INV-KIL906 Zürcherstrasse 8, 1800 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-KIL906
Signatur Archivplan:KIL906
Titel:Zürcherstrasse 8
Bezirk:Baden
Gemeinde:Killwangen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Dorf
Adresse:Zürcherstrasse 8
Versicherungs-Nr.:34
Parzellen-Nr.:885
Koordinate E:2668551
Koordinate N:1254110
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2668551&y=1254110

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1800
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:Als Doppelbauernhaus ausgebildeter, traufständiger Vielzweckbau aus der Zeit um 1800, dessen Wohnteil seine ursprüngliche Form als verputzter Fachwerkbau mit rhythmischer Fassadengliederung bewahrt hat. Die Nutzungskonstellation mit zentral gelegenem Hauseingang, quer zum First durchlaufendem Korridor und beidseits anschliessenden Wohnteilen ist an der strassenseitigen Schaufront gut ablesbar. Mit den Nachbarbauten Zürcherstrasse 4 (Bauinventarobjekt KIL904) und Zürcherstrasse 15/16 (KIL906) sowie dem etwas weiter entfernten Haus Zürcherstrasse 1 (KIL903) bildet das Gebäude eine kleine historische Baugruppe am nordwestlichen Ortseingang von Killwangen.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Bis ins ausgehende 18. Jh. zählte die Gemeinde Killwangen lediglich 10 Wohnhäuser, welche mit einer Ausnahme alle am Hangfuss im Oberdorf standen. Auf einer Landkarte von 1799 ist im Unterdorf als einziges Gebäude die ehemalige Kapelle St. Viktor (Bauinventarobjekt KIL903) eingezeichnet [1]. Bei einer ersten Siedlungserweiterung wurden im frühen 19. Jh. einige grossvolumige Bauernhäuser in lockerer Abfolge an die Alte Landstrasse (heutige Zürcherstrasse) gestellt.
Der Fassadengestaltung nach zu schliessen, dürfte das Doppelbauernhaus Zürcherstrasse 8 kurz nach 1800 entstanden sein.
Beschreibung:Der lang gestreckte Baukörper steht in traufständiger Ausrichtung an der Alten Landstrasse, unmittelbar östlich der vom Oberdorf her einmündenden Dorfstrasse. Das durch einen gekiesten Vorplatz vom Strassenraum abgesetzte Mittertennhaus (Wohnteil-Tenn-Futtertenn-Stall) ruht unter einem geknickten Satteldach, das teilweise noch mit alten, handgemachten Biberschwanzziegeln eingedeckt ist. Die strassenseitige Hauptfassade weist mit ihrer regelmässigen, jedoch nicht streng axialen Fenstergliederung auf eine Entstehungszeit zu Beginn des 19. Jh. hin [2].
Die Aussenwände des zweigeschossigen Wohnteils sind grösstenteils in Fachwerk aufgeführt, flächig verputzt und mit holzgerahmten Fenstern ausgestattet. Lediglich bei der tennseitigen Erdgeschosshälfte findet sich massives Mauerwerk, und die Fensteröffnungen sind hier mit gefalzten Hausteingewänden besetzt. Eine Freitreppe führt zur zentral gelegenen Haustür, welche einen quer zum First angelegten, gemeinsam genutzten Korridor mit seitlich anschliessenden Wohnungen erschliesst. Der Aussenzugang in den Keller wurde nachträglich eingewandet und abgedeckt. Hausinneres nicht gesehen.
Mit der Stallmauer aus polychromen Backsteinen, dem rautenförmig aufgedoppelten Tenntor und der vertikalen Bretterschalung am Heuraum zeigt der Scheunentrakt Gestaltungsmerkmale aus der Zeit nach 1900. Die hölzerne Stirnfront ist mit zwei Klebdächern als Witterungsschutz besetzt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Karte von General Masséna 1799, abgebildet in: Schädler 1976, S. 18. Zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte von Killwangen vgl. Schädler 1984, S. 10; Hoegger 1995, S. 54.
[2] Siehe dazu das wesentlich jüngere, 1843 datierte Doppelwohnhaus Zürcherstrasse 4 (Bauinventarobjekt KIL904), das mit seiner streng axialsymmetrischen Befensterung den Einfluss des spätklassizistisch-biedermeierliche Bauens deutlicher manifestiert.
Literatur:- Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. VII: Der Bezirk Baden II, Basel 1995.
- Hans Schädler, Killwangen, Killwangen 1976.
- Hans Schädler, 750 Jahre Killwangen 1234-1984, Killwangen 1984.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=38190
 

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