INV-MDE905 Hauptstrasse 37, 1694 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
1/2

Identifikation

Signatur:INV-MDE905
Signatur Archivplan:MDE905
Titel:Hauptstrasse 37
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Magden
Ortsteil / Weiler / Flurname:Unterdorf
Adresse:Hauptstrasse 37
Versicherungs-Nr.:46
Parzellen-Nr.:666
Koordinate E:2628067
Koordinate N:1264218
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2628067&y=1264218

Chronologie

Entstehungszeitraum:1694
Grundlage Datierung:Inschrift (Eingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:"M 1694 R" (Kellerportal)
Würdigung:Aus einem Kernbau von 1694 hervorgegangenes Bauernhaus mit vielschichtiger Baugeschichte. Als besonderes Merkmal ist die gestelzte Bauweise mit dem über dem Stall angeordneten eingeschossigen Wohnteil zu bezeichnen. Der traufständig an die Hauptstrasse gestellte gemauerte Baukörper ist prägender Bestandteil der historischen Zeilenbebauung im Magdener Unterdorf.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Der in mehreren Bauphasen entstandene Vielzweckbau birgt im mittleren Gebäudetrakt einen älteren Kern, welcher am gefasten Rundbogenportal des Kellereingangs die Jahrzahl 1694 nebst den bislang nicht identifizierten Initialen "MR" zeigt. In diesem ältesten Hausteil ist noch die originale rauchgeschwärzte Dachkonstruktion erhalten.
Der erste Brandkatastereintrag von 1828 weist das Gebäude als "Wohnhaus mit Scheune und Stall, von Stein mit Ziegeldach", in den Händen von Johann Spielmann, aus (alte Vers.-Nr. 37A). Zum Gebäude gehörte damals schon ein angebauter "Wagenschopf mit Futterbühne", im Besitz von Anton Reiniger (Vers.-Nr. 37B). 1835 ist im Brandkataster ein Wertzuwachs durch "Verbesserung" verzeichnet, was auf eine grössere Bautätigkeit schliessen lässt. Womöglich wurde zu dieser Zeit die südwestliche Erweiterung mit Pferdestall und darüber gelegenen Zimmern realisiert. Jedenfalls zeigt dieser äussere Gebäudetrakt in der Fassadengestaltung charakteristische Merkmale des biedermeierlichen Bauens. Als weiterer Eintrag wird 1897 ein "neuer Stall" vermerkt [1].
1882 ging die Liegenschaft von der Familie Spielmann an Sebastian Lützelschwab über, dessen Nachkommen heute noch im Besitz des Hauses sind.
Beschreibung:Der Kernbau von 1694 gliedert sich in einen massiv aufgeführten Hausteil mit Keller und Stall im Erdgeschoss und Wohnräumen im Obergeschoss, gefolgt von einem Tenn und einem vermutlich erst später angefügten Remisentrakt [2]. Die südöstliche Hauserweiterung mit ehemaligem Rossstall und darüber liegenden Zimmern ist in der Ausgestaltung des Mauerwerks und der Firsthöhe an den Kernbau angepasst, zeigt aber mit den grösseren, axial gesetzten Fensteröffnungen charakteristische Merkmale des 19. Jh. Der langgestreckte Baukörper ruht unter einem durchlaufenden Satteldach, das im Bereich des Kernbaus noch die ursprüngliche, rauchgeschwärzte Konstruktion mit liegenden Stuhljochen und gezapften Kopfhölzern bewahrt hat. Auch das in Fachwerk aufgeführte ehemalige Giebelfeld ist im Dachraum als Zwischenwand noch vorhanden.
An der Vorderfront des Kernbaus gelangt man durch ein aus gelblichem Sandstein gehauenes Rundbogengewände in einen Tremkeller. Am Scheitel des Rundbogens ist die Jahrzahl 1694 nebst den Initialen "MR" eingekerbt. Neben dem Kellereingang befindet sich der Stall mit schlichter, holzgefasster Türöffnung, und auf der anderen Seite schliesst der etwas grössere Eingang in den Rossstall an. Das Tennportal hat die originale Rahmung aus Eichenholz, mit Jochbalken und gerundeten Kopfhölzern, bewahrt (Torflügel erneuert).
Der Eingang zur Wohnung im Obergeschoss befindet sich auf der Hausrückseite. Von hier gelangt man in einen Stichgang, welcher die rückwärtige Küche und die strassenseitige Stube erschliesst. Im Bereich des Kernbaus ist ein weiteres, von der Stube her zugängliches Zimmer über dem Stall angeordnet. Zwei zusätzliche Zimmer nehmen den südöstlichen Anbau über dem Rossstall ein. An historischer Ausstattung finden sich in der Stube ein grüner Kachelofen mit hellem Fries sowie ein schlichtes Buffet mit vergittertem Schranktürchen. Der Stall hat eine alte Futterkrippe mit Holzgitter bewahrt.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler); Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
[2] Die vornehmlich in kleinbäuerlichen Verhältnissen verbreitete "gestelzte Bauweise" mit unter den Wohnteil angeordneten Wirtschaftsräumen ist in Magden noch verschiedentlich, zumeist jedoch in stärker veränderten Verhältnissen anzutreffen (Hauptstrasse 39, 41, 41B, 43, 53).
Quellen:- Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler).
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Magden IX-3/7.
 

Related units of description

Related units of description:DOK-MDE839.007 Hauptstrasse 35-37 (=MDE905) (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=40686
 

Social Media

Share
 
Home|Login|de en fr it
Online queries in archival fonds