Ansichtsbild: |
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Chronologie |
Entstehungszeitraum: | 1876 |
Grundlage Datierung: | Brandkataster |
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Typologie |
Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.): | Einzelobjekt |
Nutzung (Stufe 1): | Landwirtschaftliche Bauten |
Nutzungstyp (Stufe 2): | Bäuerlicher Vielzweckbau |
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Dokumentation |
Würdigung: | 1876 errichteter bäuerlicher Vielzweckbau mit weitgehend intakter äusserer Erscheinung. Das regional- und zeittypische Gebäude umfasst unter einem teils mit Biberschwanzziegeln gedeckten Satteldach einen zweigeschossigen Wohnteil aus verputztem Bruchsteinmauerwerk und einen Ökonomietrakt mit mittigem Tenn und aussenliegendem Stall. Die Fenstergewände bestehen mehrheitlich aus Naturstein und sind sorgfältig zugehauen. Das Innere bewahrt einen Gewölbekeller, die bauzeitliche Dachkonstruktion über dem Ökonomietrakt sowie einen Kachelofen. Aufgrund seiner prominenten Lage am südöstlichen Dorfeingang und der gepflegten Umgebungsgestaltung mit Bäumen und Bauerngarten kommt dem Gebäude ein hoher Situationswert zu. |
Bau- und Nutzungsgeschichte: | Gemäss Brandkataster wurde der bäuerliche Vielzweckbau 1876 für Jakob Fehlmann erbaut. Im ersten Brandkatastereintrag wird das Gebäude als «Wohnhaus mit Scheune und Schopf von Stein mit gewölbtem Keller und Ziegeldach» beschrieben. Da das Gebäude eine Zeit lang unbewohnt geblieben war, wies es in den 1970er-Jahren einen so starken Unterhaltsrückstand auf, dass die Bausubstanz zum Teil Schäden aufwies. 1979/80 fanden Sanierungs- und Umbaumassnahmen statt, bei denen die noch erhaltensfähige historische Bausubstanz gesichert wurde. Im Rahmen des Umbaus wurden die nicht mehr sanierungsfähigen Bruchsteinmauern der Giebelfassaden durch Ziegelsteine ersetzt. Über dem Wohnteil erfolgte eine Erneuerung der Dachkonstruktion. Im Bereich des Tenns wurde zur Erschliessung des Obergeschosses ein Treppenhaus eingebaut. Zuvor waren die oberen Zimmer lediglich von aussen über die traufseitige Holzlaube zugänglich gewesen. Im Bereich des Stalls wurde ein Heizraum untergebracht. Der Schopfanbau an der nordwestlichen Giebelseite wurde zu einer Doppelgarage umgenutzt [1]. |
Beschreibung: | Der bäuerliche Vielzweckbau befindet sich ausserhalb des Dorfkerns im Südosten der Gemeinde Mönthal. Er steht unterhalb der Hauptstrasse und ist traufständig auf die Büntenmättelistrasse ausgerichtet. Unter einem durchlaufenden, geknickten Satteldach birgt er im Südosten einen zweigeschossigen Wohnteil und im Nordwesten einen Ökonomietrakt mit mittigem Tenn und aussenliegendem Stall. Auf der Rückseite des Ökonomietraktes ist das Dach über einen Schopfanbau abgeschleppt. Ein weiterer, später hinzugefügter Schopfanbau mit einem Pultdach schliesst an die nordwestliche Giebelfassade an. Die strassenseitige Dachfläche des Satteldachs und das Pultdach über dem nordwestlichen Schopf sind mit Biberschwanzziegeln gedeckt. Während die Traufseiten noch aus den bauzeitlichen Bruchsteinmauern bestehen, mussten die Bruchsteine der giebelseitigen Mauern beim Umbau von 1979/80 teilweise durch Ziegelsteine ersetzt werden. Die südöstliche Giebelfassade und die strassenseitige Trauffassade zählen je zwei Fensterachsen; die rückwärtige Trauffassade weist deren drei auf und gibt sich damit als Stubenfront zu erkennen. Dahinter lagen ursprünglich die Stube und die kleinere Nebenstube, während Küche und Kammer die strassenseitige Haushälfte besetzten. Die gefalzten Gewände der Rechteckfenster sind grösstenteils in Muschelkalk gehauen, nur die wettergeschützten Obergeschossfenster der rückwärtigen Trauffassade weisen Holzrahmen auf. Die traufseitigen Obergeschosslauben wurden beim Umbau erneuert; dasselbe gilt für den Hauseingang. Der südöstlichen Giebelfassade ist ein gepflegter Bauerngarten vorgelagert. Unter dem Wohnteil befindet sich ein quer zur Firstrichtung verlaufender tonnengewölbter Keller, der über eine Aussentreppe entlang der rückwärtigen Trauffassade erschlossen wird. Ursprünglich existierte zudem ein Innenzugang, der von der Küche in den Keller führte. Von dieser Verbindung besteht noch die steinerne Treppe. Gleich daneben befand sich im Keller früher ein Sodbrunnen, dessen Schacht noch teilweise erhalten ist. Im Hausinnern ist die bautypologisch häufige vierteilige Grundrissdisposition trotz Zusammenlegung von Stube und Nebenstube noch nachvollziehbar. In der Stube hat sich von der bauzeitlichen Ausstattung ein Kastenofen samt Sitzkunst mit grünen Kacheln und gedrechselten Holzfüssen erhalten. Bei der bauzeitlichen Dachkonstruktion über dem Ökonomietrakt handelt es sich um ein Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl. |
Erwähnung in anderen Inventaren: | - Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung. |
Anmerkungen: | [1] Mönthal Baugesuchsarchiv, Baugesuch ohne Nr. von 1979. |
Quellen: | - Staatsarchiv Aargau (StAAG): CA.0001/0157-0159, Brandkataster Gemeinde Mönthal, 1850–1938 (alte Vers.-Nrn.: 1850: 83, 1876: 1). - Gemeinde Mönthal Baugesuchsarchiv, Baugesuch ohne Nr. von 1979. |
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URL for this unit of description |
URL: | http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=42192 |
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