INV-LEU907 Speicher Unterm Hag, 1670 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context

Kanton Aargau (Archiv)
- Denkmalpflege (Institution)
  - Wissenschaftliche Denkmalpflege (Abteilung)
    - INV-900 Bauinventar, 2010- (Bestand)
      - INV-L L (Teilserie Bestand (Alphabet))
        
        INV-LEU Leutwil (Teilserie Bestand (Gemeinde))
        
        INV-LEU906 Zopfhaus (neu LEU003), 1803 (Dossier (Platzhalter))
        INV-LEU907 Speicher Unterm Hag, 1670 (Dossier (Bauinventar))
        INV-LEU908 Speicher Feld, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Ansichtsbild:


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Identifikation
Signatur:	INV-LEU907
Signatur Archivplan:	LEU907
Titel:	Speicher Unterm Hag
Bezirk:	Kulm
Gemeinde:	Leutwil
Ortsteil / Weiler / Flurname:	Unterm Hag
Adresse:	Birrwilerstrasse 15
Versicherungs-Nr.:	152
Parzellen-Nr.:	575
Koordinate E:	2655929
Koordinate N:	1239831
Situationsplan (AGIS):	http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2655929&y=1239831

Chronologie
Entstehungszeitraum:	1670
Grundlage Datierung:	Inschrift (Speichereingang)

Typologie
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):	Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):	Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):	Speicher

Dokumentation
Inschriften:	1670 MD (Speichereingang)
Würdigung:	Kornspeicher von 1670, welcher 1922 vom luzernischen Beromünster an den heutigen Standort versetzt wurde. Der zweigeschossige Bohlenständerbau bewahrt wesentliche Teile originalen Wandkonstruktion, während das Dach wohl anlässlich der Versetzung erneuert wurde. Wichtiger Zeuge des Getreideanbaus im schweizerischen Mittelland.
Bau- und Nutzungsgeschichte:	Gemäss Überlieferung wurde der 1670 datierte ehemalige Getreidespeicher 1922 vom luzernischen Beromünster nach Leutwil versetzt [1]. Initiant war der Kaufmann Fritz Merz, welcher sich südöstlich des alten Dorfkerns an der Birrwilerstrasse ein stattliches, villenartiges Wohnhaus samt Garage hatte bauen lassen. Bis heute wird der Kleinbau als Stall und Abstellraum genutzt. Die schlichten, stark der Witterung ausgesetzten Laubenbrüstungen haben kürzlich eine Erneuerung erfahren.
Beschreibung:	Der ehemalige Getreidespeicher erhebt sich als zweigeschossiger Ständerbau unter mittelsteilem Satteldach mit Gehrschilden. Der Eingangsbereich an der vorderen, zum Wohnhaus gerichteten Stirnfront wie auch die rückwärtige Obergeschosslaube, die über einen seitlichen Treppenaufgang zu erreichen ist, sind durch Vordächer geschützt. Die Wandkonstruktion, bestehend aus Schwellenkranz (bei der Versetzung erneuert), Eckständern und Ausfachungen aus liegenden Bohlen, ist gänzlich aus Nadelholz gefertigt. Am Obergeschoss verstärken verblattete Kopfhölzer den Verband. Über dem in Gehrung gefügten, profilierten Eichengewände der unteren Speichertür sind die Jahreszahl 1670 und die Initialen"M D" eingekerbt. Zum ursprünglichen Bestand gehören die schmalen horizontalen Lüftungsschlitze an den Stirnwänden, während die grösseren, mit Butzenscheiben verglasten Rechtecköffnungen wohl nachträglich ausgeschnitten wurden. Von der ursprünglichen Einrichtung des Kornspeichers ist nichts mehr vorhanden. Im unteren Speicherraum fehlt, abgesehen von der Eingangsrampe, gar der Bretterboden. Im gemauerten Sockelbereich wird seit der Versetzung des Speichers auch Holz aufbewahrt (gemäss Kurzinventar 1991).
Erwähnung in anderen Inventaren:	- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:	[1] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0248-0251: Brandkataster Leutwil 1850-1938. Neueintrag von 1922: Holzspeicher und Schopfanbau. – Vgl. auch Bosch 1937, S. 33.
Literatur:	- Reinhold Bosch. Heimatführer, die historischen und naturgeschichtlichen Denkmäler des Seetales und Umgebung, 1937.
Quellen:	- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0248-0251: Brandkataster Leutwil 1850-1938. - Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar Leutwil, V-8/4.