INV-MDE904 Waldweg 4, 1840 (ca.) (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MDE904
Signatur Archivplan:MDE904
Titel:Waldweg 4
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Magden
Ortsteil / Weiler / Flurname:Unterdorf
Adresse:Waldweg 4
Versicherungs-Nr.:26
Parzellen-Nr.:661
Koordinate E:2627839
Koordinate N:1264377
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2627839&y=1264377

Chronologie

Entstehungszeitraum:approx. 1840
Grundlage Datierung:Bildquelle; Brandkataster

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Gewerbe-, Industrie- und Dienstleistungsbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus mit Gewerbelokal

Dokumentation

Würdigung:Im Unterdorf unmittelbar am Magdenerbach stehender Wohn- und Gewerbebau aus der Zeit um 1840, der eine wechselvolle Nutzung als Tabakfabrik, Nagelschmiede, Schreinerwerkstatt und Wagnerei erlebt hat. Der schlanke, hoch aufragende Mauerbau hat sein biedermeierliches Erscheinungsbild mit der streng axialen Fensteranordnung vollumfänglich bewahrt. Wichtiger Zeuge der gewerblichen Vergangenheit in der Gemeinde.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das Wohn- und Gewerbehaus dürfte in der Zeit um 1840 entstanden sein. Auf der Michaeliskarte von 1837/43 ist das Gebäude bereits eingezeichnet und mit einem Wasserradsymbol als Zeichen für eine gewerbliche Nutzung mit Wasserkonzession versehen. Im Brandkataster erscheint 1842 ein Neueintrag als "dreistöckiges Wohnhaus mit Tabakfabrik", in den Händen von Heinrich Hermann Fischer, Tabakfabrikant, aufgeführt [1]. 1857 erfolgt unter der neuen Eigentümerschaft Brunco & Cie. die Umnutzung in eine Nagelfabrik, welcher wohl als lokaler Zulieferbetrieb für Schuhmacher, Schreiner, Zimmerleute und Küfer gedient hat. Zahlreiche Besitzerwechsel deuten auf ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld hin. So fand 1862 und wiederum 1876 eine Versteigerung der "Blechnagelfabrik mit 3 Maschinen zum anfertigen aller Sorten Blechnägel, einer Blechschere, einer Drehbank für Eisen und dem nöthigen Werkgeschirr" durch den Gemeinderat statt [2].
In der Folge wurde durch den neuen Eigentümer Jakob Gisi (1881) und seinen Nachfolger Kaspar Obrist (1897) in den Räumlichkeiten eine mechanische Schreiner- bzw. Wagnerwerkstatt eingerichtet. Ein Verificationsverbal der Wasserrechte von 1898 gibt Aufschluss über die damalige Nutzung des Betriebes: "Das Wasserwerk No. 675 liegt im unteren Teil des Dorfes Magden auf dem linken Ufer des Magdenerbachs. Das Wasser desselben wird mittelst eines Schwellwerks gestaut und gleich daneben auf das Kopfrad geleitet. Gleich nach dem Rad fliesst es wieder in den Magdenerbach zurück. Durch eine niedrige Bretterwand ist eine Art Unterwassercanal gebildet. Das eiserne Kopfrad hat einen Durchmesser von 6 m und eine Schaufelbreite von 0.80 m. Durch dasselbe werden abwechselnd betrieben: 2 Drehbänke, 1 Bandsäge, 2 Fräsen, 1 Kehlmaschine und 1 Schleifstein." [3]
Beschreibung:Das hart an den Magdenerbach gestellte Gebäude ist ein schmaler, dreigeschossiger Mauerbau unter geradem, nur knapp vorspringendem Teilwalmdach. Die nach Süden gerichtete Eingangsfront zeigt vier, die bachseitige Trauffassade drei Fensterachsen, während die beiden Stirnseiten zweiachsig ausgebildet sind. Bis auf die Westseite sind die schlichten rechteckigen Fenstergewände mit einem Ladenfalz versehen. Südseitig führt ein ebenerdiger Eingang ins Erdgeschoss mit den ehemaligen Werkräumen. Die mechanische Kraftübertragung erfolgte über ein Wasserrad, das bachseitig in einem Bretterverschlag untergebracht war. Die beiden Obergeschosse dienten wohl vornehmlich zu Wohnzwecken. Hausinneres nicht gesehen.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler); Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
[2] Vgl. Magden 2004, S. 200.
[3] Staatsarchiv Aargau, DB.W01/0024/08: Verificationsverbal vom 14. Okt. 1898.
Literatur:- Magden (Ortsgeschichte), Magden 2004, S. 200 (Abb.).
Quellen:- Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler).
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
- Staatsarchiv Aargau, DB.W01/0024/08: Verificationsverbal vom 14. Okt. 1898.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=40680
 

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