INV-MOT903 Ampfernstrasse 60, 1825 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MOT903
Signatur Archivplan:MOT903
Titel:Ampfernstrasse 60
Bezirk:Brugg
Gemeinde:Mönthal
Ortsteil / Weiler / Flurname:Ampfern
Adresse:Ampfernstrasse 60
Versicherungs-Nr.:60
Parzellen-Nr.:271
Koordinate E:2652368
Koordinate N:1263254
Situationsplan (AGIS):https://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2652368&y=1263254

Chronologie

Entstehungszeitraum:1825
Grundlage Datierung:Inschrift (Kachelofen)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Würdigung:1825 errichteter, zeittypischer kleinbäuerlicher Vielzweckbau mit einem zweigeschossigen Wohnteil und einem Ökonomietrakt mit zentralem Stall und aussenliegendem Tenn (Mitterstallhaus). Der längliche Baukörper ist aus verputzten Bruchsteinmauern aufgeführt und von einem durchlaufenden Satteldach bedeckt. Rückwärtig schliesst ein nachträglich ergänzter Quergiebelanbau an. Besonders bemerkenswert ist das korbbogige Tenntorgewände aus Eichenholz, das steinerne Vorbilder imitiert. Das Innere bewahrt einen grünen Kachelofen mit der Inschrift des Hafners Friedrich Joho aus Schinznach und der Jahreszahl 1825. Unter dem Wohnteil befindet sich ein Gewölbekeller. Aufgrund seiner prominenten Lage am Ostrand von Ampfern kommt dem Gebäude eine hohe Bedeutung für das Ortsbild zu.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Gemäss der Inschrift auf einer Ofenkachel wurde der bäuerliche Vielzweckbau 1825 errichtet. Im ersten erhaltenen Brandkatastereintrag von 1829 wird das Gebäude als «ein zweistöckiges Wohnhaus samt Scheune und Stall von Stein mit Ziegeldach, nebst gewölbtem Keller» beschrieben. Als Eigentümer ist Jakob Wächter eingetragen. Dieser Name findet sich auch inschriftlich an der Sitzkunst, weshalb es sich bei ihm wohl auch um den Erbauer des Hauses handelt. 1872 wurde gemäss Brandkataster ein Schopf angebaut. Diese Angabe könnte sich auf den bestehenden rückwärtigen Quergiebelanbau beziehen. 1892 liess Ferdinand Keller an die westliche Giebelseite eine zusätzliche, grosszügig dimensionierte Stallscheune mit leicht höher liegendem First errichten.
Beschreibung:Der bäuerliche Vielzweckbau befindet sich in Ampfern etwas zurückversetzt auf der Nordostseite der Ampfernstrasse, auf die er traufständig ausgerichtet ist. Der längliche, aus verputzten Bruchsteinmauern aufgeführte Baukörper umfasst einen zweigeschossigen Wohnteil im Osten sowie einen Ökonomietrakt im Westen mit mittigem Stall und aussenliegendem Tenn, was dem Bautypus eines Mitterstallhauses entspricht. Geborgen werden die beiden Trakte von einem durchlaufenden Satteldach. Der Wohnteil ist trauf- und giebelseitig mit je zwei Fensterachsen ausgestattet, zwei weitere umfasst der rückwärtig angefügte Erweiterungsbau. Die ursprünglichen hölzernen Fensterrahmen wurden auf der Ostseite im frühen 20. Jh. durch Zementgewände ersetzt. Intakt erhalten ist dagegen der holzgerahmte Hauseingang, der neben dem Zugang zum Stall um wenige Stufen erhöht ist und seine originale vierfeldrige Füllungstür mit Oberlicht bewahrt. Der Südfassade des Wohnteils war ehemals eine Laube vorgelagert [1]. Der Ökonomietrakt zeigt eine bemerkenswerte Tenntorumfassung aus Eichenholz, die mit ihrem Korbbogen und den Kapitellen auf Kämpferhöhe steinerne Vorbilder imitiert. Der nebenstehende Stalleingang besitzt ebenfalls ein hölzernes Türgewände. Im Bereich der Heubühne über dem Stall sind zwei schmale Lüftungsschlitze vorhanden. Unterhalb der verschalten Dachuntersicht verläuft ein dekorativer Würfelfries. Der Südfassade des Ökonomietraktes ist deutlich anzumerken, dass das Gelände vor dem Bauernhaus nachträglich abgetieft wurde. So musste etwa an die Tenntorflügel gegen unten angesetzt werden.
Im Innern weist der Wohnteil eine bautypologisch häufige Grundrissdisposition mit einem durchlaufenden Gang, südlicher Stube und rückwärtiger Küche auf. Die Stube bewahrt einen Kastenofen samt Sitzkunst mit grünen Kacheln. Während der Kastenofen im 20. Jh. neu aufgesetzt worden ist, befinden sich an der Sitzkunst zum Teil noch die alten Kacheln. Eine davon trägt die Inschrift des Hafners Friedrich Joho aus Schinznach und die Jahreszahl 1825 [2]. An der Sitzkunst steht ebenfalls der Name des Bauherrn Jakob Wächter. Unter dem Wohnteil liegt ein tonnengewölbter Keller, der über eine rückwärtige Aussentreppe zugänglich ist.
Erwähnung in anderen Inventaren:- Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), lokale Bedeutung.
Anmerkungen:[1] Kurzinventar 1996.
[2] Öfen von Friedrich Joho aus Schinznach sind vor allem im Gebiet des Bezirks Brugg bekannt, so etwa im bäuerlichen Vielzweckbau Bächle 4 in Oberbözberg (Bözberg) (Bauinventarobjekt BZB910); im Stöckli bei Unterdorf 7 in Oberflachs (Schinznach) (Bauinventarobjekt OBF922); im bäuerlichen Vielzweckbau Rank 1 in Oberflachs (Schinznach) (Bauinventarobjekt OBF924); im Laur-Haus an der Dorfstrasse 61 in Effingen (Böztal) (kantonales Denkmalschutzobjekt EFF001) und in der Zehntenscheune an der Vorstadt 2 in Villnachern (kantonales Denkmalschutzobjekt VIN002).
Quellen:- Staatsarchiv Aargau (StAAG): ZwA 1942.0001; CA.0001/0157-0159, Brandkataster Gemeinde Mönthal, 1829–1938 (alte Vers.-Nrn.: 1829: 23,1850: 28, 1876: 33).
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=42186
 

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