliefs geschmückt. Alle Fensteröffnungen haben gequaderte Einfassungen, wobei man für die erdgeschossigen Lichter Rundbogengewände wählte. Die Sockelverkleidung besteht aus Granitplatten. An den eingeschossigen, von Halbrundfensterchen belichteten Seitenflügeln wiederholen sich das Walmdach und die Quaderlisenen des Hauptbaus. Original erhalten sind auch bauliche Einzelheiten wie das über Bogenträgern errichtete Perrondach und der Wandbrunnen zwischen den Toilettenanlagen am Ostflügel, die schmiedeeisernen Fenster- und Türlichtgitter und der Laternenträger über dem Haupteingang. Das Raumprogramm umfasste im Erdgeschoss das Stationsbüro und zwei Wartesäle sowie einen zentralen Vorplatz mit Zugang zum Treppenhaus in der südwestlichen Gebäudeecke. Das Obergeschoss beherbergte wie im Bahnhof Brugg Wohnungen, zu denen jeweils das zwischen Flügelbau und Strasse gelegene Gärtchen gehörte. Neuartig für die Baugattung Bahnhof war, "dass das sonst stets freigestellte Aborthäuschen mit dem Aufnahmegebäude vereinigt wurde" [2]. Das alte Stationsgebäude von 1875-1921 diente gleichzeitig als Güterschuppen. Es ist ein typischer Vertreter des in der zweiten Hälfte des 19. Jh. beliebten Schweizer Holzstils mit reichen, ausgesägten Zierformen. Er besteht als Güterschuppen weiterhin neben dem Aufnahmengebäude. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), nationale Bedeutung. - Kurzinventar der bahnbezogenen Bauten im Kanton Aargau, Ordner Nr. 3, Bötzberglinie (Kantonale Denkmalpflege Aargau 2003/04) |
Anmerkungen: | [1] Vgl. Kurzinventar Brugg, Nr.921. Von Albert Froelich (1867-1953) stammen u.a. auch die Pläne für das Stapfer-Schulhaus (1909/11) und das Vindonissa-Museum (1910/12) in Brugg sowie für das Krematorium in Aarau (1912). [2] Schweizerische Bauzeitung 78 (1922), S.110. |
Literatur: | - Edith Hunziker, Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Band IX, Der Bezirk Rheinfelden, S. 311. - Neue Aufnahme-Gebäude der Bahnhöfe Brugg und Augst der S.B.B., in: Schweizerische Bauzeitung, Bd. 79, Nr.9, S. 112 f. (Abb. und Pläne). - "Kaiseraugst wie's damals war", Bilder der Erinnerung, Kaiseraugst 1989, S.65, 68f. (mit Abb.). |
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Related units of description |
Related units of description: | DOK-KAU839.007 Bahnhof und Güterschuppen (=KAU919) (Dossier (Dokumentationsobjekte))
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=38118 |
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