INV-MUH902 Hardstrasse 10, 1828 (Dossier (Bauinventar))

Archive plan context


Ansichtsbild:
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Identifikation

Signatur:INV-MUH902
Signatur Archivplan:MUH902
Titel:Hardstrasse 10
Bezirk:Aarau
Gemeinde:Muhen
Ortsteil / Weiler / Flurname:Untermuhen
Adresse:Hardstrasse 10
Versicherungs-Nr.:46
Parzellen-Nr.:296
Koordinate E:2646305
Koordinate N:1243410
Situationsplan (AGIS):http://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/html/agisviewer.htm?config=agis_geoportal_fs.json&thema=185&scale=5000&basemap=base_landeskarten_sw&x=2646305&y=1243410

Chronologie

Entstehungszeitraum:1828
Grundlage Datierung:Inschrift (Hauseingang)

Typologie

Objektart (Einzelobj./Teil Baugr./Baugr.):Einzelobjekt
Nutzung (Stufe 1):Landwirtschaftliche Bauten
Nutzungstyp (Stufe 2):Bäuerlicher Vielzweckbau

Dokumentation

Inschriften:"1828" (Hauseingang)
Würdigung:Stattliches, intakt erhaltenes Bauernhaus von 1828, das an der Hardstrasse in Untermuhen, unmittelbar gegenüber dem Strohdachhaus (Kantonales Denkmalschutzobjekt MUH004), eine grosse ortsbauliche Wirkung entfaltet. Mit seiner strengen Achsenbildung am Wohnteil gibt sich das Gebäude als klassizistischer Mauerbau zu erkennen. Dieser ist mit einem grosszügigen Scheunenteil ausgestattet und unter ausladendem, elegant geknicktem Walmdach geborgen. Als wertvolles Ausstattungselement ist in der unteren Stube ein bauzeitlicher Kachelofen mit Ofenmalereien von Johann Heinrich Egli erhalten.
Bau- und Nutzungsgeschichte:Die Jahreszahl 1828 am Haustürsturz verweist auf das Baujahr des Hauses. Nach mündlicher Überlieferung wurde es von Schullehrer Rudolf Lüscher erstellt, dessen Vorfahren zu Beginn des 17. Jh. das so genannte "Schlössli" erbauen liessen (Kantonales Denkmalschutzobjekt MUH001). Im Brandkataster ist das Gebäude allerdings erst 1832 als "neues zweistöckiges gemauertes Haus, mit Scheuerwerk, Ziegeldach und gewölbtem Keller" verzeichnet, welches vermutlich anstelle eines abgegangenen Vorgängerbaus errichtet wurde [1].
1896 ging die Liegenschaft von der Familie Lüscher an Emil Matter über, der im Ökonomietrakt zeitweise eine Schmiede und Wagnerei betrieb. Anlässlich einer jüngeren Renovation (nach 1992) sind die alten Biberschwanzziegel auf der gesamten Dachfläche durch neue Falzziegel ersetzt worden.
Beschreibung:Das traufständig zur Strasse ausgerichtete Gebäude war einst Teil einer geschlossenen zeilenförmigen Bebauung entlang der Hardstrasse, wie dies auf der Michaeliskarte von 1840 und auf einer historischen Fotoaufnahme von 1920 noch deutlich ablesbar ist (vgl. Bilddokumentation).
Der aus Bruchsteinen gemauerte Baukörper enthält unter ausladendem Walmdach einen axial gegliederten Wohnteil mit rückwärtiger Obergeschosslaube sowie einen südwestlich anschliessenden Ökonomietrakt in der Abfolge Tenn, Stall und Futtertenn. Daran schliesst ein zweiter, vermutlich etwas später angefügter Stallteil mit einer sorgfältig geschichteten Stirnmauer an, welche als Besonderheit stichbogig ausgeschnittene Rechteckfenster und darüber hochovale Lüftungsöffnungen aufweist. Ein nördlicher Schleppdachanbau enthält Schopf und Werkstatt.
Den längsseitig mit vier und auf der Schmalseite mit zwei Fensterachsen ausgestatteten Wohnteil umfassen gefugte Ecklisenen aus gelbem Sandstein sowie ein gleichfarbener Mauersockel, wodurch ein lebhafter Kontrast zu den weissen Wandflächen entsteht. Die rechteckigen, mit schlichten Blockbänken versehenen Fenstergewände bestehen ebenfalls aus Sandstein. Das profilierte Türgewände auf der Strassenseite schmückt ein Schlussstein mit der Jahreszahl 1828, dem vermutlichen Baujahr des Hauses (vgl. Baugeschichte).
Zwei quer zur Firstrichtung angelegte, heute von aussen betretbare Gewölbekeller waren ursprünglich von der Küche her zugänglich. Die innere Erschliessung erfolgt über einen dem Tenn entlanglaufenden Gang mit Treppe ins Obergeschoss. Die südwestliche, zur Strasse gerichtete Schaufront nehmen Stube und Nebenstube ein, während auf der rückwärtigen Nordwestseite die Küche und eine Hinterstube angeordnet sind. Das Obergeschoss ist mit Ausnahme der Hinterstube gänzlich modernisiert. Die Wohnräume im Erdgeschoss bewahren einfaches, durch Friesbretter in Felder aufgeteiltes Täfer. In der unteren Stube ist ein grüner Kachelofen aus der Erbauungszeit des Hauses erhalten, dessen weissgrundige Frieskacheln mit einem Girlanden-Medaillon-Motiv verziert sind (wohl vom Aarauer Ofenmaler Johann Heinrich Egli). In der Hinterstube des Obergeschosses steht eine grüne Sitzkunst, die unter Wiederverwendung von zweierlei Arten von Frieskacheln aus der 1.Hälfte des 19.Jh. offenbar neu aufgesetzt wurde (Inneres gemäss Kurzinventar von 1992).
Anmerkungen:[1] Staatsarchiv Aargau, ZwA 1936.0001/0220-0223: Brandkataster 1809-1899; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0022: Brandkataster Muhen 1899-1938.
Literatur:- Heinz Baumann/Walter Widmer, Weisch no? Alte Photographien aus dem Uerken-, Suhren- und Ruedertal, Schöftland 1981, S. 120.
Quellen:- Staatsarchiv Aargau, ZwA 1936.0001/0220-0223: Brandkataster 1809-1899; Staatsarchiv Aargau, CA.0001/0022: Brandkataster Muhen 1899-1938.
 

URL for this unit of description

URL:http://www.ag.ch/denkmalpflege/suche/detail.aspx?ID=42210
 

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