INV-MEN914 Speicher bei Badstrasse 3, 1719 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MEN914
Signatur Archivplan:MEN914
Titel:Speicher bei Badstrasse 3
Bezirk:Kulm
Gemeinde:Menziken
Adresse:bei Badstrasse 3
Versicherungs-Nr.:112
Parzellen-Nr.:143
Koordinate E:2656844
Koordinate N:1232815
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2656844&y=1232815

Chronologie

Entstehungszeitraum:1719
Grundlage Datierung:Inschrift (Brüstung Laube)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Speicher

Dokumentation

Inschriften:"1719 HIG" (Brüstung Laube)
Würdigung:Der 1962 auf die Obstbaumwiese des Bauernhauses Badstrasse 3 translozierte und aus diesem Anlass fachgerecht restaurierte Kornspeicher von 1719 gehörte zuvor zum Ensemble der 1800 erbauten Mühle (Bauinventarobjekt MEN916). Der Bohlenständerbau mit ringsum geführter Laube und Gehrschilddach ist weitgehend in originaler Substanz erhalten. Er ist der letzte Vertreter seiner Gattung in Menziken und durch seine typisch ausladende Form wie auch aufgrund der sorgfältigen Ausführung in den Details ein wertvoller Bauzeuge der landwirtschaftlichen Vergangenheit.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Für wen und wo der 1719 datierte Kornspeicher ursprünglich errichtet wurde, ist nicht bekannt. Sicher ist, dass er früher zum Stammhaus der Familie Wirz gehörte, das sich an Stelle des heutigen Gemeindehauses an der Hauptstrasse befand. Hans Jakob Wirz, der Sohn des Dorfvogtes, liess im Jahr 1800 auf dem Grundstück südlich davon eine Mühle (Bauinventarobjekt MEN916) errichten. Nachdem das strohgedeckte Wohnhaus 1881 abgebrannt war, wurde der Speicher 1892 der Mühle zugeordnet. Anfangs der 1950er Jahre stellte die Mühle ihren Betrieb ein, in der Folge wurde der Speicher 1962 zusammen mit einem der Wasserräder an die Badstrasse überführt und aus diesem Anlass fachgerecht restauriert [1].
Beschreibung:Der von einem Gehrschilddach geschützte zweigeschossige Ständerbau wird von einem ringsum laufenden Laubengang geprägt, über den das Dach stirnseitig als Fusswalm fortgeführt ist. Die Sparrenkonstruktion mit Aufschieblingen ruht auf einem aussergewöhnlich hohen und schmalen, stehenden Stuhl, der sorgfältig in Quer- und Längsrichtung verstrebt ist. Das konstruktive Gerüst des Kornspeichers bilden mit liegenden Bohlen ausgefachte Ständerwände, deren Wand- und Eckständer in einen Eichenschwellenkranz mit einfachen Schwellenschlössern eingezapft sind. Die Wandgefache des Obergeschosses verstärken verblattete Kopfhölzer mit Zierfasen. Abfasungen zeigen auch die Balkenköpfe. Die fast vollständig verschalten Lauben liegen auf teils beschnitzten Bügen auf und sind über einen bretterverschalten Treppenaufgang an der Eingangsseite zu erreichen. Blockstufen, Verschalung und die einfache Brettertür zum Treppenlauf sind wie die Eingänge zu beiden Speichergeschossen original erhalten. Weitgehend ursprünglich ist auch die mit einem Zierkerbschnitt versehene Brüstung, in die auf der Eingangsseite die Jahrzahl 1719 und die Initialen "HIG" eingeschnitten sind. Zu beiden Speichertüren sind die bauzeitlichen Schlösser vorhanden. Die untere ist als Brettertür mit aussen aufgedoppeltem, in Gehrung gefügtem Rahmenwerk etwas reicher ausgeführt. Die Kornbehälter sind nicht erhalten (Angaben zu Konstruktion und Ausstattung gemäss Kurzinventar 1992/95).
Anmerkungen:[1] Steiner/Bolliger/Richner 2008, S. 80, 86-87.
Literatur:- Pius Räber, Die Bauernhäuser des Kantons Aargau, Band 2: Fricktal und Berner Aargau, Basel 2002, S. 394.
- Peter Steiner/Rolf Bolliger/Raoul Richner, Die Mühlen im Wynental und seiner Umgebung, Jahresschrift 2007/08 der Historischen Vereinigung Wynental, Menziken 2008, S. 75-87.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=41334
 

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