INV-MDE921 Schlossgasse 10, 1683 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MDE921
Signatur Archivplan:MDE921
Titel:Schlossgasse 10
Bezirk:Rheinfelden
Gemeinde:Magden
Ortsteil / Weiler / Flurname:Oberdorf, Schloss
Adresse:Schlossgass 10
Versicherungs-Nr.:218
Parzellen-Nr.:761
Koordinate E:2628186
Koordinate N:1263783
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2628186&y=1263783

Chronologie

Entstehungszeitraum:1683
Grundlage Datierung:Inschrift (Kellereingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerliches Wohnhaus

Dokumentation

Inschriften:"1683" (Kellerportal)
Würdigung:Am Kellerportal mit 1683 datiertes, stockwerkweise aufgeteiltes Bauernhaus, in dem früher angeblich der Weinzehnten des Klosters Olsberg eingelagert wurde. Der kompakte Mauerbau weist auf der Südseite als Besonderheit eine fassadenhohe hölzerne Laubenfront auf, die in das steilgieblige Satteldach mit rauchgeschwärzter Konstruktion integriert ist. Zur Liegenschaft gehört eine etwas jüngere Stallscheune auf der gegenüber liegenden Strassenseite.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Das bergseitig der Schlossgasse stehende Wohnhaus ist am Kellereingang ins Jahr 1683 datiert. Nach Auskunft der Bewohner soll hier einst der Weinzehnten des Klosters Olsberg gelagert worden sein; die betriebseigene Weintrotte ist 1830 abgebrochen worden [1]. Das Haus war schon früh stockwerkweise aufgeteilt, sind doch im ersten Brandkataster von 1828 mit der Witwe des Anton Kümmerli und Oberst Schneider bereits zwei Eigentümer aufgeführt. 1850 besass Josef Schneider den unteren Stock samt der halben Laube, einem halben Estrich und dem Gewölbekeller, während die Familie Bürgi den oberen Stock, die halbe Laube, den halben Estrich und einen Tremkeller zu Eigen hatte [2].
Beschreibung:Das über einem hohen Gebäudesockel zweigeschossig aufragende Wohn¬haus ist ein aus verputztem Bruchsteinmauerwerk errichteter kubischer Baukörper, geborgen unter einem steilen, geknickten Satteldach. Auf der südlichen Stirnseite schliesst eine fassadenhohe hölzerne Laubenfront an, welche Holzschöpfe und den Hauptaufgang ins Obergeschoss enthält. Es handelt sich um eine Ständerkonstruktion mit locker gefügter, auf gute Durchlüftung angelegter Bretterverschalung. Die Trauffassaden des gemauerten Kernbaus sind mit drei bzw. zwei Fensterachsen regelmässig gegliedert. Die gefalzten bauzeitlichen Rechteckgewände sind aus Sandstein gefertigt und zeigen kräftig profilierte Gesimse. An die nördliche Stirnfassade schliesst ein Pultdachanbau aus dem Jahr 1929, mit WC und zweitem Treppenaufgang, an.
Die stockwerkweise aufgeteilten Wohnungen zeigen einen identischen Grundriss. Der stirnseitige Zugang öffnet sich auf einen Stichgang. Im ostseitigen Vorderhaus befinden sich Stube und Nebenstube, im westlichen Hinterhaus die Küche und eine Schlafkammer. Der Gewölbekeller ist durch ein breites, gefastes Rundbogenportal zugänglich, dessen Scheitel die Jahreszahl 1683, das vermutliche Baudatum, trägt. Der Dachraum ist durch eine quer zum First verlaufende Bohlenwand in zwei Kompartimente unterteilt. Das aus der Bauzeit des Hauses stammende, rauchgeschwärzte Dachgebälk ist intakt erhalten. Es handelt sich um eine Sparrenkonstruktion mit liegenden Stuhljochen und gezapften Kopfhölzern.
Eine zum Haus gehörige freistehende Doppelscheune (Vers.-Nr. 216) befindet sich auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Das in Mischbauweise aus Stein und Holz errichtete Gebäude umfasst ein Tenn sowie zwei durch einen Futtergang getrennte Ställe.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), regionale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Mündlicher Hinweis der Bewohner (Bauernhausforschung 1997); Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler).
[2] Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
Literatur:- Edith Hunziker/Peter Hoegger, Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 9, Bern 2011, S. 330.
- Kunstführer durch die Schweiz, Bd. 1, Bern 2005, S. 170.
- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Bd. 2, Baden 2002, S. 111 (Abb. 152), S. 112 (Abb. 161).
Quellen:- Gemeindearchiv Magden, Brandlagerbuch Magden 1828 (ausgewertet durch Werner Rothweiler).
- Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0550-0553: Brandkataster Gemeinde Magden 1850-1936.
- Kantonale Denkmalpflege Aargau: Bauernhausforschung Aargau, Kurzinventar, Magden IX-3/2.
 

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Related units of description:DOK-MDE839.006 Schlossgasse 10 (=MDE921) (Dossier (Dokumentationsobjekte))
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=40782
 

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