INV-LGG908 Stauseestrasse 26, 1850 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-LGG908
Signatur Archivplan:LGG908
Titel:Stauseestrasse 26
Bezirk:Zurzach
Gemeinde:Leuggern
Ortsteil / Weiler / Flurname:Gippingen
Adresse:Stauseestrasse 26
Versicherungs-Nr.:28
Parzellen-Nr.:248
Koordinate E:2659069
Koordinate N:1271178
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2659069&y=1271178

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1850
Grundlage Datierung:Schätzung

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau
Epoche / Baustil (Stufe 3):Biedermeier

Dokumentation

Würdigung:Kurz vor 1850 wohl für Conrad Kalt errichteter bäuerlicher Vielzweckbau, welcher dem Typus des gemauerten biedermeierlichen Juragiebelhauses entspricht. Das langgestreckte Gebäude, das einen zeittypisch nüchtern gegliederten Wohnteil besitzt und durch zwei grosse korbbogige Scheunentore auffällt, ist in seiner äusserlichen Erscheinung samt dem Ökonomieteil weitgehend intakt erhalten und gut gepflegt. Mit seiner Lage unmittelbar gegenüber der Kapelle von 1712-15 (Kantonales Denkmalschutzobjekt LGG002) nimmt es im Ortsbild von Gippingen eine zentrale Stellung ein.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Gebäude dürfte nach der Höhe seiner ursprünglichen Versicherungsnummer kurz vor 1850 erbaut worden sein, was auch mit den biedermeierlich-spätklassizistischen Bauformen übereinstimmt. Im ersten verfügbaren Brandkatastereintrag von 1850 wird es als „2stöckiges Wohnhaus mit Scheune von Mauer unter Ziegeldach“, im Eigentum des Conrad Kalt, erwähnt [1]. 1869 ging es an Conrad Kalt über, 1878 an Andreas Mühlebach, 1885 an dessen Witwe Ursula Mühlebach, 1886 an Franz Joseph Erne und 1917 an Franz Kalt. 1876 werden erstmals der wohl schon ursprünglich vorhandene gewölbte Keller sowie eine Baumpresse erwähnt. 1935 sind „Anbauten“ eingetragen, vielleicht jene an der östlichen Stirnseite.
Um 1980/90 wurde das Gebäude schonend renoviert, wobei man die beiden Tennen zu Garagen umfunktionierte.
Beschreibung:Der bäuerliche Vielzweckbau erhebt sich unmittelbar gegenüber der Seitenfassade der Gippinger Kapelle (Kantonales Denkmalschutzobjekt LGG002), die nach starken Hochwasserschäden 1712-15 neu erbaut wurde [2]. Mit seiner traufbetonten Gestaltung, dem streng axial gegliederten Wohnteil und den grossen korbbogigen Tenntoren entspricht er dem Typus des spätklassizistischen-biedermeierlichen Juragiebelhauses. Der langgestreckte Baukörper ist aus verputztem Bruchsteinmaterial aufgeführt und trägt ein durchlaufendes, geknicktes Satteldach (heute mit Falzziegeln eingedeckt). An den ostseitigen Wohnteil schliesst die nach dem Schema des Mitterstallhauses in der Nutzungsabfolge Stall-Futtertenn-Tenn gegliederte Ökonomie an. Der Wohnteil ist mit seiner traufseitigen Strassenfront nach Norden orientiert und zählt hier vier gleichmässig verteilte Fensterachsen, die mit gefalzten rechteckigen Muschelkalkgewänden besetzt sind. Der Hauseingang liegt seitwärts neben dem Ökonomieteil. Er wird von einem wulstig profilierten Gewände gerahmt und besitzt noch ein Türblatt aus der Zeit um 1900 mit hübschen gusseisernen Vergitterungen.
Die Stirnseite weist mit Ausnahme eines Giebellichts keinerlei Fensteröffnungen auf. Über die südliche Traufseite des Wohnteils zieht sich eine Laube. Hauptsächliches Gestaltungsmerkmal des ansonsten zeittypisch nüchtern gestalteten Hauses sind die beiden grossen, korbbogigen Tenntore, die gleichfalls von Muschelkalkgewänden gerahmt werden. Intakt erhalten ist auch die Stallfront mit Eingangstür und einem Rechtecklicht. Die westliche Stirnseite des Ökonomieteils ist am Giebel mit einer kleinen Lünette (Halbrundfenster) besetzt. Der Ökonomieteil erhielt später sowohl trauf- als auch stirnseitig Schopfanbauten, mehrheitlich hölzerne Konstruktionen mit Bretterverschalungen.
Hausinneres nicht gesehen.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0723-0725, Brandkataster Gemeinde Leuggern, 1851-1938.
[2] Vgl. Hermann J. Welti, Aus der Geschichte der Pfarrei Leuggern, Klingnau 1953, S. 19f.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau: CA.0001/0723-0725, Brandkataster Gemeinde Leuggern, 1851-1938.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Leuggern XI-13/33.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=39672
 

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