INV-LEU908 Speicher Feld, 18. Jh. (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-LEU908
Signatur Archivplan:LEU908
Titel:Speicher Feld
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Leutwil
Ortsteil / Weiler / Flurname:Feld
Adresse:bei Feldstrasse 10
Versicherungs-Nr.:141
Parzellen-Nr.:579
Koordinate E:2656150
Koordinate N:1240046
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2656150&y=1240046

Chronologie

Entstehungszeitraum:18th cent.
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Speicher

Dokumentation

Würdigung:Vermutlich aus dem 18. Jahrhundert stammender Kornspeicher, welcher 1906 von Kulm an den heutigen Standort in Leutwil versetzt wurde. Der in solider Zimmermannsarbeit ausgeführte zweigeschossige Bohlenständerbau zeigt als Charakteristikum eine vierseitig umlaufende Obergeschosslaube. Es handelt sich um ein typengleiches Gebäude wie der denkmalgeschützte Speicher auf dem Rütihof in Gränichen (Kantonales Denkmalschutzobjekt GRA008).
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss Überlieferung wurde der Speicher 1906 von der benachbarten Gemeinde Kulm hierher versetzt [1]. Der Wiederaufbau erfolgte zum Teil mit wiederverwendeten Hölzern.
Das alte Bauernhaus im Feld, welches auf der Michaeliskarte von 1840 verzeichnet ist, hat vor einigen Jahren einem Neubau mit freistehender Stallscheune Platz gemacht.
Beschreibung:Der Kornspeicher blickt, von der modernen Hofanlage abgewandt, nach Nordosten gegen das Seetal. Es handelt sich um einen geschossweise abgebundenen Bohlenständerbau mit allseitig umlaufendem Laubengang im Obergeschoss. Das mit Biberschwanzziegeln gedeckte Satteldach verfügt giebelseitig über ausgeprägte Fusswalme, welche die Laube vor der Witterung schützen. Die Konstruktion ruht auf einem Schwellenkranz aus kräftigen Eichenbalken. Die Eck- und Wandständer bestehen teilweise aus Eichenholz, während die restlichen ebenso wie die liegend eingenuteten Bohlen der Wandfüllung aus Nadelholz gefertigt sind. Zur Aussteifung des Ständergefüges in den Ecken der Gefache dienen verblattete Kopfhölzer.
An der Eingangsfront findet sich eine hölzerne Plattform, von der eine Tür in den unteren Speicherraum führt. Seitwärts gelangt man über eine Wangentreppe zum Laubengang, welcher den oberen Speicherraum erschliesst. Die Laubenkonstruktion sitzt auf den vorkragenden, von Bügen gestützten Geschossrähmen auf. Die Laubenbrüstung ist leicht profiliert und die Bretterverschalung am unteren Abschluss mit einer gängigen Kerbschnittverzierung versehen. Die Laubenpfosten besitzen einfache Zierkehlen, die Kopfhölzer und Büge sowie der Türpfosten sind leicht abgefast. Beide Speichereingänge verfügen über schlichte Brettertüren mit Einschubleisten.
Das Dachgerüst besteht aus zwei in die Giebel integrierten Mittelständern, welche die Firstpfette tragen und mit Bügen verstrebt sind. Die Rafenpaare werden ohne Knick über die Lauben hinweggeführt, was auf eine ehemalige Eindeckung mit Stroh hindeutet.
In seiner Gesamterscheinung und in den Detailformen bestehen grosse Ähnlichkeiten mit einem aus dem Eizopf in Gränichen stammenden und 1982 auf den Rütihof versetzten Speicher mit Weichbedachung (Kantonales Denkmalschutzobjekt GRA008) [2].
Anmerkungen:[1] Vgl. Bosch 1937, S. 33.
[2] Vgl. Räber 2002; S. 44 (Abb. 24a-d).
Literatur:- Reinhold Bosch. Heimatführer, die historischen und naturgeschichtlichen Denkmäler des Seetales und Umgebung, 1937.
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2: Fricktal und Berner Aargau, Baden 2002.
Quellen:- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar Leutwil, V-8/5.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=39624
 

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