Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1888 - 1889 |
Grundlage Datierung: | Literatur |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Öffentliche Bauten und Anlagen |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Schulhaus |
Epoche / Baustil (Stufe 3): | Historismus |
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Dokumentation |
Autorschaft: | Hans Baumann, Baumeister, Villigen |
Inschriften: | „18 Schulhaus 89“ (Portal) |
Würdigung: | Ländliches Grossschulhaus des Spätklassizismus, das 1889 von Baumeister Hans Baumann aus Villigen erbaut wurde. Der kompakte dreigeschossige Mauerbau, der in zeittypischer Weise streng axialsymmetrisch gegliedert und an seiner Vorderfront mit einem übergiebelten Mittelrisalit ausgezeichnet ist, hat sein äusseres Erscheinungsbild weitgehend intakt bewahrt. Als Gegenüber zur prominent gelegenen Pfarrkirche, einem wichtigen Werk des Badener Architekten Caspar Joseph Jeuch (Kantonales Denkmalschutzobjekt LGG001), bildet das Schulhaus ein weithin sichtbares und prägendes Element des Kirch- und Kommendehügels von Leuggern. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Weil das alte Schulhauses am Hangfuss des Kirchhügels (Bauinventarobjekt LGG902) völlig überfüllt war, wurde ein Schulhausneubau seit 1875 von den kantonalen Erziehungsbehörden mehrfach angemahnt [1]. Wie in anderen Gemeinden zögerte sich das Vorhaben aber lange hinaus, hier vor allem, weil die Ortschaften Hettenschwil und Gippingen sich nicht an den Kosten eines Neubaus in in Leuggern beteiligen wollten. Ein ausserordentlicher Staatsbeitrag brachte 1887 die Planung in Gang, und 1888/89 realisierte der im Kirchspiel viel beschäftigte Baumeister Hans Baumann aus Villigen den bestehenden Neubau, der in die ehemaligen Gärten der Wirtschaft „zur Sonne“ (Vers.-Nr. 80, heute durch Neubau ersetzt) zu liegen kam. 1947/48 wurde ein Anbau für die zuvor im gleichen Gebäude untergebrachte Bezirksschule realisiert [2]. Bis zum Umzug in einen Neubau in den 1990er Jahren nutzte auch die Gemeindeverwaltung das Schulhaus. 2016 erfolgte eine Innenrenovation. |
Beschreibung: | Das Schulhaus erhebt sich in prominenter und weithin sichtbarer Lage auf dem Kirch- und Kommendehügel, wo es das kleinere Gegenüber der 1851-53 vom bekannten Badener Architekten Caspar Joseph Jeuch erbauten Pfarrkirche (Kantonales Denkmalschutzobjekt LGG001) mit ihrer hochaufragenden Turmfront bildet. Es handelt sich um ein ländliches Grossschulhaus des Spätklassizismus, das in streng axialsymmetrischer Gliederung als kompakter dreigeschossiger Mauerbau mit flach geneigtem Walmdach in Erscheinung tritt. Die nach Osten zur Kirche gewandte siebenachsige Vorderfront ist mit einem dreiachsigen, nur leicht vortretenden Mittelrisalit versehen, der von einem flachen Dreiecksgiebel abgeschlossen wird. Die beiden Schmalseiten sind jeweils vierachsig gegliedert und wie die Vorderfront mit grossen Rechteckfenstern besetzt, die von Steingewänden mit Blockbänken eingefasst werden. Am Mittelrisalit trennen zwei kräftig profilierte Gesimse die Portalzone von den mit Verdachungen betonten Fenstern des ersten Obergeschosses und fassen die von Konsolen gerahmten Brüstungsfelder. Das mittlere trägt die Bauinschrift „18 Schulhaus 89“. Das Eingangsportal, das durch seine ebenerdige Anordnung ungewöhnlich hoch proportioniert ist, wird von einem profilierten Rechteckgewände mit akzentuiertem Schlussstein gerahmt und von zwei schmalen Korridorlichtern flankiert. Es teilt sich in die dreiflüglige, nachträglich zurückversetzte und erneuerte Eingangstür sowie ein hohes Oberlicht. An der rückwärtigen Westfassade springt ein grossvolumiger Treppenhausrisalit. Im einspringenden Winkel zum Hauptbaukörper steht ein zweigeschossiger Pultdachanbau, bei dem es sich wohl um den im Brandkataster erwähnten, zusammen mit dem Schulhaus 1888/89 erstellten Spritzenhausanbau handelt [3]. Nördlich schliesst der 1947/48 für die Bezirksschule errichtete Erweiterungsbau an, ein langgestreckter zweigeschossiger Baukörper mit flach geneigtem Satteldach (nicht Bestandteil des Schutzumfangs). Hausinneres mehrfach umgestaltet (gemäss Kurzinventar 1999). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Geschichtliches nach Brian Scherer / Sauerländer / Steigmeier 2001, S. 127 sowie Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0723-0725, Brandkataster Gemeinde Leuggern, 1851-1938. [2] Ebd., S. 232. [3] Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0723-0725, Brandkataster Gemeinde Leuggern, 1851-1938. |
Literatur: | - Sarah Brian Scherer / Dominik Sauerländer / Andreas Steigmeier, Das Kirchspiel Leuggern. Geschichte von Böttstein, Full-Reuenthal, Leibstadt und Leuggern, Böttstein etc. 2001, S. 127, 232. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0723-0725, Brandkataster Gemeinde Leuggern, 1851-1938. - Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=39630 |
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