INV-MDE907 Maiengässli 1, 1543 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MDE907
Signatur Archivplan:MDE907
Titel:Maiengässli 1
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Magden
Ortsteil / Weiler / Flurname:Mitteldorf
Adresse:Maiengässli 1
Versicherungs-Nr.:74, 73 (Scheune)
Parzellen-Nr.:3921, 690 (Scheune)
Koordinate E:2628255
Koordinate N:1264051
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2628255&y=1264051

Chronologie

Entstehungszeitraum:1543
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Profane Wohnbauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Wohnhaus

Dokumentation

Inschriften:"1543" (Haustürsturz)
Würdigung:Nordöstlicher Teil einer symmetrisch angelegten Baugruppe mit innen liegenden spätgotischen Wohnhäusern und Scheunenanbauten unter niedrigerem First . Mit einer Datierung von 1543 am rundbogigen Eingangsportal dürfte es sich beim Haus Maiengässli 1 um den ältesten Profanbau in der Gemeinde Magden handeln. Der schmale gemauerte Wohnteil bewahrt ein sorgfältig behauenes Türgericht aus der Bauzeit, während die Fenstereinfassungen im 19.Jh. erneuert wurden. Als Besonderheit hat sich im Keller ein Sodbrunnen erhalten. Das südwestlich anschliessende Wohnhaus Maiengässli 3 ist wesentlich stärker verändert, zeigt an der Fassade aber ein aufgemaltes Madonnenbild von 1718 (Kantonales Denkmalschutzobjekt MDE005).
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Jahrzahl 1543 am Scheitel des rundbogigen Eingangsportals bezeugt das für ländliche Profanbauten sehr hohe Alter des Gebäudes. Nebst dem original erhaltenen Türgewände verweist die schlank aufragende Gesamtform des Wohnteils mit steilem Dach und unregelmässiger Fensteranordnung auf die spätgotische Bautradition. Der bestehende Scheunenanbau dürfte aus der Zeit um 1800 stammen, wobei die Torflügel und die hölzerne Ausfachung der Heubühnenwand im späteren 20. Jh. erneuert worden sind (vgl. älterer Zustand auf Foto von 1956).
Als Eigentümer der Liegenschaft erscheinen im ersten Brandkataster von 1828 Adam und Sebastian Roniger. 1873 gelangte das Haus an die Familie Lützelschwab, in deren Händen es bis ins 20. Jh. verblieb [1]. 1978 wurde von den heutigen Besitzern eine umfassende Renovation mit Modernisierung im Hausinnern und Ausbau des Dachgeschosses vorgenommen (Inschrift am Kellerportal).
Beschreibung:Das Wohnhaus mit talseitig angebauter Scheune liegt etwas zurück versetzt von der Hauptstrasse in der Biegung des Magdenerbachs. Nach Westen schliesst ein gleichartiges, baulich jedoch stärker verändertes Wohnhaus (Maiengässli 3) an, dessen Schaufassade mit einem Madonnenfresko aus dem Jahr 1718 geschmückt ist (Kantonales Denkmalschutzobjekt MDE005).
Das aus Bruchsteinmauerwerk aufgeführte Wohnhaus (Vers.-Nr. 74) gibt sich durch seine Gesamtform, insbesondere auch das steile, geknickte Satteldach, als spätgotischer Bau zu erkennen. Die nach Nordwesten zur Maiengasse gerichtete Eingangsfront zeigt ungleichmässig verteilte Fensteröffnungen mit im 19. Jh. erneuerten Gewänden. In seiner originalen Form erhalten ist der Hauseingang mit rundbogigem, ziergefastem Türgewände aus Muschelkalk, abgesetztem Oberlicht und kunstvoll eingemeisselter Jahrzahl 1543 am Scheitel. Das Türblatt mit hübscher rautenförmiger Aufdoppelung dürfte aus dem 18. Jh. stammen. Seitlich leicht versetzt führt unter dem Hauseingang ein zweites, breiteres Rundbogenportal ebenerdig in den Kellerraum. Hausinneres modernisiert, Dachgeschoss seit 1978 zu Wohnzwecken ausgebaut.
Die nordöstlich unter etwas tieferem First angefügte Scheune (Vers.-Nr.73) zeigt ein steiles, gebrochenes Satteldach (Sparrenkonstruktion mit liegendem Stuhl). Der Ökonomietrakt gliedert sich in Tenn, Stall und Remise. Die Giebelfassade ist bis auf Höhe der Wandpfetten aus verschieden grossen Hau- und Bruchsteinen sorgfältig gefügt und steinsichtig ver¬putzt, das Giebelfeld weist eine einfache Bretterverschalung auf. Rückwärtig schliessen verschiedene Schopfanbauten unter Schleppdach an. Das Tenntor hat die originale hölzerne Einfassung mit leicht geschweiftem Jochbalken bewahrt, die Torflügel wie auch die Bretterverschalung der Heubühne sind erneuert worden.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler); Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
Literatur:- Edith Hunziker/Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011, S. 328-329.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 170.
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, S. 160 (Abb. 298).
Quellen:- Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler).
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Magden IX-3/3.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau, Fotoarchiv.
 

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URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=40698
 

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