Ansichtsbild: |
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Identifikation |
Signatur: | INV-LUP909 |
Signatur Archivplan: | LUP909 |
Titel: | Bahnhofstrasse 9 |
Bezirk: | Brugg |
Gemeinde: | Lupfig |
Ortsteil / Weiler / Flurname: | Dorf |
Adresse: | Bahnhofstrasse 9 |
Versicherungs-Nr.: | 1 |
Parzellen-Nr.: | 29 |
Koordinate E: | 2657839 |
Koordinate N: | 1254815 |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1833 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerliches Wohnhaus |
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Dokumentation |
Würdigung: | 1833 erbautes Wohnhaus mit 1845 in Firstrichtung angebautem Ökonomieteil. Äusserlich intakt erhaltener Mauerbau klassizistischer Prägung mit symmetrisch gegliederter Hauptfassade zur Strasse hin. Charakteristische Details für die Bauzeit wie die rundbogigen Zwillingsfenster und die halbkreisförmige Lüftungsöffnung an der nordöstlichen Giebelseite sowie die Haustür mit eichenem Türblatt und bauzeitlichen Messingbeschlägen. Im Innern haben sich der bauzeitliche Grundriss und Elemente der ursprünglichen Ausstattung (Kachelofen, Wandtäfer, Gipsdecke mit einfachem Stuck) erhalten. Für das Ortsbild wichtiger Baukörper am östlichen Dorfeingang. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Das 1833 errichtete Wohnhaus kam 1844 in den Besitz von Johann Ulrich Seeberger. Er liess 1845 die Scheune an die westliche Giebelseite anbauen und fügte in raumtiefem Sicherheitsabstand ein Waschhaus mit Backofen unter Schleppdach nördlich des Wohnteils an [1]. Das Vielzweckhaus blieb während des 19. Jh. im Besitz der Familie Seeberger [2]. Für 1876 ist eine Brennerei bezeugt [3]. 1910 ging das Haus in den Besitz von Jakob Müller über, dem früheren Wirt des Restaurants Ochsen [4]. Von 1921–1957 amtete dieser als Gemeindeamman [5]. Das Haus hat sich im 20. Jh. nur wenig verändert und ist weitgehend intakt erhalten. |
Beschreibung: | Das stattliche Wohnhaus besteht aus verputztem Bruchsteinmauerwerk und verfügt über zwei Geschosse auf einem etwa hüfthoch zu Tage tretenden Kellersockel. Das ungeknickte Satteldach, als Pfettenrafendach auf liegendem Stuhl konstruiert, fasst Wohn- und Ökonomieteil unter einem First zusammen und ist über dem Scheunenteil abgeschleppt. An den beiden Giebelseiten ist je ein Klebdächlein auf Traufhöhe eingespannt und auf der nordwestlichen Traufseite ist das Dach über dem ehemaligen Waschhaus und der ehemaligen Brennerei abgeschleppt. Die westliche Giebelseite ist mit einer Mauerzunge als Witterungsschutz verbreitert. Das Wohnhaus ist symmetrisch gestaltet: die nach Süden orientierte Hauptfassade zählt fünf Fensterachsen, die Giebelseite deren zwei und die Rückfront drei. Der Hauseingang wirkt repräsentativ mit fünfstufiger Freitreppe; klassizistischem Türgewände mit profilierter Gesimsbekrönung und zweiflügliger Eichenholztür mit Oblicht und Messingbeschlägen aus der Bauzeit und nachträglich hinzugefügtem Klopfer. Die Giebelseite weist im Dachbereich zeittypische gekoppelte Rundbogenfensterchen und eine Lünette auf. Die Freitreppen an den Traufseiten, die Tür- und Fenstergewände (mit Ladenfalz und kantig vorstehendem Sims) sind aus Muschelkalkstein gefertigt. Das Haus wird durch den mittigen, durchgehenden Gang erschlossen, der mit mächtigen Muschelkalkplatten belegt ist. Westlich des Gangs sind zwei Zimmer und östlich davon die Stube mit dahinterliegender Küche angeordnet. In der Stube hat sich eine Sitzkunst aus hellblauen und weissen Kacheln erhalten, die von der Küche aus beheizt wird. Die beiden westlichen Zimmer teilen sich einen vom Gang aus beheizbaren, weiss gekachelten Kastenofen im klassizistischen Stil. In der nördlichen Mauer der Küche ist ein Schüttstein aus Muschelkalk eingelassen. Von der Küche führt eine Treppe ins Obergeschoss, dessen Zimmer mit Gipsdecken und biedermeierlichen Wandtäfern ausgestattet sind. Die Decken sind mit schlichten Stuckrahmen und Mittelmotiv gegliedert Unter der hölzern eingewandeten Obergeschoss-Laube an der Nordseite des Hauses führt ein grosszügig bemessener Treppenabgang zu zwei quer zur Firstrichtung orientierten Gewölbekellern, in die man durch ein breites Rechteckportal gelangt [6]. (Hausinneres nicht gesehen). |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] StAAG: Brandkataster Lupfig 1829–1845. [2] StAAG: Brandkataster Lupfig 1850–1875. [3] StAAG: Brandkataster Lupfig 1876–1898. [4] StAAG: Brandkataster Lupfig 1899–1938. [5] Freundliche Mitteilung von Zuzana Haefeli-Sonin (1997). [6] Beschrieb Inneres gemäss Kurzinventar 1997. |
Literatur: | - Zuzana Haefeli-Sonin, Lupfig im Umbruch – Schritt für Schritt in die Zukunft, Lupfig 2001 (Abbildung S. 138). |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0150 - 0152, 1850–1938 (Alte Vers.-Nrn.: 1850: 16/17; 1876: 18), Brandkataster Gemeinde Lupfig. - Staatsarchiv Aargau (StAAG): AG 7.500, 1829–1845 (Vers. Nr. 87), Brandkataster Gemeinde Lupfig. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=40290 |
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